Wer soll Bundespräsident/in werden?

Horst Köhler
53
72%
Gesine Schwan
15
20%
keiner von beiden
6
8%
#515889
eine durch ein bankrottetes System heruntergewirtschaftete Region in eine andere Volkswirtschaft einzugliedern,
Natürlich alles nur die dummen Ossis in Schuld. Das es mit an der völlig desaströsen Klienten-Wirtschaftspolitik von CDU/FDP liegen könnte kann es ja nicht sein, darf nicht sein, denn das waren gottgleiche Ökonomen.

Wenn das System so furchtbar verlottert und unproduktiv war, wie ist es dann möglich das Polen, Ungarn, Tschechien, Baltikum, usw. wirtschaftlich überhaupt noch existieren können?
Die waren immerhin noch viel unproduktiver und hatten auch die Planwirtschaft.

Da gab es nach 1990 auch keine großen Finanzspritzen, von wem hätten die auch kommen sollen, Russland vielleicht?
Deiner kleinen bürgerlichen Logik zufolge müsste der kompletten Ostblock heute irgendwo auf dem Niveau von Ruanda sein, da man nach Beendigung des real-existierenden Sozialismus-Versuches wirtschaftlich noch maroder war als die DDR.
dass die soziale Absicherung so hoch ist wie kaum irgendwo sonst in Europa.
Welche Absicherung denn bitte?
Wo ist denn ein selbstständiger Unternehmer abgesichert?
Der bekommt erst dann ein paar Almosen wenn er schon alles verloren hat.
Das gleiche gilt für Arbeitnehmer, sofern er nach ein paar Monaten keinen neuen Job hat, droht auch hier Alg2, dumm gelaufen wenn er gerade ein Haus am bauen ist, kann sich direkt schonmal bei Peter Zwegat bewerben.
Werde ich in einem ungünstigen Moment krank (oder arbeitslos) werde ich alles verlieren was ich mir in Jahrelanger arbeit aufgebaut habe.

Wenn jemand der jahrelang "Leistungsträger" war, ob eigenständig oder angestellt, gezwungen wird sich vorm Staat völlig "nackt" zu machen um seine blose Existens einigermaßen aufrecht zu erhalten und auf die niedrigste Gesellschaftliche Stufe, zusammen mit Faulenzern und Asylbewerbern, zu kommen, wird sich das auch psychologisch negativ auswirken.

Allein aus Scham wird ein großer Teil der "Leistungsträger" nicht Alg2 beantragen, er wird in die Schwarzarbeit gehen oder irgendwie anders zusehen das er nicht verhungern muss.

Der von deiner innig-geliebten "neoliberalen" Bande ruinierte ("reformierte") Sozialstaat ist also gerade für die Leute da, die sogenannten "Schmarotzer", die ihr eigentlich überhaupt nicht mehr unterstützen wollt.
Für den "Leistungsträger" ist das derzeitige Sozialsystem nicht brauchbar, es fängt niemanden mehr auf, erst wenn das Opfer halbtot am Boden liegt wird im schüchtern ein Pflaster auf die Stirn geklebt.
#515907
Eisbär hat geschrieben: Wenn das System so furchtbar verlottert und unproduktiv war, wie ist es dann möglich das Polen, Ungarn, Tschechien, Baltikum, usw. wirtschaftlich überhaupt noch existieren können?
Die waren immerhin noch viel unproduktiver und hatten auch die Planwirtschaft.
Du willst doch wohl nicht behaupten, dass die Lebensverhältnisse dort besser sind als in den neuen Bundesländern? :shock:
Welche Absicherung denn bitte?
Habe ich doch aufgeführt. Komm, tu mir ein Gefallen und laufe weiter mit deinen ideologischen Scheuklappen herum. Das ist mir jetzt auch egal. Ich bekomme allmählich Kopfweh, bei so viel geballtem Unsinn auf einmal... Ich hoffe nur, dass solche Leute nie das Sagen bekommen.
#515932
Du willst doch wohl nicht behaupten, dass die Lebensverhältnisse dort besser sind als in den neuen Bundesländern?
Natürlich nicht.
Die Lebensverhältnisse waren auch 1960, 1980 und 1990 wesentlich schlechter (oder "einfacher") als in der DDR.
Nur haben diese Länder mit ihrer Wirtschaft den Wandel von Planwirtschaft zum (fast) freien Markt überstehen ohne die immensen Verluste überstanden.
Die neuen Bundesländer haben das nicht geschaft, die sind auch heute nicht ohne Zuschuss aus dem Westen lebensfähig und das obwohl die CDU/FDP/SPD/Grüne im Osten zig Mrd. Euro aus Steuermitteln zugeschossen haben.

