Sollte die Bundesregierung der HRE helfen?

Nein, die Unternehmen müssen für ihre Fehler selbst geradestehen.
22
56%
Ja, aber Bürgschaften sind das falsche Mittel!
8
21%
Ja, es ist egal wie geholfen wird Hauptsache die Unternehmen werden gerettet.
9
23%
#604988
weiß garnicht (hab nix gefunden), ob hier schonmal die von der spd angesprochenen konsumgutscheine zur sprache kamen. (nen extra thread wollt ich jetzt dafür nicht eröffnen).

ersteinmal, für alle, die davon noch nichts gehört haben. die spd (oder einzelne leute aus der spd) schlagen vor, jedem sozialversichterten einwohner deutschlands einen scheck zuzuschicken (wert noch unklar, bis 500 euro), damit er sich dafür was innerhalb eines bestimmten zeitraumes kauft. das soll die wirtschaft beleben (eventuell auch mit ner pflicht, selber was dafür beizusteuern)

wenn ich das wirtschaftskritisch beäuge, würde ich sagen, dass so ein gutschein nichts bringt. es beschwingt zwar kurz die wirtschaft,a ber erstens verfliegt das schnell wieder, und zweitens, glaub ich, ist es bei vielen dann so, dass sie nicht 500 euro mehr ausgeben, sondern die 500 euro vom staat benutzen, statt die 500 euro auf dem konto, und dann hat man auch nix gewonnen. deshalb steht ich dem eher kritisch gegenüber

wenn ich das ganze jedoch als mensch betrate, dann sag ich natürlich (und das wird ja wohl jedem anderen auch so gehen), wenn man mir 500 euro schenken will nehm ich die natürlich an. wer wird enn schon freiwillig 500 euro ablehnen ?

also ich bin mal gespannt, was da kommt. vielleicht senken sie auch die steuern. war/ ist ja auch im gespräch. aber dem steht merkel ja allem nicht positiv gegenüber.
#605004
Da steht hier noch nix zu, weil sowas zu 1000% nicht kommt und daher eine Diskussion überflüssig ist.

Im übrigen sollte jeder zu den 500,- noch 200,- dazulegen. Davon ausgenommen, Bezieher nach SGB II und XII. Reine Geringverdiener ohne ergänzende Leistungen müssten also auch 200,- Eigenanteil aufbringen.

Das wäre schonmal ein Fehler. Wer knapp über Hartz IV verdient hat im Regelfall keine 200,- € über. Nach oben gibt es auch keine Grenze. Wer meinetwegen ab 3 Scheine im Monat verdient, braucht kein solches Geschenk. Das Geld ist da, wird aber lieber geparkt.

Ansonsten ist die Idee vom Ziel her fürn Arsch. Das gibt einen einmaligen Schub und dann war es das. Am Folgemonat sieht das Zwiebelleder wie gehabt aus. Als Konsument hat man natürlich nichts dagegen. Aber die zusätzlich nötigen 200 Schleifen möchte man auch erstmal haben.

Das Problem ist die Politik der letzten Jahre. Direkt konsumiert wird vor allem in der Unterschicht bis zur Mittelschicht. Darüber wird meist angelegt und gespart, oder in Bling Bling investiert, der uns in der Breite unserer Volkswirtschaft keinen Meter vorwärts bringt. Bei ersteren hat man in den letzten Jahren aber durch Sozialreformen und Dumpinglohnkurs gespart. Und nun wird da gespart, wo man einzig sparen kann und das ist nunmal der Konsum. Die Einsparungen sind also nur durchgereicht und wurden auch damals oft genug angemahnt. Autos kaufen nunmal keine Autos. Wenn ich langfristig mehr Bewegung auf dem Binnenmarkt will, muss ich entweder den Gutverdienern das Sparen abgewöhnen, oder denen die auch direkt Konsumieren, mehr Möglichkeiten dazu geben.
#605196
Die Idee der Konsumgutscheine kam meines Wissens von Nahles bzw. sie war es die die Idee der Öffentlichkeit/Medien gegenüber kommunizierte.
Schonmal ein guter Grund Nahles NICHT zu wählen.

