Lois hat geschrieben:
Wenn soll man den da nächstes Jahr wählen...
Die SPD ?
Die CDU ? FDP ? Die Grünen ?
ist doch alles Murks..
Für mich ist die Entscheidung klar, wen ich wähle, viel erschreckender finde ich da eher, wen man partout nicht wählen kann.
Derzeit bildet lediglich die Linke bzw die Grünen eine echte Wahlmöglichkeit. Die Linke mag ihre Fehler haben, aber sie sprechen wenigstens Dinge an, an die sich andere Parteien gar nicht heran trauen oder Wochen später als eigenes Programm ausgeben. Klar sind nicht alle Vorschläge finanzierbar, klar gibt es dubiose Gestalten, aber wo gibt es die nicht? Die Linke ist derzeit die einzige Partei, die klipp und klar sagt, was im Lande schief läuft, während alle andern nur Schönrednerei betreiben.
Die Grünen sind zumindest in Sachen Politik konsequent, indem sie zuerst auf die Inhalte schauen und nicht wie die andern Parteien stur auf persönliche Eitelkeiten achten. Sozialpolitisch geht es in die richtige Richtung, Umweltschutz ist sowieso gut und als Alternative zu Schwarz-Gelb, sind sie allemal ein absolutes Muss, wenn auch Özdemir da in Zukunft den gelben Anteil im grünen Mischungsverhältnis besonders betonen wird.
Die FDP wird solange keine Alternative sein, bis sie sich zu einem eigenen Programm entschließt und endlich aufhört sich mit der CDU in ein Zimmer einzuschließen und dann den Schlüssel weg zu werfen. Die tun ja so, als hätte es die sozial-liberale Koaltion nie gegeben... mal ganz abgesehen davon, dass die Wirtschafts- und Sozialvorstellungen der Partei ein absolutes Unding sind. Eine Rückkehr zur mittelalterlichen Feudalgesellschaft ist sozialverträglicher als das, was Guido und co propagieren. Da verschwinden weltweit Billionen von Geldern im Nirgendwo, tausende Menschen verlieren ihre Jobs, es droht eine Rezession und was tun Westerwelle, Niebel und co? Wir machen weiter bisher. Wir ignorieren einfach die Realität und erzählen weiter unser Märchen von freien Märkten, freien Bürgern und rosaroten... bzw gelben Wattewölkchen... Politik für die oberen 10.000, während die restlichen 80 Millionen auf der Strecke bleiben...
Und die SPD? Das Herz sagt "ja", der Verstand sagt "nein". Die SPD kann man nicht wählen, weil schlichtweg nicht klar ist, was die Partei will. Selbst Müntefering hat doch "völlig überraschend" keine Ruhe in den Laden bringen können. Sagt der eine Flügel, was getan wird, rebelliert der andere und zwischendrin meuchelt man die eigenen Leute. Das zieht sich jetzt seit Jahren hin. Zudem sind ein Parteichef, der für die Spaltung der Partei verantwortlich ist, sowie ein farbloser Ja-Sager als Kanzlerkandidat kaum wählbar, erst recht, wenn beide gar nicht in die Verantwortung wollen... zumindest nicht, wenn sie sie selbst tragen müssen. Eine SPD-Führung, die lieber mit einer CDU Kanzlerin lebt, weil es angenehmer ist, ist einfach untragbar.
Die CDU/CSU ist von allen Parteien aber die, die am wenigsten wählbar ist. Eine Partei, deren Mitglieder so dermaßen energisch mit dem moralischen Zeigefinger auf andere zeigen, dabei aber selbst mehr Dreck am Stecken haben als SED und NSDAP zusammen, ist einfach nicht wählbar. Eine Partei die anderen Maßstäbe aufzwängt, die sie selbst nicht einhält, eine Partei die einen Innenminister stellt, der mehr Angriffe auf die Verfassung zu verantworten hat, als die angeblichen Verfassungsfeinde der Linken, ist nicht wählbar. Ein Ministerpräsident, der wiederholt ausländerfeindliche Parolen für den Wahlkampf missbraucht und zudem seinen Wahlkampf mit jüd. Vermächtnisgeldern aus ungeklärten Quellen finanziert, ist nicht tragbar. Eine Partei, die jahrelang eine Politik betreibt, die dem Bürger das Geld aus der Tasche zieht, dennoch von Aufschwung redet und sich jetzt wundert, dass keiner den Konsum anregt, ist nicht wählbar. Eine Partei, die anderen vorwirft zweifelhafte Ehrenvorsitzende zu haben, aber selbst einen hat, der bis dato zur Parteispendenaffäre schweigt, ist nicht tragbar. Wahlkämpfe in denen von Kreuzzügen gegen andere Parteien aufgerufen wird, sind nicht tragbar.
3 Jahre große Koalition unter Merkel'scher Herrschaft und getan hat sich in diesem Lande nur eines, nämlich die Verarmung der Unterschicht, das Wegbrechen des Mittelstandes und der Einbruch der Wirtschaft.