Sollte die Bundesregierung der HRE helfen?

Nein, die Unternehmen müssen für ihre Fehler selbst geradestehen.
22
56%
Ja, aber Bürgschaften sind das falsche Mittel!
8
21%
Ja, es ist egal wie geholfen wird Hauptsache die Unternehmen werden gerettet.
9
23%
#642266
@Quotentreter
Du schreibst hier von Mängeln der Staatswirtschaft (1-Euro-Jobber, etc.), ich hingegen von Markt(Geld)wirtschaft, das ist nicht das gleiche.
#642274
Ich schreibe davon wie das eine das andere ausnutzt. Mir ging es da um tahts nachgeplappere von offenen Märkten. Der feuchte Traum der Egoisten.

Du schriebst von Pflegekräften. Und die werden vermehrt vom Staat aufgestockt. Oft eben nicht weil man sie nicht bezahlen kann, sondern weil man so Personalkosten spart. Nun stelle man sich mal offene Märkte ohne Lohnuntergrenzen usw. mit beibehaltung der Subventionspraxis vor. Was kommt dabei heraus? Sicher keine Vollbeschäftgung mit vernünftigen Löhnen.
#644421
redlock hat geschrieben:Nach VEB HRE und VEB Commerzbank wird jetzt wohl auch VEB Opel kommen. Wie gut die VEBs in der DDR gewirtschaftet haben wissen wir ja noch :roll: :roll:
Tja, diese VEB-Vergleiche werden immer wieder gerne als Schreckgespenst propagiert und dann von einigen ungeprüft nachgeplappert, als sei dies schon ein Fakt. Ist es aber nicht. Bei der Commerzbank zb hält der Staat nur 25%, bei der HRE ist man noch am hin und her beraten, und bei Opel wird erwogen, den Konzern in eine selbstständige Geschäftseinheit umzuwandeln. Also mit „volkseigen“ hat das alles nun mal gar nichts zu tun.
#644447
Von VEB können wir reden wenn 100% Staatsbeteiligung vorliegt und das ganze durch eine Plankomission anstatt von Managern und Ausichtsräten gelenkt wird. Gerne auch Subventionierte Preise und Arbeitskraft. Davon sind wir aber noch Lichtjahre entfernt. Das dumme Geplappere von einigen "Experten" scheint aber dennoch zu ziehen.

Wir reden hier über Staatsbeteiligungen. Und das ist in der BRD nichts wirklich ungewöhnliches. Das Land Niedersachsen hielt schon immer knapp über 20% an Volkswagen. Eine Beteiligung an Opel wäre also auch nichts neues. Genauso wie der Staat schon immer an Banken beteiligt war.

Das Gejaule aus aus der Finanzliberalen Ecke hat doch nur einen Grund. Denen geht natürlich der Stift. Über Jahre konnte man weitgehend ungehindert wildern und hätte am besten noch mehr Freiheiten. Das es so nicht klappt, erleben wir gerade. Nun ist jede neue Regel und jegliche Staatslenkung ein rotes Tuch für die Geldsammler. Kann man natürlich nachvollziehen, wenn man sich in deren Denke hineinversetzt. Da kommt dann eben jeglicher Polemischer Hirnfurz zutage, um den Leuten irgendwie Angst zu machen.

VEB funktionierte so natürlich nicht. Ungehinderte Wilderei wie bisher auch nicht. Jetzt gilt es ein gesundes Mittelmaß zu finden. Es wird auch in Zukunft Finanzkriesen geben. Unendliches Wachstum ist nunmal in der Praxis nicht drin. Irgendwann platzt die Blase und das ganze schriumpft sich gesund. Wenn man nichts grundelegendes ändern möchte, kann man das ganze nur so lenken, dass der Abstand zum nächsten Knall etwas länger ausfällt.
#644653
Wo wir hier gerade beim Eigentum sind:
http://faz-community.faz.net/blogs/chao ... krise.aspx
...
Weil der etablierten Ökonomie die überragende Bedeutung des Eigentums für die Kreditfähigkeit lange Zeit verborgen blieb, war diese auch nie im Stande, die Pleiten-, Pech- und Pannenchronik des Kapitalismus korrekt zu deuten. Nach Ansicht von Heinsohn/Steiger sind die periodisch wiederkehrenden Krisen nur Ausdruck desselben Problems, das de Soto oben für die Entwicklungsländer als Ausgangshandicap diagnostizierte: Güterbesitz mag vorhanden sein bis zum Abwinken, aber kreditfähiges Eigentum? Fehlanzeige! - Sei es, weil Verschuldungsspielräume bereits restlos ausgereizt sind; weil Einbrüche bei den Vermögenspreisen zu Unterbesicherung bestehender Kredite führen und deshalb unbelastetes Eigentum nachgeschossen werden muss; oder weil diejenigen, die noch über belastungsfähiges Eigentum verfügen, sich schlicht weigern, dieses wirtschaftlich einzusetzen.

