HiB-Nose hat geschrieben:
@RickyFitts: NO COUNTRY 5,5, aber VENTAGE POINT 8 und HOSTEL 8,5 geben? Junge, Junge, was ist hier denn los... Ich hoffe doch schwer, dass zumindest die Punktzahl von HOSTEL mit der von NO COUNTRY vertauscht wurde...
Keine Verwechslung!
Ich hab mir von No Country viel erwartet, aber das hat er einfach nicht eingelöst. Die Spannungsbögen funktionieren in meinen Augen nicht, das Skript kann sich auf keinen Protagonisten festlegen und treibt dadurch Ziellos umher. Und der Schluss ist kaum als solcher zu bezeichnen. Der besondere Coen-Flair kam da bei mir auch nicht auf. Selbst der Soundtrack von Carter Burwell, den ich sonst sehr gerne als Filmkomponist höre, zündet hier einfach nicht. Der Film ist dadurch kein totales Desaster, aber gemessen am großen Hype wirklich nur absolutes Mittelmaß.
8 Blickwinkel hat zwar die oben genannten Schwächen, fesselt dafür aber auch und ist als klarer Genrefilm ein durchweg sauber gemachter Thriller mit rasantem Tempo. Auch Hostel hab ich innerhalb seines Genres bewertet und da ist die Konkurrenz ja ziemlich durchwachsen. Erst wenn ich eine 9 und drüber gebe finde ich, dass der Film auch außerhalb seiner Genrekonventionen ein Must-See und eine klare Weiterempfehlung wert ist.
Jagdfieber - Open Season
Fängt etwas beschaulich und mit wenigen, sehr harmlosen gags an. Die Optik spielt auch nicht in der obersten Liga der 3D Animation mit. Dafür wirkt vieles zu vereinfacht oder abstrahiert dargestellt und lässt gerade in den Hintergründen manchmal etwas Detailtiefe vermissen. Außerdem erinnert das Gespann aus Bär und Hirsch in den nur rund 75 Minuten stellenweise sehr an Oger und Esel und natürlich gibt es auch ein paar arg sentimentale Momente. Das wars dann aber auch schon mit Gemecker. Denn der Film wird tatsächlich kontinuierlich besser, was ich eine schöne Abwechslung zu all den Animationsstreifen finde, die zwar stark und voller Witz beginnen, denen dann aber schnell die Puste ausgeht. Bei Jagdfieber scheint es umgekehrt. Hier hat man sich das beste offensichtlich für den Schluss aufgehoben. Und wow, was für ein grandioses Finale der Film bietet. Der Gegenschlag der Tiere ist eine dermaßen witzige Actionsequenz wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe. Das ist wirklich mal ein absolut würdiges Finale, wo ein guter Gag den nächsten jagd. Und der überdrehte, paranoide Jäger ist auch mal wieder ein gelungener Antagonist - solche gab es zuletzt selten.
Ein paar Abzüge muss es für die genannten Schwächen geben, aber trotzdem ist Open Season für mich einer der besten Animationsfilme seit langem. Zumindest die prominenteren Konkurrenten Ice Age 2, Madagascar oder Ab durch die Hecke steckt er locker in die Tasche
8/10