Das schlechte Abschneiden der neuen Bundesländer kann also nicht allein an der wirtschaftliche Ausgangslage 1989/1990 gelegen haben.
Habe ich doch aufgeführt. Komm, tu mir ein Gefallen und laufe weiter mit deinen ideologischen Scheuklappen herum. Das ist mir jetzt auch egal. Ich bekomme allmählich Kopfweh, bei so viel geballtem Unsinn auf einmal... Ich hoffe nur, dass solche Leute nie das Sagen bekommen.
Verständlich, Du bist nicht betroffen, Du glaubst vermutlich auch das es dich als Akademiker niemals treffen kann.
Das ist dein Problem, du denkst du bist unverwundbar.
#515944
Eisbär hat geschrieben: Die Lebensverhältnisse waren auch 1960, 1980 und 1990 wesentlich schlechter (oder "einfacher") als in der DDR.
Nur haben diese Länder mit ihrer Wirtschaft den Wandel von Planwirtschaft zum (fast) freien Markt überstehen ohne die immensen Verluste überstanden.
Ja, ja... Dann schau dir mal an, unter welchen Bedingungen für die Arbeitnehmer. So kann man konkurrenzfähig sein und Investoren ins Land locken (ich sag nur Nokia).

Verständlich, Du bist nicht betroffen, Du glaubst vermutlich auch das es dich als Akademiker niemals treffen kann.
Das ist dein Problem, du denkst du bist unverwundbar.
Ähm... Du, ich habe nach meinem Studium in einer Phase der Freiberuflichkeit über 1 Jahr lang auf Sozialhilfeniveau gelebt, ohne zu wissen, ob es jemals besser wird. Und das kann mir jederzeit wieder passieren, mit meinen jährlich befristeten Zeitverträgen. Egal... Du hastdeine Meinung über mich und die bösen Neoliberalen, die nur geboren wurden um andere abzuzocken. Das ist dein gutes Recht. Belassen wir es dabei.
#516057
Der Fall Nokia zieht aber als Beispiel schlichtweg überhaupt nicht.

Nokia konnte überhaupt nur in Deutschland angesiedelt werden, weil der Staat dem Unternehmen Milliarden in den Rachen gestopft hat.

Das man dann nach Rumänien gegangen ist hat Gründe. Niedrige Lohnkosten, niedrigere Steuerbelastung, insgesamt eben weniger Kosten.

Das Problem ist aber, dass die niedrigen Löhne nicht zwangsweise als Argument gelten können. Wie der Eisbär schon gesagt hat, sind sämtliche Ostblockstaaten schon immer sehr viel schlechter gestanden, als die DDR.

Sie alle haben es geschafft die Kurve zu bekommen. Die Leute dort verdienen auch sehr viel weniger als in Deutschland, aber der entscheidende Unterschied ist doch, dass in den Ländern die Löhne am Steigen sind. Nicht nur in den neuen Ländern, auch in den alten sind seit Jahren die Löhne am Sinken. Das ist schlichtweg eine Folge der Lobbypolitik von CDU/FDP und Rot/Grün. Seit der Wende sind die Löhne in Europa im Schnitt um 20, 25% gestiegen, diese Zahl hört man immer wieder in diversen Runden, nur in Deutschland sind die Löhne im gleichen Zeitraum gesunken... Was also machen Engländer, Spanier, Schweden, Tschechen oder Rumänen besser als wir? Oder ander gesagt, was machen wir falsch? Ganz sicher nicht, dass wir die Leute zu sehr tätscheln, denn die Sozialleistungen sind permanent am Fallen.

Im gesamten Ostblock mag der Standard auch heute noch weitaus unter dem deutschen Niveau sein, aber dort geht es aufwärts. Trotzdem sie wirtschaftlich in keinster Weise mit einem Hightechland wie Deutschladn mithalten können. Nirgendwo in Europa hat es so gute Infrastrukturen wie in Deutschland, wir sind Exportweltmeister. Und dennoch geht es denn Leuten immer schlechter?

Wer ist denn daran schuld?

