- Mo 25. Feb 2008, 08:24
#462347
@Denjenigen Mod der meinen Post editiert hat
Darf man fragen was, warum verändert wurde?
@Markymarc
die Bürger machen das in Zukunft einfach unter sich selbst aus wer vorfahrt hat.
Das schafft Wettbewerb, mehr Eigenverantwortung und entlastet den Staatshaushalt - kurz alles was sich ein guter FDPler wünschen kann.
Das System funktioniert in weiten Teilen der 3. Welt übrigens sehr gut.
Dieses System in Deutschland wurde bisher noch nicht getestet, deshalb kannst du auch nicht sagen, es würde nicht funktionieren.
Das betrifft die "Belohnung"/nicht sanktionierung für diejenigen die keine Lust haben eigenes Geld zu erwirtschaften und auf anderer Leute kosten ihr leben führen.
Dieser Klientel wurden u.a. durch die Hartz-Reform teilweise in den Hintern getreten, z.B. durch Leistungskürzung etc..
Wobei man das m.E. eher unter Sockel-Arbeitslosigkeit verbuchen müsste.
Ich unterstelle von den über 7 Mio. Alg2 Empfänger jetzt mal 1,5 - 2,5 Mio. eine gewisse "Arbeitsmüdigkeit"/arbeitsunfähigkeit.
Bleiben 5 Millionen Arbeitslose die gerne einen Beruf ausüben möchten - kann mir nicht vorstellen das jemand über einen längeren Zeitraum von Hartz IV leben möchte.
Wäre die Vermittlung der arbeitsscheuen ein Problem in Deutschland, ok, hättest du recht mit deiner Behauptung.
Die Realität ist jedoch das nicht mal die Arbeitswilligen alle einen Job bekommen.
Meinetwegen hättest du schreiben können das eine fehlgeleitete Strukturpolitik an der Sache schuld ist, aber alles auf den Sozialstaat zu schieben ist Bullshit.
Wer Beschäftigte braucht, der bekommt sie idR auch.
Und hey, wenn ein Arbeitgeber nach 3, 6 oder 9 Monaten Probezeit immernoch nicht weiss ob sein Angestellter was taugt, my ass.
2. Wertschöpfung bestimmt dann gänzlich der Arbeitgeber, und Wertschöpfung kann ein sehr subjektiver Prozess sein.
Habe ich wie z.B. bei Fachkräften nur einen begrenzten Arbeitsmarkt können beide Parteien in Konkurrenz treten, das würde m.M.n. funktionieren.
Die ganzen Arbeitnehmer die nicht zufällig Dipl.Ing. etc. sind bleiben auf der Strecke.
Hier hat der Arbeitgeber die freie Wahl wen er nimmt und kann die Arbeitnehmer beliebig untereinander auspielen, sind ja genug da.
3. Eine Vollbeschäftigung ist selbst unter den optimistischsten Neoliberalen
höchst umstritten.
4. Die USA haben m.W. eine Arbeitslosequote von ~5%.
Im Gegensatz zu Deutschland und Frankreich arbeitet man in den USA auf Basis der ILO-Statistik,
das heißt alles was in der Woche für ein paar Dollar Teller schrubben geht ist ein offiziell erwerbstätig.
Ich hoffe jetzt das ich dir nicht erklären muss das man, auch in den USA,
im Monat nicht von 200, 300 Dollar leben kann.
Zusammengefasst: Die geringe US Arbeitslosequote kannst du sonstwo hin schieben, ein Statistiktrick nicht mehr.
So gerechnet können wir mit ein paar staatlichen Maßnahmen bis 2010 auch Vollbeschäftigung schaffen.
Zu Frankreich kann ich dir nichts sagen, kenne deren Statistikmanipulation nicht.
Sozialstaat fällt bei dir ja weg, die Wirtschaft wird für Hilfsarbeiter nicht mehr zahlen als jetzt.
Sollen die mit ihren 300 Euro Gehalt im Monat zufrieden sein und im Wald schlafen?
Es ist ja nicht so das wir sowas nicht schon gehabt hätten...
Für den Rest bleibt vom Selbstbestimmungsrecht nichts mehr übrig, der muss nehmen was ihm angeboten wird, der Markt bestimmt schließlich.
Ich gebe dir recht wenn du sagst das man drüben weniger darüber spricht und von irgendjemand ein Auskommen fordert, das ist aber eher eine Mentalitätssache als das es diese Probleme nicht geben würde.
Die USA haben massenhaft Billiglöhner die in Armut oder knapp darüber leben, haben große Probleme mit Kriminalität und sozialer Integration, ein noch größeres Problem mit dem riesigen Heer an Gefängnisinsassen,
einen Staatsschutz von dessen Ausrüstung Erich Mielke im wildesten Fiebertraum für nicht möglich gehalten hätte und einen Rechtsstaat ohne Rechte.
Warst du eigentlich schonmal in Detroit?