Zum einen, wie schon ausgeführt, ist die Wahrscheinlichkeit das von den 500,- ZUSÄTZLICHE Anschaffungen getätigt werden, sehr gering, begünstigt werden die Haushalte die diese 500,- im Prinzip gar nicht nötig haben dank entsprechendem Einkommen.
Die Haushalte die zu Weihnachten oder spätestens zu Ostern die Kündigung im Briefkasten haben oder die ganzen prekär-Beschäftigten Noch-Mittelschichtler, werden weiterhin alles Geld hamstern und nicht für unsinnige Konsumausgaben verprassen.

Im Prinzip also nichts weiter wie Umverteilung von unten nach oben. Ganz normal eben.

Das gleiche gilt für die Steuerbefreiung von Neuwagen, für alle zukünftigen Cayenne oder Cayman-Fahrer, also Personen denen es völlig egal ist ob sie 500 oder 5000 Euro Kfz-Steuer bezahlen, eine tolle Sache, für einen Normalverdiener der sein zukünftigen Wagen über einen längeren, wirtschaftlich unsicheren Zeitraum finanzieren muss, uninteressant.
Niemand kauft ein Auto für 20000 oder 30000 Euro wo er zweimal vielleicht 300 Euro Steuern sparen kann er aber nicht weiss ob er in 12 Monaten dafür noch die Raten aufbringen kann.
Die Aktion hätte man sich einfach sparen können.

Zum anderen bringt das nur einen einmaligen Effekt der recht schnell verpufft, im September, als sich die realwirtschaftliche Krise erst entwickelte, hätte man mit so einer Maßnahme vielleicht etwas erreichen können. Nur jetzt ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, der Oktober war katastrophal für die Wirtschaft, der November nicht viel besser.
Und was sind schon 20 Mrd Euro zusätzlich die noch dazu über die halbe Welt verteilt werden.


Ähnlich sinnfrei die Vorschläge zu einer Steuersenkung.
Im Angebot sind derzeit eine MwSt Senkung und eine Einkommenssteuersenkung.
Letztere hatten wir unter Schröder, mit dem Ergebnis das die Sparquote nach oben ging, die Vermögungsverteilung ungleicher wurde und natürlich weder Investitions- noch Konsumgüter verstärkt nachgefragt wurden.
Um das zu kompensieren mussten natürlich anderswo Steuern erhöht werden (>MwSt auf 19%).
Eine MwSt Erhöhung macht die Produkte und Dienstleistungen MÖGLICHERWEISE günstiger, irgendwelche Kaufanreize um die Wirtschaft anzukurbeln entstehen mit größter Wahrscheinlichkeit nicht.
Auch hier müsste dann wieder gegenfinanziert werden.


Wenn die Bundesregierung unbedingt etwas machen möchte, und dafür auch Geld ausgeben will, sollte sie in Infrastruktur, Bildung etc. investieren.
All die wichtigen Bereiche für die ja sonst nie Geld da ist.
Um eine größere Wirtschaftsschrumpfung abzudämpfen sollte der Staat jetzt private und wirtschaftliche Nachfrage ersetzen, aber bitte für nachhaltige Investitionen in die Zukunft und nicht für kurzfristigen Konsum.
Zur Zeit geschieht eher das Gegenteil, es wird Geld in die Blasen die sich über die Jahre am Markt gebildet haben gepumpt um irgendwie das Platzen hinauszuzögern.
Siehe Autoindustrie, Bankwesen und viele andere die noch kommen werden (Werbe & PR, Consulting, Medien, Versicherungen, Luftfahrtindustrie,...).


Zusätzlich würde ich die Sozialleistungen erhöhen, allerdings nicht über Hartz-Aufstockungen sondern über ein Grundeinkommen.
Das Grundeinkommen würde etwa bei 450-500 Euro mntl. liegen und ersetzt Alg II und Sozialhilfe, darüberhinaus wird die Mittelschicht gestützt die nur ein geringes Jahreseinkommen erwirtschaftet (15000 - 25000 Euro negativer Steuerfreibetrag).