Doch sicher nicht die Linke, die seither nie in der Regierung war. Bzw doch die Linke ist daran Schuld, weil sie den Leuten nämlich wieder in die Köpfe ruft, das es auch Alternativen zu den bisherigen Parteien gibt. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Der kleine Mann darf von seinem Einkommen nicht mehr leben können, denn dann müssten CDU, SPD und co ja die Unternehmen bzw die besser verdienenden in die Verantwortung nehmen. Aber gerade gegenüber der Wirtschaft ist die Politik schlichtweg zu lasch. Es wird oft damit argumentiert, dass die Unternehmen doch abwandern würden, aber das ist doch Quatsch. 80% der Angestellten sind in Familienbetrieben und in Kleinunternehmen angestellt. Von denen wird keiner das Land verlassen. Und die großen um T-com, Siemens und co entlassen die Leute trotz Steuergeschenken. Es wird Zeit das die Politik endlich mal davon wegkommt, der Wirtschaft Geldgeschenke zu machen, ohne Gegenleistung zu fordern. Aber stattdessen zahlt man munter weiter und wenn man dann merkt, dass es wieder nichts gebracht hat, dann greift man dem Bürger noch mehr in die Tasche, in der Hoffnung das nächste Geldgeschenk würde etwas ändern.
#516135
vicaddict hat geschrieben:Bzw doch die Linke ist daran Schuld, weil sie den Leuten nämlich wieder in die Köpfe ruft, das es auch Alternativen zu den bisherigen Parteien gibt.
Jetzt hast du mich aber überzeugt. Das muss ja dann die Alternative sein. Na gut, wählen wir die Linke an die Regierung. Dann muss niemand mehr arbeiten und allen geht es besser. Oskar baut uns das Schlaraffenland und wiegt uns persönlich in den Schlaf. Warum Opfer bringen, um unsere Sozialsysteme zukunftsfähig zu machen? Das Geld nehmen wir einfach von den Reichen (... und von jedem Dummen, der trotzdem noch arbeitet und Steuern zahlt, aber das muss man ja nicht so laut sagen... Also: Pscht! :twisted: ) und verprassen es so lange, wie es eben reicht. Auf der Titanic hat die Kapelle ja auch bis zum Schluss gespielt. Der Letzte macht das Licht aus. Und danach wiedervereinigen wir uns mit den Ösis. Die peppeln uns bestimmt gerne auf. I gfreu mi riesig... :mrgreen: :wink:
#516159
Ja, ja... Dann schau dir mal an, unter welchen Bedingungen für die Arbeitnehmer. So kann man konkurrenzfähig sein und Investoren ins Land locken (ich sag nur Nokia).
Nochmal für die ganz doofen:
Es geht darum das die DDR Wirtschaft relativ gesehen wesentlich effektiver war als die von anderen Ost-Blockstaaten, diese anderen aber wieder relativ gesehen einen wesentlich besseren Übergang von Staatskapitalismus auf Kapitalismus geschafft haben, d.h. die Ost-Industrie doch wohl irgendwie brauchbar gewesen sein müssen.
Das Problem der neuen Bundesländer war also nicht die angeblich so marode Industrie sondern eine völlig falsche Wirtschaftspolitik.
Und Nokia und Subventionen hatben da überhaupt gar nichts mit zu tun, die Wende war vor 19 Jahren.
Du hastdeine Meinung über mich und die bösen Neoliberalen, die nur geboren wurden um andere abzuzocken.
Ich glaube ja nicht das jemand als Neoliberaler geboren wird...da entwickelt man sich höchstens mit einer Portion Opportunismus und Egoismus hin.
Manchmal auch aus guten Motiven heraus, Liberalismus wie auch der Anarchismus an sich ist ja keine schlechte Sache, funktioniert nur in der Realität bei komplexen Gesellschaften eben nicht.
#516186
Eisbär hat geschrieben: Nochmal für die ganz doofen:
Es geht darum das die DDR Wirtschaft relativ gesehen wesentlich effektiver war als die von anderen Ost-Blockstaaten, diese anderen aber wieder relativ gesehen einen wesentlich besseren Übergang von Staatskapitalismus auf Kapitalismus geschafft haben, d.h. die Ost-Industrie doch wohl irgendwie brauchbar gewesen sein müssen.
Das Problem der neuen Bundesländer war also nicht die angeblich so marode Industrie sondern eine völlig falsche Wirtschaftspolitik.
Und Nokia und Subventionen hatben da überhaupt gar nichts mit zu tun, die Wende war vor 19 Jahren.
Die Entwicklung in Ostdeutschland und seinen östlichen Nachbarn hat sich von Beginn der Wiedervereinigung an vollkommen unterschiedlich vollzogen. Und das liegt zunächst einmal an den vollkommen unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die durch die Wiedervereinigung vorgegeben wurden. Wärend Osteuropa alles aus eigener Kraft stemmen musste, konnte sich Ostdeutschland von Anfang an auf den "reichen Bruder" im Westen verlassen. Und das war wahrscheinlich das Problem. Währungsumstellung, rasche Lohnangleichung, nichts davon durch eigene Anstrengung erreicht, sondern finanziert von Transferleistungen der deutschen Volkswirtschaft. Der Marktwirtschaft wurde so gar kein Raum gelassen, sich zu entfalten. Die Osteuropäer mussten dagegen starke, sehr starke Abwertungen verkraften, sowie einen drastischen Rückkgang der Realeinkommen. Die Marktwirtschaft konnte so langsam wachsen und mit dem einsetzenden Wirtschaftswachstum sind dann auch die Löhne dann wieder angestiegen.
#516193
markymarc05 hat geschrieben: Die Entwicklung in Ostdeutschland und seinen östlichen Nachbarn hat sich von Beginn der Wiedervereinigung an vollkommen unterschiedlich vollzogen. Und das liegt zunächst einmal an den vollkommen unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die durch die Wiedervereinigung nun einmal entstanden sind. Wärend Osteuropa alles aus eigener Kraft stemmen musste, konnte sich Ostdeutschland von Anfang an auf den "reichen Bruder" im Westen verlassen. Und das war wahrscheinlich das Problem. Währungsumstellung, rasche Lohnangleichung, nichts davon durch eigene Anstrengung erreicht, sondern finanziert von Transferleistungen der deutschen Volkswirtschaft. Der Marktwirtschaft wurde so gar kein Raum gelassen, sich zu entfalten. Die Osteuropäer mussten dagegen starke Abwertungen verkraften, sowie einen drastischen Rückkgang der Realeinkommen. Die Marktwirtschaft konnte so langsam wachsen und mit dem einsetzenden Wirtschaftswachstum sind dann auch die Löhne dann wieder angestiegen.