Gunnar Heinsohn sieht uns aktuell an einem solchen Punkt: das Publikum hat kein verschuldungsfähiges Eigentum mehr, denn nicht nur Haus und Hof, auch zukünftiges Einkommen sind bereits weitestgehend verpfändet (man denke an den US Verbraucher); und potenzielle Investoren sind aufgrund individueller Risiko-/Renditeerwartungen nicht gewillt, ihr Eigentum dem Wirtschaftskreislauf zuzuführen, horten stattdessen amerikanische T-Bonds und deutsche Bundesanleihen. Zentralbankpolitik kann an diesem Zustand wenig ändern: die Fähigkeit, die Zinsen zu senken, ist nicht gleichbedeutend mit der Fähigkeit, zusätzliches Eigentum zur Verfügung zu stellen. Dummerweise kann diese Misere sehr lange anhalten, wie insbesondere Japan erfahren musste, das sich nach dem Platzen seiner Immobilien- und Aktienblasen Anfang der 90er-Jahre über ein Jahrzehnt lang damit herumschlagen musste; und aktuell sieht es eigentlich fast wieder danach aus, als wäre sie noch immer virulent.
...
Thats it.

Gibt 2 Möglichkeiten das zu lösen:
a) Schrittweise Umverteilung der Vermögen (v.a.) via entsprechender Fiskalpolitik
b) Währungsreform (Enteignung - sofortige Umverteilung von Vermögen)

Nichts zu tun, also genau das was die dt. Politik gerade macht, führt dann nach längeren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Siechtum irgendwann automatisch zu b)...
#644681
Vor der Wirtschaftskrise hatten ja einen "Aufschwung", und dieser kam, wie von der Regierung gebetsmühlenartig propagiert wurde, bei den Menschen auch an. Nur leider haben die wenigsten Menschen davon etwas mitbekommen. Warum, dass zeigt eine aktuelle Studie des DIW. Georg Schramm erleuterte sie in der Sendung "Neues aus der Anstalt": http://www.youtube.com/watch?v=e8cyVVlhNwE

Die Regierung hatte mit ihrer Behauptung, der Aufschwung kam bei den Menschen an also nicht gelogen, nur hatte sie leider vergessen zu sagen, welche Menschen vom Aufschwung profitierten.
von The Rock
#645451
Ich sehe gerade auf NTV "Das Duell" mit Norbert Röttgen und Arnulf Baring und ärgere mich gerade wieder sehr über die Aussagen der beide in Bezug auf "Gier der Bevölkerung" bzw. den angeblichen Planungen auf langer Sicht des Herrn Röttgen über Unternehmensstrukturen und die Finanzkrise.

Seit Jahren wird das Verhalten der Konzerne und dessen Managern angeprangert und dennoch wird nichts getan. Jetzt, in Zeiten der Finanzkrise, sitzen die beiden dort und muss mir von Herren Baring anhören, dass die Gier in der breiten Bevölkerung gestiegen ist und nicht nur bei den oberen 10%. Jetzt frage ich mich allerdings wieder, wer für den ganzen verursachten Schaden, der wenigen Asgeier aufkommen wird. Die, die sowieso schon genug haben, oder der Rest, der die traurige Mehrheit in Deutschland darstellt?

Sowas unverfrorenes...
#646214
Das bewirbt sich wohl jemand für den ersten Baumelplatz am Laternenpfahl :mrgreen:

Aber gut, noch ist Schohnzeit, erst wenn die Sparguthaben der Mittelschicht eingedampft werden wird hier etwas passieren, fragt sich nur was dann passieren wird, richtet sich die Wut an die unerreichbar scheinenden Profiteure des System und gutbetuchten Opportunisten der Oberschicht oder trifft es die Verlierer des Systems, den erwerbslosen Wohlstandsmüll?

