- Mo 23. Feb 2009, 13:44
#641405
So, hab nun auch grad in Ruhe die Oscars von Video geschaut. Nacht aufbleiben war mit Schnupfen nicht drin und so dachte ich, kann ich wenigstens Werbung und langweilige Showteile überspringen. Ersteres hab ich immer getan, letzteres nie. Ein sehr gutes Zeichen für die Dramaturgie der Show.
Die behutsame Neugestaltung der Verleihung war ein Volltreffer. Jede der Änderungen war gelungen und stimmig, die Show hatte ein stringentes Gesamtkonzept. Sehr schön fand ich wie auch die technischen und künstlerischen Nebenkategorien durch das mehrfach wiederholte Kredo "they don't only create costums/makeup/effects/sounds. They create movies" sowie das schicke Bühnenbild gesteigerte Beachtung fanden.
Hugh Jackman war ebenfalls ein guter Host für die Show. Dass er Musicalnummern bringen würde, hatte ich zwar schon erwartet, aber wie gut die in die Show passen und Highlights setzen hatte ich nicht vorhergesehen. Im nachhinein ist weniger Standup-Comedy und dafür mehr Variete eine sehr gute Idee. Standup ist doch irgendwo mehr TV-Klasse. Der Glamour und Unterhaltungswert einer großen, gern auch witzigen Musicalnummer ist die Kino-Güteklasse, die man bei den Oscars zeigen will und sollte.
Die Maz-Beiträge von Romance/Animation/Comedy/Action 2008 fand ich ebenfalls sehr abwechslungsreich, gut gelungen und viel unterhaltsamer als die eher drögen und zum Glück endlich gestrichenen Trailerpräsentationen der "best film nominees" aus den letzten Jahren.
Gleich fünf Preisträger für je fünf Nominierte in den Schauspielkategorien: das ist mal ein Highlight an absoluter Starpower auf der Bühne und die kurzen, exzellent auf den Punkt gebrachten Laudatios für die Nominierten und ihre Filme sollten sich die Produzenten deutscher Filmpreise mal sehr gut anschauen bevor sie die nächste Langeweile-Laberflut über uns ausschütten.
Obwohl es bis auf den Auslandsoscar an Japan und Sean Penn fast keine echten Überraschungen im nahtlosen Slumdog-Durchmarsch gab, war es eine sehr unterhaltsame, toll gemachte Gala mit gutem Host, tollem Bühnenbild und perfektem Timing.
Das einzige Manko findet sich da bei Pro7, die endlich dem strunzblöden Steven Gätjen lebenslanges Red Carpet Verbot geben sollten.
@Theologe
Peter Gabriel hat vorher gesagt, dass man ihm nach einer Anfrage zu wenig Proben- und Vorbereitungszeit für die Nummer eingeräumt habe und er dann abgelehnt hätte.
Es wurde gar nicht unbedingt Mama Mia gefeiert, sondern Musicals im allgemeinen. Die 2. Nummer war ein Medley aus den großen Muscialfilmen der letzten knapp 10 Jahre. Von Moulin Rouge über Chicago bis eben hin zu Mama Mia