Äh nur mal so... dank der Währungsumstellung hat "der Westen" nach der Wende hier alles aufgekauft und sämtliche Unternehmen und Immobilien aufgekauft und ausbluten lassen. Die Unternehmen die nicht gekauft wurden, sind durch die neue Marktsituation schlichtweg in den bankrott getrieben worden.

Es ist wie Eisbär sagte, die Politik die betrieben wurde war tödlich. Es ist doch völlig aus der Luft gegriffen zu sagen, der Osten habe sich auf den Westen verlassen und nichts aus eigener Kraft geschafft. Die Begründung bzw Erklärung dessen musst du mir erst noch liefern, denn diese Aussage ist schlichtweg an den Haaren herbeigezogen und durch nichts zu stützen
#516195
Die Entwicklung in Ostdeutschland und seinen östlichen Nachbarn hat sich von Beginn der Wiedervereinigung an vollkommen unterschiedlich vollzogen. Und das liegt zunächst einmal an den vollkommen unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die durch die Wiedervereinigung vorgegeben wurden. Wärend Osteuropa alles aus eigener Kraft stemmen musste, konnte sich Ostdeutschland von Anfang an auf den "reichen Bruder" im Westen verlassen. Und das war wahrscheinlich das Problem. Währungsumstellung, rasche Lohnangleichung, nichts davon durch eigene Anstrengung erreicht, sondern finanziert von Transferleistungen der deutschen Volkswirtschaft. Der Marktwirtschaft wurde so gar kein Raum gelassen, sich zu entfalten. Die Osteuropäer mussten dagegen starke, sehr starke Abwertungen verkraften, sowie einen drastischen Rückkgang der Realeinkommen. Die Marktwirtschaft konnte so langsam wachsen und mit dem einsetzenden Wirtschaftswachstum sind dann auch die Löhne dann wieder angestiegen.
= wirtschaftspolitisches Versagen der etablierten Parteien (v.a. CDU udn FDP).
#516213
Aber das hättest du damals mal den Bürgern erzählt...
...und auch das ist wieder nur eine Ausrede.
Wer hat die Massen auf die schnellstmögliche Wiedervereinigung eingeschossen?
Richtig.
Die bürgerlichen Koalition und iher medialen Erfüllungsgehilfe (BILD, Welt, uva.).
Lafontaines Warnungen hat man gleichzeitig großzügig diffamiert.

Wenn hier also zig Mrd (200+++) Euro Steuergelder an Freunde aus Wirtschaft und Finanz verschenkt wurden, warum glaubst das es gerade mit CDU/FDP 2009 besser werden sollte?
Mit ein paar Ausnahmen sitzen in den Parteien die gleichen Leute an den Machthebeln.

Glaubst du wirklich das man mit einer weiteren "liberalisierung" ab 2009 der Mittelschicht, ganz zu schweigen von der Unterschicht auch nur ein bisschen helfen wird?
Denkst du ernsthaft das die bürgerliche Koalition in Zukunft etwas anderes tun wird als 1989/1990?
Wann immer man Volkseigentum billigst an Privatunternehmen verscherbeln kann ist die FDP ganz vorne dabei.