Damit wäre zum einen ein Existenzminimun für jeden gesichert ohne irgendwo betteln gehen zu müssen, die Mittelschicht wird gestärkt, ebenso kleine Betriebe und Unternehmen.
Darüberhinaus eröffnet das auch vielen kleinen Dienstleistern, Kleinstproduzenten oder solche die es noch werden möchten, eine STABILE Existenzgrundlage.

Die Ich-AGs waren ja eine nette Idee, nur das Problem ist halt das die meisten "Unternehmen", sobald der staatliche Zuschuss weg war, wieder kaputt gegangen sind da der "Gewinn" nicht zum leben reichte.
Ein Grundeinkommen könnte hier ansetzen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, zwar überwiegend kleine, aber ordentliche Beschäftigung die volkswirtschaftlich sinnvoll wäre (Kinderbetreuung, Altenbetreueung, Gartenpflege, ...).
Letztlich haben wir ja das Problem das gesellschaftlich relevante Dienstleistungen im Gegensatz zu ökonomisch relevanten Dienstleistung kaum oder gar nicht bezahlt werden (können) und alle Alternativen zum Grundeinkommen marktverzerrend wirken oder höchst bürokratisch sind.

Die BA kann zum Großteil aufgelöst werden, es blieben übrig Arbeitsvermittlung, die Verwaltung für Alg I, Asylbewerber und die Wohngeldstelle.
Nahezu der komplette Gängel-, Kontroll- und Überwachungsapparat würde wegfallen.

Finanziert wird das ganze durch Einsparungen bei BA und einer Erhöhung der Vermögenssteuer.

Ob da jetzt irgendwelche "Schmarotzer" Geld bekommen obwohl sie nicht arbeiten wollen, kann uns zur Zeit ziemlich egal sein.
Wir werden die nächsten 3 Jahre genug damit beschäftigt sein die Arbeitsplätze die noch da sind zu erhalten.


Aber davon mal ganz abgesehen müssen wir uns mal kurz verdeutlichen was überhaupt passiert.
Wir haben im Kapitalismus nunmal nachfragestarke Zeiten und nachfrageschwache.
In starken Zeiten ist es politisch gerade so möglich sich nicht weiter zu verschulden.
In schwachen Zeiten wird alles versucht um die wirtschaftliche Situation zu bessern bzw. den Status quo der Boomzeiten zu halten, daraufhin wird sich auf Teufel komm raus verschuldet.
Wir brauchen also neben ständigen Wachstum und dem damit verbunden Drang alles was auf der Erde irgendwie verwertbar ist, zu verwerten, auch ständig neue Kredite.
Wir sägen also sowohl den ökologischen, den ökonomischen UND den gesellschaftlichen Ast ab auf dem wir sitzen.

Das KANN nicht funktionieren.

Jetzt haben wir gleich mehrere Probleme die sich potenzieren, zum einen wirtschaftlicher Abschwung, zum anderen die Schulden-Implosion, da wir (oder eher die USA) immer den boomenden Status quo halten wollten und Wohlstandsverlust politisch nie eine Alternative war.
Die zunehmende gesellschaftliche Spaltung kommt noch hinzu.

Und vor allem diese 3 Punkte können nicht durch mehr Wirtschaftswachstum, eine noch stärkere Ökonomisierung der Erde oder eine noch höhere Verschuldung aus der Welt geschafft werden.

Langsam müsste die Politik mal wachwerden und an grundlegenderen Stellschrauben drehen als darüber zu debattieren ob man die Arbeitslosenversicherungsbeiträge von 3,3 auf 2,8 oder 2,7 % kürzt und wie man das wieder gegenfinanziert.
#605241
Eisbär hat geschrieben: Eine MwSt Erhöhung macht die Produkte und Dienstleistungen MÖGLICHERWEISE günstiger, irgendwelche Kaufanreize um die Wirtschaft anzukurbeln entstehen mit größter Wahrscheinlichkeit nicht.

