- So 6. Jul 2008, 19:26
#533148
zu Folge 1:
Die beiden sollen es schaffen, einen Bauernhof alleine zu schmeißen. Da fragt man sich schon zu Beginn der Sendung, wie die zwei Damen das bewältigen wollen, wenn sie - wie die handtaschensüchtige Collien gestand - "Bauernhöfe nur von Fotos kennen". Mutig packten sie ihre (14!) Koffer, Gülcan sprach währenddessen mit ihrem Schuhschrank - aber die quasselt ja eh die ganze Zeit, also warum nicht damit. Auch die Tatsache, dass beide bis dato noch nicht körperlich gearbeitet hatten, sollte die Sache deutlich erschweren.
Unsanfte Landung in der Realität
Nach der Landung in München wurde es ernst: Collien und Gülcan gaben Handy, Kreditkarte und Geld ab und fühlten sich sofort "isoliert wie auf dem Mars."
Während sie die sanften Hügel des Chiemgau aus dem Helikopter betrachteten machte sich Gülcan Gedanken über ihr neues Zuhause: "Vielleicht ist es eine schöne Burg, die kann man ja auch als Bauernhof herrichten..." - welch Glück für sie, dass sie das hämische Grinsen des Hubschrauber-Piloten nicht sehen konnte. Der ließ die beiden dann auch bei nächster Gelegenheit aussteigen - in einer prächtigen Mähwiese. Gülcan entsetzt: "Ich habe noch nie so hohes Gras gesehen, das geht mir ja bis zum Knie!" Ihre 14 Koffer anschliessend durch das hohe Gras zu ziehen war in 15 cm High Heels eine echte Herausforderung. Trotz der jahrelangen Busfahr-Abstinenz (6 Jahre!) bewältigten die beiden den Einstieg in den ortsansässigen Linienbus. Dort bekamen sie ihre erste Lektion in bayrischer Begrüßung: "Grüaß Gott, das klingt ja ein bisschen wie Gyros" stellten Gülcan und Colien fest.
Die erste Begegnung mit der Gastfamilie
In Grainbach angekommen lernten die zwei Ladies ihre "Gastfamilie" kennen - diese war standesgemäß in Tracht gekleidet und besteht aus Konrad junior nebst Gattin Roswita, den beiden Söhnen Thomas und Markus sowie den Großeltern. Die Kennenlern-Runde fiel kurz aus, denn eine Hofbesichtigung stand an und auch der erste Dienst im Stall ließ nicht lange auf sich warten. Beim Anblick des Kuhmistes befürchtete Gülcan: "Ich werde danach wohl eine Therapie machen müssen." Da fragt man sich schon, was die beiden wohl erwartet haben. Konrad jedoch war recht angetan von der Arbeitskleidung der beiden, zeigten sie doch in Tanktop und Blaumann eine tiefen Einblick ins Dekoltée. Leider glich das Arbeitstempo der "Praktikantinnen" dem einer Schnecke. Lag es an der mangelnden Muskelkraft oder an der Unlust? Nach getaner "Arbeit" zeigte ihnen Roswita ihr Zimmer. Eine ca 12m-Bude mit zwei Betten ausgestattet. Collien wich alle Farbe aus dem Gesicht - ein Zimmer teilen mit Gülcan und 14 Koffern? Das kann nicht gut gehen. Und so belaberten Gülcan und Collien die Jungs beim Abendessen so lange, bis diese nachgaben und ein Zimmer räumten, so dass nun jede ein Zimmer für sich bekam.
Arbeit? Was ist das?
Am nächsten Morgen um 5.30 standen beide erstaunlicherweise pünktlich im Stall, sehr zur Freude von Konrad: "Ich bin erstaunt. Ich habe mit langen Gesichtern und geschlossenen Augen gerechnet." Doch so richtig arbeiten wollten die beiden dann doch nicht. Der gutmütige Konrad lies noch einmal Gnade walten, meinte aber: "Heute Abend müsst Ihr das alleine machen." Nach der Stallarbeit musste die Hausarbeit erledigt werden, auch am Sonntag. Gülcan meldete sich freiwillig zu Kehr-und Wischdienst und Collien versuchte sich als Küchenfee bei der Herstellung von Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Noch nie habe ich so ungeschickte Hände beim Apfelschälen gesehen und dass selbst das Eier aufschlagen erst gelernt werden muss, ist schon eine kleine Sensation.
Mittags beim Dorffest (mit 3 Euro pro Person von Roswita ausgestattet) überforderten die beiden die örtliche Blaskapelle mit Musikwünschen wie "Umbrella" von Rihanna oder "Was von Madonna und Timberlake". Die ganze Dorfgemeinschaft schien aufzuatmen als die beiden das Maifest verliessen um pünktlich zur Stallarbeit zu erscheinen. Mit gekonnter Drückebergermentalität gelang es Gülcan und Collien so wenig wie möglich selbst zu erledigen und die Arbeit dem armen Thomas zu übertragen. Und als abends die gesamte Familie beim Abendessen versammelt war (alle bis auf Gülcan und Collien, die bereits todmüde ins Bett gefallen waren) brachte es Vater Konrad auf den Punkt: "Wir müssen härter durchgreifen."
Update: Der Blick in den Blätterwald
Die Kollegen von sueddeutsche.de kommen derweil zu keinem schmeichelhaften Fazit zu Gülcan – nach dem Motto „Wen juckt's?“.
Ganz so blöde, wie sie hier tun, können die beiden Fernseh-Hühner aber, bei aller Milde, gar nicht sein. Diese grundnaive "Ich bin ein Häschen und weiß von nichts"-Mentalität nimmt man ihnen einfach nicht ab. Weshalb ihre ach so spontanen Land-Kommentare auch nicht zünden. Wenn Gülcan angesichts von "so viel Grün am Stück" bemerkt: "Wie bei Heidi, weißt du?" und Collien darauf antwortet: "Wie Heidi Klum?", gehört das noch zu der gelungensten Sorte von Witz, die hier umzingelt wird. "Bus bin ich schon lange nicht mehr gefahren", sagt Gülcan, "und du?" Darauf Collien: "Flughafenbus." Okay, das ist nett. In den meisten Fällen wirkt die Doofheit der beiden dann aber doch sehr gespielt.