Die ganze nette Idee des Liberalismus / Libertarismus ist doch mit CDU / FDP überhaupt nicht umsetzbar.
Raus kommt ein Wirtschaftsbastard der wieder nur die oberen 10% der Gesellschaft bevorzugt und alle anderen benachteiligt.
Du kannst doch nicht ernsthaft glauben das so Lobbyvereine wie INSM sowas wie einen fairen, freien Markt haben wollen?
Und was treibt einen Liberalen eigentlich dazu gerade mit der CDU zu paktieren?
Eine Partei die letztlich nichts anderes tut als Verbote zu erlassen, Rechte einzuschränken und den Bürger noch unmündiger zu machen.

Rousseau hat zur Freiheit folgendes geschrieben:
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will,
sondern dass er nicht tun muß, was er nicht will.
Und genau das ist ja das Problem, wie kann ein Lohnabhängiger im "freien Markt" überhaupt frei sein, wenn doch Arbeitsplatzmangel herrscht (bzw. an Mangel an ausreichend bezahlten Arbeiten) und kein Sozialstaat ihn vor Lohndumping schützen kann?
Es mag sein das DU dieses Problem selbst nicht hast, weil die vllt. entsprechend gut ausgebildet bist oder dich in irgendwelchen Exotenbranchen bewegst.
Für den normalen Arbeitsnehmer und "Leistungsträger" trifft das nicht zu.
Der ist ersätzlich. Du vielleicht auch. In 10 oder 20 Jahren.


Und jetzt extra für dich, nochmal aus libertärer Quelle:
http://zine.paxx.tv/?p=19
Aber diese Gemeinsamkeiten sind eine Illusion. Ja, die „Rechte“ spricht vom freien Markt und der Notwendigkeit der Deregulierung und der Bereitstellung von günstigen Konditionen für eine starke und gesunde unternehmerische Gesellschaft. Sie sprechen von freimarktwirtschaftlicher Ökonomie und benützen freimarktwirtschaftliche Logik während sie argumentieren, dass tiefe Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen keine Probleme sind – schliesslich wählen die Leute solche Jobs freiwillig.

So weit sind die Sprache und die Argumente auffallend ähnlich (wenn nicht die selben) wie jene, die viele Libertäre benutzen. Ich habe viele Libertäre gehört, die Konservativen und anderen rechten Politikern in wirtschaftlichen Fragen beistimmen – indem sie sich gegen die „Linke“ zusammenschliessen. Ich behaupte auch, dass tiefe Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen nicht unbedingt problematisch sind – im freien Markt. Die Wortwahl ist dieselbe, aber das Argument ist ein ganz anderes.

Diese kleinen Worte, im freien Markt, sind äusserst wichtig, weil ohne sie das Argument versagt und komplett falsch ist. Kann es wirklich „freiwillig“ sein, lediglich zwischen beschissenen Jobs in einer regulierten Wirtschaft zu wählen, wo die meisten Arbeitsmöglichkeiten unverfügbar gemacht wurden und ein Job notwendig ist, um monetäres Einkommen zuschaffen, um Steuern zu zahlen? Ich denke nicht. Auch wenn man die Wahlen selber trifft, kann es nicht als freiwillig bezeichnet werden, die Wahl des geringsten Übels von den verbleibenden Optionen innerhalb der erstickenden Rahmenbedingungen von Zwangsmassnahmen zu treffen.
Zuletzt geändert von Eisbär am Di 10. Jun 2008, 05:12, insgesamt 1-mal geändert.
#516220
markymarc05 hat geschrieben:Ich verstehe dich ja. Aber du machst im Grunde dasselbe, das du mir vorgeworfen hast, nämlich nur die Situation in deinem direkten Umfeld zu betrachten. Auf diese Weise kommt man in der Tat auf zahlreiche unterschiedliche Lebensrealitäten.
Das ist so nicht ganz richtig. Seit ich aktiv mitmische halte ich den Kontakt zu verschiedenen Regionen im ganzen Land. Und es gibt auch westdeutsche Regionen wo es teilweise bitter zugeht. Im grunde kann man sogar eher von einem durchsetzten Nord-Süd Gefälle sprechen als von einem Ost-West Problem.
markymarc05 hat geschrieben:Fakt ist, dass Gesamtdeutschland so gespalten ist, wie kein anderes europäisches Land.
Das könnte jetzt direkt vom Stotter Ede stammen. Siehe oben, wenn man genauer hinschaut dann gleichen sich manche Situationen teilweise eher mit einem Ort im Saarland als beispielsweise mit der eigenen Landeshauptstadt. Und derzeit sind wir ja auch Modellregion für den Demografischen Wandel. Was hier derzeit ausgekocht wird, kommt nach der Modellphase auch in westdeutschen Regionen zum tragen. Bei vielen Problemen sind wir uns näher als manche wahr haben wollen. Fakt ist nur eine gewisse Teilung in so manchem Kopf, was Probleme angeht so zieht sich der Spalt eher geschlängelt durch das ganze Land.
markymarc05 hat geschrieben:Und das liegt in der jahrzehntelangen Teilung beründet und in dem Versuch, eine durch ein bankrottetes System heruntergewirtschaftete Region in eine andere Volkswirtschaft einzugliedern, was natürlich ein Mammutvorhaben und ein Sonderfall ist.
Einer selbst verschuldeten Teilung. Wir, bzw. unsere Altvorderen, haben uns dieses Problem eingebrockt. Es gibt keinen Grund sich über die Folgen zu beschweren. Und das Problem am System war folgendes. Man wollte trotz weitaus weniger Mitteln immer auf Augenhöhe mit dem Westen bleiben. Das lief anfangs auch, nagte dann aber immer mehr an der Substanz. Um den Standard dann wenigstes zu halten, hat man es dann schlicht übertrieben. Wir hatten im Ostblock nunmal eine Sonderrolle, eine direkte Konkurrenzsituation. So wie es lief war es nur eine Frage der Zeit. In den restlichen Ländern war der Standard niedriger weil man es nach den Möglichkeiten ausrichtete.