Tja, da die Briten die VAT/MwSt zum 01.12. GESENKT haben, kann man in Kürze sehen, ob sie wirkt oder nicht.
#608992
Die Frage ist ja ob es zusätzlich und damit stimulierend wirkt und so eine erhöhte Verschuldung (>Zinsen) rechtfertigt.

Während unsere großartige Reisekanzlerin, Sparbrück und der Glos-Michel mit der "deutschen Wirtschaftselite", die Deppen die es zuvor gar nicht Liberal genug haben konnten in Deutschland und die derzeitige Situation nach Kräften mit verschuldet haben, Kaffee trinken und Kuchen essen, kommen hier
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... os;2109384
die nächsten Bailout-Bettler, unsere "Exportweltmeister", die wirtschaftliche Speerspitze Deutschlands.
Nachdem die Nachfrage eingebrochen ist und sie ihre Auftragsbücher nicht mehr vollbekommen, wärs schonmal Sinnvoll gewesen sich mittels schönen Krediten einen langen wirtschaftlichen Winterschlaf zu genehmigen.
Dummerweise gibts aber keinen Kredit mehr weil unsere Banken ihr Geld lieber horten als zu verleihen(investieren).
Tja und was wird unsere Merkela machen?
Das was sie in solchen Situationen immer macht, sie fragt Josef Ackermann, der sagt ihr dann das alles in Ordnung wäre und schon ist klein Angelas Welt wieder in Ordnung.

Und die großpropagierte Kommission zur Entwicklung einer neuen Finanzmarktregulierung arbeitet wohl SO erfolgreich, das der Ackermann Jo schon wieder den dt. Derivatemarkt aufpeppen will.
Klar, wir hätten auch sonst nix zu tun.

Aber was schreib ich hier eigentlich, es "gibt doch gar keine Krise", außerdem sind wir "doch wirtschaftlich bestens aufgestellt", und unsere Große Koalition hat die "ökonomischen Vernunft" und "wirtschaftliche Kompetenz" auf ihrer Seite. Also alles bestens.
Bild
#610035
SPD-Fraktionschef Peter Struck schlug die Ausgabe einer Staatsanleihe zur Finanzierung weiterer Konjunkturhilfen vor. «Über die Ausgabe einer Anleihe, die der Bürger kaufen kann, weil er sagt, der Staat ist ein guter Schuldner, kann man das schon einigermaßen in den Griff kriegen», sagte er im ZDF.
Hatte mich schon gewundert als im TV heute ein Werbespot für Staatsanleihen lief.
Gibt jetzt 2 Möglichkeit, entweder Struck ist ein Depp und lallt ohne zu denken in umherstehende Kameras oder Strucki hat erkannt das das 2009 nix mehr wird mit Steuereinnahmen weil sich dann die Industrie großzügig ausgeklinkt hat.
Ich gebe zu, die Option "Depp" ist allein deshalb schon überzeugend weil er in der SPD ist.
Das erklärt aber nicht die Fernsehwerbung.
#610052
Oh, der Staat hat mich durchaus überzeugt, von vielen Dingen, und dies mehr als deutlich - nämlich davon dass ich ein berühmtes Zitat mal abwandele bzw. auf mein Geld beziehe: from my cold, dead hands :!: :mrgreen:

die werbung mit "Günther Schild" habe ich ja nun auch gesehen. Das ist genauso ein Reinfall wie damals mit der "blauen Pisskrähe" Findulin.
#610065
Deutsche Staatsanleihen sind immerhin sicherer als, sagen wir mal, Anleihen von Lehman Brothers :lol: :lol: :wink:

Und Printwerbung für Bundesanleihen, Schatzbriefe, ectr. hat es immer gegeben.




Frage an alle Anhänger der CDU hier (haben wir hier überhaupt welche :?: )

Wenn Angie eine so tolle Kanzlerin, und damit Anführerin unserer großarzigen NAtion ist, wieso muss sie dann erst Obamas Konjunkturpaket (z.Z. $ 850 Mrd. schwer) abwarten, bevor sie sich entscheidet was in Deutschland gemacht wird :?:
Sollte eine fähige Kanzlerin so was nicht selber können, und damit keine 4 Wochen Zeit verschwenden :?:
#610129
redlock hat geschrieben:Deutsche Staatsanleihen sind immerhin sicherer als, sagen wir mal, Anleihen von Lehman Brothers :lol: :lol: :wink:

Und Printwerbung für Bundesanleihen, Schatzbriefe, ectr. hat es immer gegeben.




