Also ich muss jetzt doch mal wieder was loswerden:
Zunächst mal bin ich froh, daß es die Serie gibt und sie am Samstag nachmittag bei uns läuft. Ist ganz nett zum Entspannen und Abschalten und es ist ganz interessant zu verfolgen, was die Truppe da so anstellt.
Ich frage mich allerdings, ob ich da irgendwie ein Problem mit der Wahrnehmung habe. Immer wieder, vor allem in meiner Lieblings-TV-Zeitung wird diese Serie in den Himmel gelobt.
Ich zitiere: 1. "Keine andere US-Sitcom verbindet Charme und Humor auf so hohem Niveau"
2. "Frauenheld Barney ist eine der genialsten Serienfiguren, die je erfunden
wurden"
3. "Die DVD-Box ist die beste Gelegenheit, die auch beim zweiten Mal noch
brillanten Folgen erneut zu schauen"
HALLO!!!??? GEHTS NOCH???!!!
So sehr haut einen das doch nun wirklich nicht vom Hocker. Es sind immer mal wieder zwischendurch gute Lacher dabei, aber auch viel Leerlauf. Und richtige Brüller, wo man auf dem Boden liegt vor Lachen, findet man doch durchschnittlich weniger als einmal pro Folge.
Zitat 1 ist ganz offensichtlich ein gemeiner Angriff auf die originale New Yorker Clique...die perfekte Sitcom. Und außerdem völlig aus der Luft gegriffen. Der Humor ist nicht so niveauvoll und die Friends sind eindeutig charmanter. Bei denen hat man einfach nach jeder Folge ein gutes Gefühl und man hat immer den Eindruck, daß die 6 richtige Freunde sind. Beim Abklatsch kommt dieses Gefühl nicht auf, nach der Folge hat man diese wieder vergessen, und die Charaktere sind auch eher eindimensional.
Zitat 2 geht sogar in Ordnung, Barney rettet das Ganze haüfig. Wie ich in dem Forum hier lese, für viele der einzige Grund, einzuschalten. Blöd nur, daß in der einzig wahren Sitcom gleich "6 Barney`s" zu finden sind. Außerdem nicht "eine der", sondern
DIE genialste Serienfigur, die je erfunden wurde (Wer könnte das wohl sein?).
Zitat 3, super, eine Sitcom die ich zweimal sehen möchte. Dieses Bedürfniss habe ich hier nicht unbedingt. Es gibt aber so einige Sitcoms, deren Folgen ich bereits 5 bis 20 mal gesehen habe und immer noch lache. Das liegt in diesen Fällen vor allem an den schauspielerischen Leistungen, die bei HIMYM einfach nichts Besonderes sind. Verglichen mit den Friends, oder auch Zach Braff, Kevin James, Tim Allen, Will Smith... geradezu lächerlich!
Was mich außerdem stört, ist diese Sache, daß alles vom alten Ted im Rückblick erzählt wird. Diese Tatsache wird von Kritikern sehr gelobt. Ich frage mich allerdings, was das bringt. Lustig sind diese kurzen Sätze jedenfalls nicht. Hätte man ja bei jeder Sitcom so machen können, absolut kein Grund, deswegen einzuschalten.
Fazit: Ich sehe es mir regelmäßig an, vielleicht, weil der Grundaufbau an die Besten erinnert, und weil ich sowieso Sitcoms mag.
Aber: Es gibt unzählige Bessere: Friends, Frasier, King of Queens, Home Improvement, Prinz von Bel-Air, Die Nanny, Schrecklich nette Familie, Scrubs, Two and a half men... und und und.
Ich würde es ungefähr bei "Immer wieder Jim" einordnen.
Sorry, musste mal meinen Frust ablassen, weil ich ständig lesen muss, wie durchschnittliche TV-Ware über einer Fernsehlegende eingeordnet wird. Ich muss dringend mal den TV-Spielfilm Redakteur meine Meinung zukommen lassen.