Man hat hier nach der Wende politisch komplett versagt. Statt Sonderwirtschaftszone mit etwas Luft, hat man versucht das ganze zwangsweise in eine unpassende Form zu pressen. Was hier teilweise gelaufen ist das füllt ganze Kriminalbände. Alleine bei der Wirtschaftskriminalität dürften Milliarden versickert sein. Aber die ganzen einfallen Horden aus der Wirtschaft hatten ja leichtes Spiel. Weil hier keiner einen Plan von Marktwirtschaft hatte, die Treuhand geschlafen hat, konnten die Filetstücke doppelt und dreifach versilbert und eventuelle Konkurrenz gekanntet werden.
markymarc05 hat geschrieben:Klar, Teile des Osten werden mittlerweile von Teilen Tschechiens überholt, was Wirtschaftskraft und Arbeitslosenquote angeht, das ist mir bewusst. Ich kenne die Statistiken.
Ja und bedanken kannst du dich da bei Schwarz-Gelb und dem ganzen Gesocks dahinter. Denen welchen du hier gebetsmühlenartig die Stange hällst. Man hat obiges verpennt und obendrein die ganzen Napfsülzen an Beamten usw. hierher geschickt und noch mit der Buschzulage belohnt. Die haben dann hier teilweise die gleichen Fehler wiederholt weswegen man ihnen bei euch die Rübe gewaschen hat. Im nachinein kann man sich nur an den Kopf fassen. Teilweise haargenau dieselbe Grütze hinter der man bei euch schon vor Jahrzehnten einen Haken gemacht hat.
markymarc05 hat geschrieben:Andererseits herrscht hier im Süden (Bayern & BaWü) quasi Vollbschäftigung, mit wahrscheinlich annähernd der höchsten Kaufkraft in ganz Europa.
Das hat auch so einige Gründe von denen euch auch welche in den Schoß gefallen sind. Mit einigen veränderten Parametern könne München heute Bremen sein und umgekehrt.
markymarc05 hat geschrieben:Was ist nun repräsentativer? Das bestehende Wohlstandsgefälle ist keine Folge dieses Systems, das muss man schon auch mal sagen.
Repräsentativ ist weder mein Umfeld noch deins, es ist der Schnitt der irgendwo dazwischen liegt. Natürlich sind die Probleme nicht nur allein auf diesem System gewachsen, aber definiv auch mit. Das Fehlerlose System gibt es nicht, auch dieses hat so einige Fehler und Verlierer. Das hat man ja versucht so ein bisschen sozialer auszugleichen. Und umsomehr wir das aufgeben umso mehr wird es sich in Gewinner und Verlierer aufteilen. Anders gibt es dieses System garnicht her.