Frage an alle Anhänger der CDU hier (haben wir hier überhaupt welche :?: )

Wenn Angie eine so tolle Kanzlerin, und damit Anführerin unserer großarzigen NAtion ist, wieso muss sie dann erst Obamas Konjunkturpaket (z.Z. $ 850 Mrd. schwer) abwarten, bevor sie sich entscheidet was in Deutschland gemacht wird :?:
Sollte eine fähige Kanzlerin so was nicht selber können, und damit keine 4 Wochen Zeit verschwenden :?:
ach was, die muss doch erstmal abwarten was für Worte ihr Koch, Wulff, Kauder, Pofalla etc. beim Ringelpietz mit Anfassen(auch Weihnachtsfeier genannt) ins Ohr flüstern.
Letzlich will sies so weit wie möglich rauszögern um es optimal für ihren Wahlkampf zu nutzen.
#611409
Eine seltsame Situation momentan in Deutschland. Nach dem Motto: Es herrscht Weltwirtschaftskrise und Deutschland macht nicht mit.

Ich persönlich merke jedenfalls nicht sehr viel davon. Beruflich brummt der Laden, die Aufträge kommen rein wie fließend Wasser, und finanziell sieht es so gut aus wie noch nie. Und die Nachrichten melden: Der Konsum brummt. Sprit wird wieder günstig, Energie kostet nicht mehr soviel.

Bei mir persönlich ist momentan noch alles deutlichst im Grünen Bereich.
#611546
Geht mir und meinem Freundeskreis bisher genauso.
Einige Freunde sind zwar bei Zulieferern beschäftigt und schon seit 1-2 Wochen im Urlaub. Allerdings sehn die das auch relativ gelassen und freun sich erstmal darüber, die angesammelten Überstunden endlich abbauen zu können.
#611557
Persönlich merke ich auch nicht viel von der Wirtschaftskrise. Ich muss weniger zahlen an der Tankstelle. Bei uns in der Firma werden jetzt zig Hunderte Leute neu eingestellt da wir mit einer Firma fusionieren und wir mehr Leute in der Verwaltung brauchen.

Im Freundeskreis schaut es auch gut aus. Eine war arbeitslos, hat jetzt eine Stelle bekommen, als Erzieherin bei der Stadt München.

Aber:
Eine Arbeitskollegin von mir, der Mann arbeitet bei ner Firma, die Zubehörteile liefern und die haben einen satten Auftragsrückgang. Haben keinen einzigen Großauftrag mehr, da diese storniert worden sind...

Wenn es unsere Firma richtig macht, gehören wir zu den Gewinnern der Wirtschaftskrise, zumal die Leute besonders wenn das Geld knapp wird, auf unsere günstigeren Produkte zurück greifen werden, als bei der vielleicht etwas teueren Konkurrenz.
#612175
In meinem Umfeld merkt man die Kreditkrise und die Weltwirtschaftskrise schon. Mein Schwager wurde entlassen, weil die Banken der seiner Firma schon gemachte Kreditzusagen zurück zogen. Und somit die Zwischenfinanzierung für eine neue Fertigungslinie nicht gesichert war. Bei einem Kumpel von mir gibts ab Januar Kurzarbeit, weil 60 % der Transportaufträge in China und den USA weggebrochen sind.
#618381
In einer persönlichen Erklärung teilte die Familie mit: „Die durch die Finanzkrise verursachte wirtschaftliche Notlage seiner Firmen und die damit verbundenen Unsicherheiten der letzten Wochen sowie die Ohnmacht, nicht mehr handeln zu können, haben den leidenschaftlichen Familienunternehmer gebrochen, und er hat sein Leben beendet.“ Adolf Merckle habe für seine Familie und seine Firmen gelebt und gearbeitet, erklärten die Angehörigen.
sehr tragisch :shock:
#618395
american-way hat geschrieben:
In einer persönlichen Erklärung teilte die Familie mit: „Die durch die Finanzkrise verursachte wirtschaftliche Notlage seiner Firmen und die damit verbundenen Unsicherheiten der letzten Wochen sowie die Ohnmacht, nicht mehr handeln zu können, haben den leidenschaftlichen Familienunternehmer gebrochen, und er hat sein Leben beendet.“ Adolf Merckle habe für seine Familie und seine Firmen gelebt und gearbeitet, erklärten die Angehörigen.
sehr tragisch :shock:
Sehr heftig, aber auch von mir gerade nicht so nachvollziehbar. Seine Firmen wurden erst letzens von Banken usw. gehalten.