10% macht rüber, weitere 20% würden gerne. Macht einen Rest von 70% (das ist übrigens auch ein Großteil) wo es anscheinend funktioniert.
Aber ich will jetzt net den ollen Fidel verteidigen, mir ging es da mehr um deine teils seltsame, sich wiedersprechende Logik.
Das scheint für Neoliberale und solche die sich dafür halten ein Markenzeichen zu sein.
Oder?
Darf man fragen was, warum verändert wurde?
@Markymarc
Gesetze des Marktes für sich zu nutzen. Das wurde bisher nicht getan, deshalb kannst du auch nicht sagen, es habe nicht funktioniert. Was du meinst, sind lediglich Pflaster, aber kein wirklicher Systemwandel.Wir könnten auch mal testen das dt. Straßenverkehrssystem zu liberalisieren, einfach ALLE Schilder und Ampeln weg,
die Bürger machen das in Zukunft einfach unter sich selbst aus wer vorfahrt hat.
Das schafft Wettbewerb, mehr Eigenverantwortung und entlastet den Staatshaushalt - kurz alles was sich ein guter FDPler wünschen kann.
Das System funktioniert in weiten Teilen der 3. Welt übrigens sehr gut.
Dieses System in Deutschland wurde bisher noch nicht getestet, deshalb kannst du auch nicht sagen, es würde nicht funktionieren.
Letztere ist das Hauptproblem und wird auch durch den Aufschwung nicht behoben, sondern hat ihre Ursachen im System also in unserem Sozialstaat.Der Sozialstaat hat an der strukturellen Arbeitslosigkeit anteil, ich wiederhole extra für dich, einen ANTEIL.
Das betrifft die "Belohnung"/nicht sanktionierung für diejenigen die keine Lust haben eigenes Geld zu erwirtschaften und auf anderer Leute kosten ihr leben führen.
Dieser Klientel wurden u.a. durch die Hartz-Reform teilweise in den Hintern getreten, z.B. durch Leistungskürzung etc..
Wobei man das m.E. eher unter Sockel-Arbeitslosigkeit verbuchen müsste.
Ich unterstelle von den über 7 Mio. Alg2 Empfänger jetzt mal 1,5 - 2,5 Mio. eine gewisse "Arbeitsmüdigkeit"/arbeitsunfähigkeit.
Bleiben 5 Millionen Arbeitslose die gerne einen Beruf ausüben möchten - kann mir nicht vorstellen das jemand über einen längeren Zeitraum von Hartz IV leben möchte.
Wäre die Vermittlung der arbeitsscheuen ein Problem in Deutschland, ok, hättest du recht mit deiner Behauptung.
Die Realität ist jedoch das nicht mal die Arbeitswilligen alle einen Job bekommen.
Meinetwegen hättest du schreiben können das eine fehlgeleitete Strukturpolitik an der Sache schuld ist, aber alles auf den Sozialstaat zu schieben ist Bullshit.
Ein erster Schritt wäre es, die Wichtigkeit frei ausgehandelter Löhne, auf Grundlage der Wertschöpfung durch den Arbeitnehmer, zu verstehen, anstatt diese permanent in Frage zu stellen. Wenn durch gewerkschaftliche Streiks oder gar Mindestlöhne Löhne aufgezwungen werden (und der Kündigungsschutz es verhindert, sich von weniger produktiven Arbeitnehmern zu trennen), befinden wir uns hier permanent über dem Niveau auf dem Vollbeschäftigung möglich wäre. Man muss sich ja nur mal umsehen. In den USA, mit seinem deregulierten Arbeitsmarkt, herrscht (abgesehen von friktionell und konjunkturell bedingter Arbeitslosigkeit) quasi Vollbeschäftigung, während das quasi-sozialistische Frankreich traditionell eine sehr hohe Arbeitslosenquote hat.1. Kündigungsschutz ist jetzt praktisch schon stark eingeschränkt, u.a. durch Gesetzeslücken, Probezeit, entspr. Arbeitsverträge etc..
Wer Beschäftigte braucht, der bekommt sie idR auch.
Und hey, wenn ein Arbeitgeber nach 3, 6 oder 9 Monaten Probezeit immernoch nicht weiss ob sein Angestellter was taugt, my ass.
2. Wertschöpfung bestimmt dann gänzlich der Arbeitgeber, und Wertschöpfung kann ein sehr subjektiver Prozess sein.
Habe ich wie z.B. bei Fachkräften nur einen begrenzten Arbeitsmarkt können beide Parteien in Konkurrenz treten, das würde m.M.n. funktionieren.
Die ganzen Arbeitnehmer die nicht zufällig Dipl.Ing. etc. sind bleiben auf der Strecke.
Hier hat der Arbeitgeber die freie Wahl wen er nimmt und kann die Arbeitnehmer beliebig untereinander auspielen, sind ja genug da.
3. Eine Vollbeschäftigung ist selbst unter den optimistischsten Neoliberalen
höchst umstritten.