Und wer hier die Gewinner sind ist nicht schwer zu erraten. Keine Ahnung wo du hier immer die riesen Umverteilung her hast. Während die wenigen Reichen auf knapp zwei Drittel des "offiziellen" privaten Vermögens hocken, gehören 66% der Bevölkerung gerade einmal 10% des ganzen Vermögens. Die Unternehmens- und Vermögenseinnahmen sind auchdurchgehend im Aufwind. Kein Wunder bei großzügigen Freibeträgen und vergleichbar niedrigen Steuern im oberen Bereich. Was hier zu bemängeln ist, die Leistung trägt hier die Mitte. Das gehört geändert, aber nicht indem man wieder nur unten kürzt sondern auch mal oben zulangt.
markymarc05 hat geschrieben:Aber zumindest eines gilt doch für Ost und West gleichermaßen: dass die soziale Absicherung so hoch ist wie kaum irgendwo sonst in Europa.
Solche Vergleiche bringen garnichts, löblich die materielle Absicherung. Ziel sollte es aber sein das man diese Absicherung erst garnicht braucht. Und das erreicht man nie wenn man während eine Turboinflation auf Rumnänische Löhne pocht und seine Arbeitskraft möglichst noch über ALGII und andere Subventionen kofinanzieren lässt. Das ist ja das perverse daran. Auf der einen Seite schimft man über die Sozialabgaben, profitiert auf der anderen Seite aber auch davon. Da habe ich letztens erst wieder gestaunt. Ansonsten sind hier kaum Job's zu haben, als eine Maßnahme mit 70% Förderung starte da hat man sich mit Angeboten überschlagen. Es sollte aber nicht meine, deine oder wessen auch immer Aufgabe sein dem Unternehmen X eine Vollzeitstelle zu 70% zu bezahlen. Die Wertschöpfung die dabei entsteht geht zu 100% in die Tasche des Unternehmen X. Da ist für mich der nackte Raub. Ich habe keine Probleme damit jemanden zu unterstützen der irgendwo hinten abgekippt wurde, zahle ich gerne. Ich habe aber ein Problem damit anderen bei der Umsatzmaximierung helfen zu müssen.
#537949
Gerade hab ich eine interessante Anmerkung zu Köhlers Auftritt im ZDF Sommerinterviews gelesen:
Das unabhängige Staatsoberhaupt lobt Merkel, sie mache „ihren Spitzenjob sehr gut“. Sollte er von Rechtsextremisten gewählt werden, dann verzichtet er auf deren Stimmen. Wie macht er das bloß? Zum Glück hätten wir die Kernenergie, angesichts der enorm gestiegenen Energiepreise hält es der Bundespräsident für keinen Zufall, “dass man jetzt über die Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken diskutiert”, und fügt hinzu: “Ich halte es für richtig.” Horst Köhler mischt sich also wieder munter zugunsten der CDU und der Kanzlerin in die Tagespolitik ein.
Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/?p=3332#more-3332

Zudem wird Köhler immer mehr zum Sprachrohr der Atomlobby, was im Hinblick seines Werdeganganges auch nicht verwunderlich ist. Ob dieses Verhalten dem Amt des Bundespräsidenten gerecht wird, wage ich zu bezweifeln.
#537974
Onkel Ludwig hat geschrieben: Zudem wird Köhler immer mehr zum Sprachrohr der Atomlobby, was im Hinblick seines Werdeganganges auch nicht verwunderlich ist. Ob dieses Verhalten dem Amt des Bundespräsidenten gerecht wird, wage ich zu bezweifeln.
Zum einen das, zum andern spielt er damit Schwan in die Karten, denn weder Rot, noch Grün, noch Dunkelrot werden jemanden mit diesen Ansichten wählen.

Was der gute Mann aber damit meint, auf Stimmen der Rechtsextremen verzichten zu wollen erschließt sich mir nicht. Sitzen denn welche in der Bundesversammlung?
#538013
Sollte er von Rechtsextremisten gewählt werden, dann verzichtet er auf deren Stimmen.
Ach wie großzügig...wieviele potenzielle Stimmen könnten das sein...3, 4, 5?
#538023
vicaddict hat geschrieben:Zum einen das, zum andern spielt er damit Schwan in die Karten, denn weder Rot, noch Grün, noch Dunkelrot werden jemanden mit diesen Ansichten wählen.
Ob die den Wählen ist erstmal Wurst. Es geht um das Signal nach draußen, an den Wähler. Und leider werden dann viele Wähler dem Irrtum aufsitzen, dass die Energiepreise mit Atomstrom wieder schön sinken. Wenn man das wollte dann wäre das schon lange der Fall. Schnallen nur leider nicht genug.
vicaddict hat geschrieben:Was der gute Mann aber damit meint, auf Stimmen der Rechtsextremen verzichten zu wollen erschließt sich mir nicht. Sitzen denn welche in der Bundesversammlung?
Wenn sich keine in der Union verstecken, kannst du die Ausschließen. Aktuell gibt es 1.224 Sitze, davon entfallen 517/518 auf die Union, 422 bis 424 auf die SPD, 88 bis 90 auf die Grünen, 96 auf die FDP, 91/92 auf die Linke und 7 hat der Esel im Galopp verloren. War also auch nur so eine Worthülse um zu punkten.