Traurig, würde mich interessieren, was da noch für Hintergründe drin stecken.
#618440
Wir haben wenigstens anständige Leute. Hätten das die Leute von Freddie Mac/Fannie Mae/Merrill Lynch/Washington Mutual oder General Motors gemacht als diese Geld verloren und vernichtet haben wäre das anständig. Stattdessen lassen die sich (im Fall von AIG) noch einen Spa-Urlaub von den Steuerzahlern bezahlen.

Mit Adolf Merckle verliert Deutschland einen anständigen und aufrichtigen Mann der sein Unternehmen an die Spitze gebracht hat. Einer von den Guten weniger.

RIP.
#618589
Quotentreter hat geschrieben:Da hat der Mann ca. 10 Milliarden Vermögen, verzockt eine davon und bricht da zusammen? Das kann doch nicht alles sein, da steckt doch garantiert mehr hinter.
Genau das ist auch die Frage, die ich mir so stelle ...
#618606
Da hat der Mann ca. 10 Milliarden Vermögen, verzockt eine davon und bricht da zusammen?
Nicht ganz, er HATTE Unternehmensanteile im Wert von 7, 8 Mrd Euro, man sehe sich einmal den massiven Kursverslust (>Wertverlust) von Heidelberg Zement Aktien an, die knappe Mrd. die mittlerweile Wiedeking sein Eigentum nennt hat das Fass m.E. nach zum überlaufen gebracht.
Das ist das Risiko wenn man an Börsen rumspielt, hat ihn keiner zu gezwungen.
Dann noch die Anfeindungen in den Medien zum Schluß, ist ja auch nicht so das der Herr Merckle ein pedantischer Menschenfreund gewesen wäre.
Er hat daraus die Konsequenzen für sich gezogen.
#618793
Mit Verlaub, soll ich jetzt mit dem Spekulanten Merkle Mitleid haben, er hat 1 Milliarde Euro verzockt! An der Börse kann so etwas passieren. Wie sagt man so schon spekulieren soll man nur mit Geld das man nicht dringend braucht. Er hat damit die Jobs von 100 000 Angestellten aufs Spiel gesetzt.

Menschlich gesehen ist es natürlich eine Tragödie. Mir tut die Familie sehr leid.
#619380
Gerüchten zufolge war ein US-Investor an Ratiopharm interessiert und soll auf die Banken entsprechend Druck ausgeübt haben Merckle keine weiteren Kredite zu geben um den Kaufpreis zu drücken.

Zum Thema:
Amerikanische Zustände jetzt auch bei uns, eine Pleitebank kauft eine andere Pleitebank, ergibt eine große Pleitebank.
Waren beide bislang gerade noch klein genug um marktgerecht in die Pleite gehen zu können ist man jetzt too big to fail.
Endlich kann man Ackermann spielen, Mama Merkel rettet einen, man ist system-wichtig, ein Konkurs wird politisch nicht zugelassen werden.
Staatliche Rettung bis zum Staatsbankrott mehr oder weniger garantiert.


