- Mo 15. Dez 2008, 22:59
#608942
Bin zufrieden mit dem Finale. Große Überraschungen blieben zwar aus, aber es wurde sauber aufgelöst. Was sich hier alle unter einem großen Showdown vorstellen, versteh ich ohnehin nicht. Dexter ist primär eine Drama-Serie und nicht irgendwelcher Thriller-Hollywood-Quatsch, wo es am Ende den großen Shootout gibt bis der Böse in der dicksten Explosion verbrennt, die das Budget hergibt. So einen Käse will ich bei Dexter gar nicht haben. Da gefallen mir grade die leiseren und subtileren Töne besser. Dexter hatte seinen Moment mit dem Skinner und es war kurz aber prickelnd. Ich mag es gerade an dieser Serie, das man nicht jede Situation bis ins äußerste ausschlachtet sondern die Essenz davon nimmt und dann auch zügig weitermacht. Es gibt genug Shows, die da viel zu dick auftragen und hier geht man dieses Risiko gar nicht erst ein. Wozu Material überdramatisieren und strecken wo es genug gibt, um die Folgen auch so dicht zu füllen? Und Dexter ist nunmal auch nicht der Typ für große Faust- oder Messerkämpfe, geschweige denn Verfolgungsjagden und Schießereien.
Auch den Wandel der Beziehung zu Rita sehe ich eher positiv. Klar war der Kontrast am Anfang viel größer, aber mir gefällt es, dass Dexter sich auch menschlich nach und nach weiter entwickelt. Das mit Ramon fand ich recht elegant gelöst. Wie langweilig wäre es denn gewesen, wenn er den auch noch hätte töten oder ihm was unterschieben müssen?
Einziger Wehrmutstropfen war für mich, dass die Hintergründe der ganzen Freebo Story sowie die näheren Motive des Skinners keine tieferen Details bekommen haben. Da hatte ich mir noch etwas mehr hinter versprochen.
Der Vergleich von Miguel und Lyla ist in meinen Augen nur sehr oberflächlich zutreffend. Ja, Dexter hatte bei beiden die Hoffnung sich jemandem öffnen zu können, aber doch auch völlig verschiedenen Grundlagen. Bei Lyla ging es hauptsächlich um menschliche Nähe, dass er jemandem sein innerstes Wesen offenbaren konnte statt sich wie bei Rita hinter einer happy smile Fassade verstecken zu müssen. Da war es das Befürfnis nach wahrhaftiger Auslebung des Selbst in einer (romantischen) Beziehung. Bei Miguel standen ganz andere Dinge im Fordergrund. Da ging es um Partnerschaft in Bezug auf seine Arbeit. Egal wie weit er Miguel als Freund in seine Geheimnisse eingeweiht hat, so hat er sein Wesen doch immer noch verschlossen. Bei Lyla hat er Intimität gesucht, bei Miguel war es Vertrauen. Durchaus ein Unterschied!
Generell mochte ich die dritte Staffel sehr gerne. Sie war deutlich weniger als die ersten beiden auf einen gradlinigen Spannungsbogen ausgelegt, der Thrilleranteil wurde zurückgeschraubt. Dafür gab es sehr viel komplexeren Verzweigungen in Nebengeschichten, die auch mal mehr Luft für die sehenswerten und faszinierenden anderne Rollen geboten haben. Die haben in dieser Staffel allesamt deutlich an Tiefe gewonnen, was bei dem vorher schon hohen Standart eine immens gute Schreibleistung darstellt.
Auch den Wandel der Beziehung zu Rita sehe ich eher positiv. Klar war der Kontrast am Anfang viel größer, aber mir gefällt es, dass Dexter sich auch menschlich nach und nach weiter entwickelt. Das mit Ramon fand ich recht elegant gelöst. Wie langweilig wäre es denn gewesen, wenn er den auch noch hätte töten oder ihm was unterschieben müssen?
Einziger Wehrmutstropfen war für mich, dass die Hintergründe der ganzen Freebo Story sowie die näheren Motive des Skinners keine tieferen Details bekommen haben. Da hatte ich mir noch etwas mehr hinter versprochen.
Der Vergleich von Miguel und Lyla ist in meinen Augen nur sehr oberflächlich zutreffend. Ja, Dexter hatte bei beiden die Hoffnung sich jemandem öffnen zu können, aber doch auch völlig verschiedenen Grundlagen. Bei Lyla ging es hauptsächlich um menschliche Nähe, dass er jemandem sein innerstes Wesen offenbaren konnte statt sich wie bei Rita hinter einer happy smile Fassade verstecken zu müssen. Da war es das Befürfnis nach wahrhaftiger Auslebung des Selbst in einer (romantischen) Beziehung. Bei Miguel standen ganz andere Dinge im Fordergrund. Da ging es um Partnerschaft in Bezug auf seine Arbeit. Egal wie weit er Miguel als Freund in seine Geheimnisse eingeweiht hat, so hat er sein Wesen doch immer noch verschlossen. Bei Lyla hat er Intimität gesucht, bei Miguel war es Vertrauen. Durchaus ein Unterschied!
Generell mochte ich die dritte Staffel sehr gerne. Sie war deutlich weniger als die ersten beiden auf einen gradlinigen Spannungsbogen ausgelegt, der Thrilleranteil wurde zurückgeschraubt. Dafür gab es sehr viel komplexeren Verzweigungen in Nebengeschichten, die auch mal mehr Luft für die sehenswerten und faszinierenden anderne Rollen geboten haben. Die haben in dieser Staffel allesamt deutlich an Tiefe gewonnen, was bei dem vorher schon hohen Standart eine immens gute Schreibleistung darstellt.
"And in that moment, I swear we were infinite."