Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Richtiges Cinemasope wird anamorph auf 35mm kopiert und dann im Kino über den Anamophoten wiedert entzerrt. Ich Scanne morgen mal einen Frame aus einem Film und knippse mal den Anamorphot, dann wird es verständlicher.
Open Matte arbeitet dann mit Maske bzw. Formatschieber. Dort wird dann ein Vollbild aufgezeichnet was dann eben mit der Maske, zugefahrenem Kasch usw. im Kino auf Format gebracht wird. Das ist aber wieder nicht bei jeder Produktion von Vorteil. Manche Filme sind so gedreht und man hat sich darauf verlassen das es dann auch "zurechtgestutzt" wird. Da hängen dann Tonangeln im Bild oder der vermeindlich nackte Schauspieler lässt ein Stück Badehose blitzen. Sollte eigentlich nie einer sehen, kommt dann aber doch zutage wenn sich irgendwer entscheidet das ganze als Vollbild zu zeigen. Kann auch in manchen Kino schon passieren, wenn man dort pennt.
Dann gibt es noch das mitlerweile weitgehend, leider, ausgestorbene Format 70mm. Das erlaubte Cinemascope ohne irgendwelche anamorphe Prozesse. Das Format kam dann nochmal zu einsatz, nennt sich IMAX. Dort wird der Film aber anders belichtet und transportiert.
So eine 70mm Maschine fehlt mir noch in der Sammlung. Die anderen habe ich schon stehen. Unser lange abgerissenes Kino hatte zwei Pyrcon UP 700 die 35 und 70 konnte. Ich könnte mich heute noch in den Arsch beißen das ich keinen gertettet habe. Echtes 70mm Material ist was feines.
So, hier das ganze mal einfach gehalten Bildlich im analogem Verfahren. Das ganze kann normal ohne weitere Verzerrung aufgenommen werden und wird dann beim Kopieren erst gezogen. Oder direkt anamorph.
Das normale Bild wie man es sieht...
... wird egal wie nun zu diesem gemacht.
Am praktischem Beispiel, hier "Das Streben nach Glück" in 2.35 : 1, ein Filmframe...
...was dann im Kino wieder entzerrt wird. Hier der Film, einfaches Objektiv und davor der Anamorphot (Hier ein Rectimascop, wurde im Ostblock so genannt)...
...wo das ganze dann durch die Optik so aussieht.
Geht aber auch anders indem man Teile des Vollbildes einfach abdeckt.
Im Filmkanal befindet sich die Formatmaske. Je nach Maschine kann man diese als Schieber oder durch Umbau abändern. Damit lässt sich das Format ändern. Hier mal am Beispiel einer 16mm Bauer P8.
Im Kino lassen sich die Formate dann noch mittels Kasch (das Schwarze um die Leinwand) anfahren. Der Schwarze Samt schluckt dann das Licht einfach weg und sorgt für einen scharfen Kontrastrand. Bei Lichstarken Projektoren kann man das überstehende aber noch schwach erkennen. Gibt aber auch Kinos wo der Kasch nicht richtig eingestellt ist, sieht dann schön deppert aus.