Mr.Silver hat geschrieben:Wo war die Folge den schlecht,mir hat sie besser gefallen als der erste Teil.So muß Doctor Who sein.Und ich glaube nicht das wir im Doctor Who Forum eine andere Episode gesehen haben.
Mit ein bisschen Abstand betrachtet, ist die Episode nicht ganz so schlecht, wie ich zunächst meinte.
Aber in den ersten ~ 20 Minuten hatte ich ständig den unbändigen Drang, auszuschalten, das spricht nicht unbedingt für die Episode.
Doctor Who - 30/04x05 - The Poison Sky
Kritik
Mum zerdeppert die Autoscheibe mit einer Axt. Okay, das zeigt uns immerhin, dass hier die einfachst aller Lösungen doch nicht einfach übersehen wurde, aber den Doctor zwei Minuten lang verzweifelt mit seinem Sonic Screwdriver herumspielen zu lassen, wirkt auch nur halb so komisch wie es sein sollte. Sehen wir es als Wink an ihn, nicht ständig den Sonic Screwdriver zur Lösung aller Probleme zu benutzen, dann bin ich zufrieden :D
UNIT bereitet einen Atomschlag gegen die Sontaraner vor, den der Martha-Klon verhindert, die TARDIS wird auf das Sontaraner-Schiff entführt, die Studentengruppe rebelliert gegen ihren durchgedrehten Anführer und schlussendlich wird alles Böse erschossen, abgefackelt und in die Luft gesprengt.
Das war mal wieder eine ziemliche Action-Episode, aber da es immerhin ein Zweiteiler war, hätte man sich doch auch ein wenig mehr Charakterarbeit wünschen können, die Folge versagt darin aber auf ganzer Linie. Die Sontaraner, davon abgesehen, dass sie nach wie vor einfach lächerlich aussehen, bleiben blass und inkonsistent. Wofür haben die eigentlich eine ganze Armee an Bord? Dem ursprünglichen Plan nach wäre die gar nicht notwendig gewesen und dass eine kriegsbegeisterte Rasse eine ganze Armee zu einer Terraforming-Mission schickt, die sie letzten Endes eigentlich ziemlich frustrieren müsste, wirkt ein wenig seltsam. Tatsächlich sah es aber auch gar nicht nach einer wirklich großen Armee aus, was dann aber wiederum bedeuten würde, dass die Invasion sowieso zum Scheitern verurteilt war. Angemerkt sei noch, dass die Sontaraner-Kulissen leider überhaupt nicht gelungen sind und wie ihre Rüstungen eher nach Kindergarten-Kostümfete aussehen.
Luke, dessen Motiv für die Zusammenarbeit mit den Sontaranern darin offenbart wird, dass er sich mit seiner Gruppe auf einem neuen Planeten ansiedeln wollte, bleibt auch eher ein oberflächlicher Irrer. Da ist der Sinneswandel mit anschließender Selbstopferung für die Menschheit fast der konsequente Griff in die Klischeekiste.
Die UNIT schlingert ein wenig zwischen Deppen- (einige von den Verantwortlichen dort scheinen nicht gerade besonders helle zu sein) und Heldentruppe. Ein wenig verblüffend in diesem Zusammenhang, wie der Doctor den ganzen Zweiteiler über lautstark das klassische "Krieg ist scheiße"-Element gibt, diese Folge dann aber zur Hälfte aus wilden Schießereien
mit anschließendem Triumph des menschlichen Militärs besteht.
Der Poison Sky wird schließlich aufgelöst, indem der Doctor die Atmosphäre ... abfackelt! Diese Lösung erschien mir selbst für Who-Verhältnisse ein bisschen zu unlogisch, war aber immerhin visuell klasse umgesetzt. Überhaupt überzeugt die Episode mit ihren Effekten, einzige Ausnahme bilden dabei die Strahlenwaffen der Sontaraner, deren Schüsse manchmal recht billig wirkten.
Desweiteren bietet "The Poison Sky" viel Humor und gelungene One-Liner wie des Doctors "Are you my mummy?" in Anspielung auf "The Empty Child", als alle ihre Gasmasken aufsetzen. Ist an der Stelle zwar fast schon zu albern, trifft aber zu perfekt, um es schlecht finden zu können.
Die Episode schließt mit einem ziemlich rumpeligen Cliffhanger, um Martha weiter in der TARDIS zu halten. Machte beinahe den Eindruck, als wolle man die Begründung dafür, dass sie weiter dabei ist, noch schnell in dieser Folge abhandeln, weil die Folge eh nicht mehr zu retten war... aber da warte ich lieber die nächste Folge und die hoffentlich einleuchtende Erklärung ab.
Fazit
Die Episode quält sich durch ihre wirklich schwachen ersten zwanzig Minuten, in denen nichts relevantes passiert und nur der Rahmen für das Finale aufgebaut wird, was bei der zweiten Folge eines Zweiteilers ein wenig unglücklich wirkt. Dann geht die Episode spektakulär und überzeugender zuende, lässt aber einfach jegliche kreativen Ansätze vermissen, bedient sich vielmehr Hauruck-Lösungen. Punkte macht die Episode gut in ihrem Wortwitz, ihren Effekten und der Musik.
3.5 / 10
Overnight Rating: 5.9 Mio / 32.5% MA
Und wieder eine halbe Million weniger.
Final Ratings:
4x01 : 9.14 Mio
4x02 : 9.04 Mio
4x03 : 7.50 Mio
Erwartungshaltung: 4x06 - The Doctor's Daughter
Der Trailer machte schon mal einen sehr guten Eindruck, der Autor ist noch fast unverbraucht (okay, hat letzte Staffel "The Lazarus Experiment" ge...schrieben), der Regisseur hat bei TW und SJA solide gearbeitet. Ich freu mich drauf. 3/5 Erwartungspunkte.