4. Die USA haben m.W. eine Arbeitslosequote von ~5%.
Im Gegensatz zu Deutschland und Frankreich arbeitet man in den USA auf Basis der ILO-Statistik,
das heißt alles was in der Woche für ein paar Dollar Teller schrubben geht ist ein offiziell erwerbstätig.
Ich hoffe jetzt das ich dir nicht erklären muss das man, auch in den USA,
im Monat nicht von 200, 300 Dollar leben kann.
Zusammengefasst: Die geringe US Arbeitslosequote kannst du sonstwo hin schieben, ein Statistiktrick nicht mehr.
So gerechnet können wir mit ein paar staatlichen Maßnahmen bis 2010 auch Vollbeschäftigung schaffen.
Zu Frankreich kann ich dir nichts sagen, kenne deren Statistikmanipulation nicht.
Unser Sozialsystem, v.a. die „Lohnersatzzahlungen“ verschlimmern die Situation, da sie in direkter Konkurrenz zu den Arbeitslöhnen stehen und gerade im Bereich der Geringqualifizierten für ein Einkommensniveau sorgt, das häufig nur knapp unter dem durch realen Wettbewerbsbedingungen entstandenen Lohns im Niedriglohnsektor liegt – und dadurch ebenfalls Einfluss auf die Lohnstruktur nimmt.Was wäre denn hier konkret DEINE (oder der Neoliberalen) Antwort auf dieses Problem?
Sozialstaat fällt bei dir ja weg, die Wirtschaft wird für Hilfsarbeiter nicht mehr zahlen als jetzt.
Sollen die mit ihren 300 Euro Gehalt im Monat zufrieden sein und im Wald schlafen?
Ich bin fest davon überzeugt, dass nur ein sich selbst regulierender Markt zu seinem Gleichgewicht findetDer Markt reguliert sich solange erfolgreich selbstständig bis die nächste Krise eintritt, dann wird ganz laut nach dem Staat gerufen damit der das System wieder rettet.
Es ist ja nicht so das wir sowas nicht schon gehabt hätten...
Aber eine andere Antwort habe ich nicht. Jedenfalls nicht ohne dabei auf eklatante Weise Freiheitsrechte abzubauen und das Selbstbestimmungsrecht des Menschen in Frage zu stellen.Das Selbsbestimmungsrecht beschränkt sich nach einer vollständigen Markt-Liberalisierung auf vielleicht 20-30% der Menschen die es sich noch leisten können.
Für den Rest bleibt vom Selbstbestimmungsrecht nichts mehr übrig, der muss nehmen was ihm angeboten wird, der Markt bestimmt schließlich.
Wie könnte ich dir da ernsthaft etwas anderes sagen? Es ist eben auch nicht automatisch das System das erfolgreichste, in dem am wenigsten Armut herrscht (- die statistisch sowieso nur in ihrer relativen Ausprägung gemessen wird)[->> USA]Du kannst ja wohl kaum leugnen das es in den USA ein erhebliches Problem mit Armut gibt.
Ich gebe dir recht wenn du sagst das man drüben weniger darüber spricht und von irgendjemand ein Auskommen fordert, das ist aber eher eine Mentalitätssache als das es diese Probleme nicht geben würde.
Die USA haben massenhaft Billiglöhner die in Armut oder knapp darüber leben, haben große Probleme mit Kriminalität und sozialer Integration, ein noch größeres Problem mit dem riesigen Heer an Gefängnisinsassen,
einen Staatsschutz von dessen Ausrüstung Erich Mielke im wildesten Fiebertraum für nicht möglich gehalten hätte und einen Rechtsstaat ohne Rechte.
Warst du eigentlich schonmal in Detroit?
sonst würde nicht 10% der Bevölkerung im Exil leben und in kleinen Nusschalen ihr Leben riskieren. Und auch ansonsten ist mir kein für einen Großteil der Bevölkerung funktionierendes, nicht-kapitalistisches System bekannt.Gut.
10% macht rüber, weitere 20% würden gerne. Macht einen Rest von 70% (das ist übrigens auch ein Großteil) wo es anscheinend funktioniert.
Aber ich will jetzt net den ollen Fidel verteidigen, mir ging es da mehr um deine teils seltsame, sich wiedersprechende Logik.
Das scheint für Neoliberale und solche die sich dafür halten ein Markenzeichen zu sein.
Bei Gleichmacherei stehen am Ende nur alle gleich mies da, und das nicht nur in materieller Hinsicht. Ich sehe bei uns auch keine wirkliche Armut. Jedenfalls nicht das, was man im weitaus größeren Teil der Welt darunter versteht.Dann brauchen wir ja keine neuen Reformen.
Oder?
“Die Kraft des besseren Argumentes scheitert nämlich an der Macht, die hinter den schlechteren steht, nicht an deren Inhalten.”
"flatter", 2012
"flatter", 2012