War also wieder so ein Beispiel wie man mit vielen Worten nichts sagen kann. Ansonsten nur mal wieder der übliche Wink mit seinem Parteibuch. Alles beim altem, läuft. :mrgreen:
#538107
Quotentreter hat geschrieben:Und leider werden dann viele Wähler dem Irrtum aufsitzen, dass die Energiepreise mit Atomstrom wieder schön sinken. Wenn man das wollte dann wäre das schon lange der Fall. Schnallen nur leider nicht genug.
Das ist ja genau das, was im Moment täglich in den Medien zu beobachten ist. Die Atomlobby nutzt die Angst und Wut der Verbraucher auf die steigenden Energiekosten und stellt die Atomenergie als Heilsbringer dar, der alle Energieprobleme löst. Nur, wer hat schon ein Auto, das mit Atomstrom fährt? Da fängst ja schon mal an....
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von Maddi
#538120
zumal ja die Konzerne die einen längeren Atomstrom propagieren genau diese sind welche die Preise so treiben.

Möglichkeit wäre einfach knallhart ein Preislimit, z. B. 20cent/kilowattstunde gesetzlich festzulegen(is mir jetzt erstmal wurscht ob das verfassungswidrig wäre).

Natürlich sollte man nicht leichtfertig den Atomstrom rein aus Ideologie her abstellen. Nur die Endlagerfrage muss halt geklärt sein.

Und zum anderen würde ich im Gegenzug für längere Laufzeiten die Konzerne richtig derb bluten lassen was Zahlungen in erneuerbare Engerien angeht. Quasi jeden cent extra gewinn sollten sie gleich wieder investieren müssen.

Und ich persönlich warte ja immer noch auf die Kernfusion....und Duke Nukem Forever...mal sehen was zuerst kommt :mrgreen:
#538136
Maddi hat geschrieben:Quasi jeden cent extra gewinn sollten sie gleich wieder investieren müssen.
Da eher friert die Hölle zu oder das nächste Oktoberfest steigt auf dem Mond.

Wir zahlen ja auch jetzt z.B. für die Instandhaltung der Netze. Komischerweise steht aber auf knapp 90% der Anlagen hier noch immer "VEB Starkstrom-Anlagenbau". Das Gelumpe steht hier seit 40 Jahren und teilweise länger, verursacht öfter mal Störungen und wird erst dann ersetzt, wenn es wegen Altersschwäche von selber zusammenbricht. Siehe z.B. Münsterland, diesen Anlagen hat der böse Onkel Addi noch persöhnlich zugewunken. Bei dem was wir zahlen dürfte es sowas garnicht mehr geben. Das Geld geht zusätzlich in den Gewinn anstatt damit solche alten Anlagen zu ersetzen.

Man muss keine Leuchte sein um zu wissen was passiert, wenn man den Ausstieg kippt. Die Konzerne vermelden immer höhere Gewinne und der Endkunde wird maximal eine etwas längere Stabilisierung auf jetzigem Niveau erfahren. Genossin Merkel wird dafür gefeiert. Die Endlösung der Endlagerfrage werden wir nicht mehr erleben. Und das Dämlack von Endkunde wird noch immer beschissen und merkt es nicht. Ich gratuliere dann schonmal Schwarz-Gelb zum Wahlsieg und bedanke mich unbekannterweise beim Wähler mit einem *Plonk* mit Sternchen und einer Kirsche oben drauf.
#538172
Naja ich glaube der Wähler ist schlau genug um zu wissen, der er sich Wahlkampf nicht von sowas beeindrucken lassen sollte. Ich persönlich halte es da ja ausnahmsweise mit Jutta Ditfurth und sogar einigen CDU Landesverbänden... Verstaatlichung von Energie- und Wasserwirtschaften. Zwar würde auch der Staat kräftig zulangen, aber man wäre von so enormen Preissteigerungen ein Stück weit geschützt.
Benutzeravatar
von Maddi
#538316
vicaddict hat geschrieben:Naja ich glaube der Wähler ist schlau genug um zu wissen, der er sich Wahlkampf nicht von sowas beeindrucken lassen sollte. Ich persönlich halte es da ja ausnahmsweise mit Jutta Ditfurth und sogar einigen CDU Landesverbänden... Verstaatlichung von Energie- und Wasserwirtschaften. Zwar würde auch der Staat kräftig zulangen, aber man wäre von so enormen Preissteigerungen ein Stück weit geschützt.
wenn ich mir überlege was oftmals im TV angeschaut wird und welche guten Sendungen an quotenversagen sterben, dann glaube ich dass die Intelligenz des Wählers aber auch oft überschätzt wird....oder der Wähler ist einfach masochistisch.

Eine komplette verstaatlichung wünsche ich mir zwar nicht, aber hier muss zumindest teilweise was passieren. Wenn von Absichtserklärung dagen mal abgesehen Engergiekonzerne mittlerweile schon mehrmals jährlich sagen können "oh hey übrigens, wir erhöhen um 25%" dann ist das effektiver als jeder Terrorismus.
Zynisch gesagt: wäre ich ein Terrorist, ich würde mir irgendwie das Geld zusammenerpressen und einen Stromversorger aufkaufen....
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