Tangaträger hat geschrieben:CNN war gestern (aka heute Nacht) klasse. Tolle Magic Wall, tolle Grafiken, schöne Gimmicks. [...] Aber irgendwie waren sie ziemlich zurückhaltend, was die Vorhersagen angingen.
Ich habe gestern die gesamte Berichterstattung auf CNN gesehen und habe gelegentlich in den Werbepausen zum ZDF umgeschaltet. Was sah man bei CNN: Blitzer, der per Steadycam gefilmt vor einer riesigen Videowand Wahlergebnisse kommentiert. Ich switche zum ZDF: Ich sehe einen Kommentator (Namen nicht parat), der von einer Steadycam gefilmt vor einer riesigen Videowand Wahlergebnisse kommentiert. Und dann kommen auch noch die CNN-typischen Korrespondenten-Einblendungen per Videowand (s. Situation-Room). Das ZDF blieb allerdings bei den für deutsche Sendungen typischen harten Bildschnitten - wo CNN mit smoothen Übergängen glänzt. Und man sieht auch, wie man es auch vom US-TV kennt, überall animierte amerikanische Farben und Flaggen in Untertiteln und Hintergründen.
Ich bin mal gespannt, ob das ZDF diese Technik für die zukünftigen Wahlen übernimmt oder wieder zur üblichen, langweiligen Optik zurückkehrt.
Im übrigen: CNN ist deswegen deutlich konservativer bei Prognosen geworden, weil die bei einer voreiligen Prognose auf Basis von Exit-Pools schonmal auf die Nase gefallen sind und falsche Vorhersagen gemacht haben. Diese Blamage will CNN nicht noch einmal erleben, deswegen geht der Sender auf Nummer sicher und risikiert weniger wie die anderen Networks.
P.S.: Man sollte in Deutschland in Zukunft nicht nur die Hochrechnungen zeigen, sondern auch, wieviel % der Stimmen ausgezählt wurden und wie hoch die absoluten Wählerstimmen sind. Da CNN diese Informationen mit angibt, die man in Deutschland nie zu Gesicht bekommt, kann man auch besser die Hochrechnungen einschätzen. Außerdem wäre es ebenfalls praktisch, wenn man in Zukunft dargestellt bekommt, welche Gegenden in Deutschland bereits ausgezählt wurden - wie es John King an seiner sogenannten "Magic-Wall" macht:
In diesem Fall bekommt der amerikanische Zuschauer deutlich mehr Informationen wie der deutsche Zuschauer, der ziemlich im dunkeln gelassen wird. Da glänzt der deutsche Journalismus weniger und muss sich von den USA vorführen lassen.