Auch Cerberus, einer der größeren Hedgefonds (Chrysler) hat Probleme:
http://www.reuters.com/article/mergersN ... 4420081223
Wohl nur eine Frage der Zeit bis sich Cerberus in schwarzen Rauch auflöst :wink:
#630100
Und nun sind wir wieder beim Ausgangspunkt angekommen, der HypoRealEstate. Nachdem schon Bürgschaften und Liquiditätssicherungen in Höhe von rund 92 Milliarden Euro für die HRE bereitgestellt wurden, heult Axel Wieandt nun in der Süddeutschen und der Bild, dass wenn der Bund nicht bei der HRE einsteigt, die Gefahr besteht, dass die HRE Pleite geht. Dies hätte angeblich dann ähnliche Auswirkungen wie die Pleite von Lehmann Bros.

Der Mann sollte wirklich mal wissen wann es vorbei ist. Wenn trotz der Ausfallbürgschaften vom Bund die HRE es nicht schafft sich auf dem Finanzmarkt zu refinanzieren dann sollte man den Laden dicht machen.

Zum Thema Badbank: Wie ist denn da der aktuelle Stand laut Bild von heute ist sie vom Tisch Spiegelonline meldet, dass weitere Milliarden fällig sind.
#630125
Der Mann sollte wirklich mal wissen wann es vorbei ist. Wenn trotz der Ausfallbürgschaften vom Bund die HRE es nicht schafft sich auf dem Finanzmarkt zu refinanzieren dann sollte man den Laden dicht machen.
Das weiß er doch.
Die HRE braucht insgesamt ~150 Milliarden Euro um 2008-2010 zu überbrücken, steht seit mindestens Oktober 2008 im Bilanzbericht der HRE.
Entweder Steinbrück ist zu dämlich eine Bilanz zu lesen und zu verstehen - was ich ihm ohne weiteres zutraue - oder das ist die bekannte Salami-Taktik der vielen kleinen Beichten.

Die Bad Bank ist vielleicht erstmal vom Tisch, bis sie dann in 2 Monaten doch aufgemacht, auch hier vermutlich in vielen kleinen Schritten, weil die Realität die Politfuzzies wieder eingeholt hat.
#630764
Ja, das hat was:
http://blog.fefe.de/?ts=b778d78c
Während die Medien von der Möglichkeit einer Bad Bank reden, haben wir still und heimlich schon eine. Die Hypo Real Estate ist ja schon eine Ausgliederung der Hypovereinsbank. Und für ihre Hypothekengeschäfte mit hohem Risiko haben sie auch noch mal eine eigene Bank gegründet, die Depfa in Irland. Nun kann ich über die Geschäfte der Hypo Real Estate nicht viel sagen, aber klingt das nicht schon nach einer Bad Bank für die Hypovereinsbank? So und jetzt guckt euch mal diesen Beitrag von Report München an. Da haben sie herausgefunden, dass die Bankenaufsicht schon länger wusste, dass es bei der Depfa schlecht aussieht. Der Steinbrück wusste das, aber hat es für sich behalten, bis fünf Jahre nach Gründung der Hyporealestate. Zufällig gibt es da eine Verjährungsfrist von fünf Jahren für Schadensersatz von Umwandlungen wie die Abspaltung der HRE von der HVB es war. Dann trat man an die Öffentlichkeit. Denn so muss der Staat einspringen und es haftet nicht die Hypovereinsbank.
Kurz gesagt: für mich sieht das alles so aus als sei die HRE bereits die Bad Bank für die Hypovereinsbank. Und wie toll das klappt mit der Idee der Bad Bank und der Staatsrettung. Ein echtes Gewinnerkonzept, diese Idee mit den Bad Banks. Wir haben ja schon 80 Milliarden Euro da rein gepumpt und ihnen droht ja offenbar immer noch die Pleite.

Aus Sicht unserer Junta ist das natürlich alles reiner Zufall:

Ein Sprecher des Ministeriums sagte am Sonntag, dieser Vorwurf sei "einfach abwegig". "Dass die ersten Verhandlungen über eine Auffanglösung für den angeschlagenen Immobilienfinanzierer und das Ablaufen dieser Stillhaltefrist zeitlich zusammenfielen, ist bloße zeitliche Koinzidenz."