Derweil trifft England schon mal Vorbereitungen damit der Mob im Sommer nicht ihre "City-Boys" lyncht:
http://www.guardian.co.uk/uk/2009/feb/2 ... -recession
Britain faces summer of rage
Middle-class anger at economic crisis could erupt into violence on streets
---
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv ... 207e16f2de
Pleitemanager beraten die EU
Wie Finanzkrisen künftig durch eine bessere Aufsicht verhindert werden können, darüber machte sich eine von der EU-Kommission einberufene Expertengruppe Gedanken. Ihr gerade vorgelegter Plan, mit dem sich der EU-Gipfel Mitte März befassen wird, sieht eine verbesserte Kooperation zwischen den nationalen Aufsichtsbehörden durch ein dezentrales Netzwerk vor. Einige Nichtregierungsorganisationen fragen sich aber, ob die EU nicht den Bock zum Gärtner gemacht hat. Die Expertengruppe setze sich aus just den Finanzleuten zusammen, die zum Entstehen der Krise beigetragen beziehungsweise nichts zu ihrer Verhinderung getan haben, heißt es in einem gemeinsamen Bericht von Friends of the Earth Europe, der deutschen Organisation LobbyControl, der britischen SpinWatch und des niederländischen Corporate Europe Observatory. Von den acht Finanzweisen hätten vier als Manager oder Berater für die großen Banken im Zentrum der Krise gearbeitet, darunter Citigroup und die Pleitebank Lehman Brothers. Einer stand der britischen Finanzaufsicht vor, die vom Zusammenbruch der Hypothekenbank Northern Rock völlig überrumpelt worden war. Der Vorsitzende der Gruppe schließlich, Jacques de Larosière, habe als einer der Vorstände der Finanz-Lobbyorganisation Eurofi und als Berater der französischen Großbank BNP Paribas die Meinung vertreten, mehr Regulierung sei gar nicht nötig.
Da kommen die Lobbyistencretins schon wieder angekrochen - mit ein Grund warum ich im Oktober 2008 für keine Bank auch nur mit 1 Cent gebürgt und die ganzen Finanzklitschen hätte gnadenlos absaufen lassen...
#646225
:roll: :roll: :roll:

aber gut, wenn diese Kasper irgendwann doch mal nix mehr zu beraten haben, weil alles was sie beraten haben schon pleite ist, können sie ja immer noch die Kölner U-Bahn planen....
#652363
Naja, das GM Management ist doch faktisch entmachtet. Die müssen ihre Pläne (den ganzen Konzern betreffend) dem US Finanzminister bis zum 31.03.09 vorlegen. Der prüft dann, ob und was zu retten ist. Wobei er unter großem Druck der immernoch recht einfußreichen wirtschaftslibralen steht keine müden Steuer $ mehr in den maroden Laden reinzustecken.
#652375
Opel hat (wie viele in der Automobilindustrie) schon seit Jahren durch Überproduktion Autos für die Halde gebaut. Nun wird alles auf die Finazkrise geschoben, von der eigenen Misswirtschaft wird abgelenkt und die Hand beim Staat aufgehalten. Wenn Opel in die Grütze geht, weine ich dieser Firma jedenfalls keine Träne nach.
#652785
WTF :shock:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,614082,00.html
Roland Berger wird Opel-Koordinator
Ganz toll, jetzt kann man schon fleißig Steuergeld veruntreuen noch bevor auch nur 1 Cent an Opel selbst geflossen ist.
Unfassbar.
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von Maddi
#652971
eines stimmt aber: das Zitat dass Berger "exzellent verdrahtet" ist.

sogar hier in der kleinen aber schönen Saalestadt kennen wir den noch aus früheren Jahren. Ingrid Häußler(Ex-OB) hat sich ja quasi öfter mal zum Kaffeeklatsch mit dem getroffen.

Roland Berger soll sich also nun wirklich Opel vornehmen? Komisch, und ich dachte immer, in Deutschland wäre aktive Sterbehilfe verboten...
#653176
Zum Thema Opel:
Die Große Koalition hat die Losung ausgegeben – Opel retten, aber kein Cent darf nach Amerika fließen. Denn ein jeder Wähler weiß ja schließlich, dass der gemeine Amerikaner – wenn er mal gerade eben keine Finanzkrise auslöst – sich mit deutschen Steuergeldern gerne seine Zigarren anzündet, während die Deutschen bekanntermaßen ein an Sekundartugenden reiches Volk der emsigen Exportweltmeister sind. Nun gehört aber Opel dummerweise den Amerikanern, was in der aktuellen Diskussion aber keine allzu große Rolle spielt. Nur zu gerne hat die deutsche Politik in den letzten Jahren schließlich alles, was nicht niet- und nagelfest war, per Cross-Border-Leasing über den Atlantik verscherbelt. 13,4 Mrd. US$ hat die US-Regierung mittlerweile in die Geldvernichtungsmaschinerie General Motors gesteckt, weitere 16,6 Mrd. US$ werden folgen müssen, wenn GM den Frühling überleben will. Da der gemeine Amerikaner aber so dumm nicht ist, hat er für diese Staatshilfen natürlich Sicherheiten verlangt. Zu den Sicherheiten gehörten auch Patente von GM. Da haben die Versager in Detroit doch glatt „unsere Patente“ beim Herrn Obama hinterlegt. Ja dürfen die das denn überhaupt? Ja, schließlich gehört ihnen Opel und hierzulande wird immer wieder gerne vergessen, dass Opel ohne die Milliarden aus amerikanischen Steuerkassen bereits insolvent wäre.
wer weiterlesen möchte: http://www.spiegelfechter.com/wordpress ... pel-retter

In den Reihen der "Autoexperten" stößt die medial gut in Szene gesetzte US-Reise von Guttenberg auf Unmut:
Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer kritisiert die USA-Reise Guttenbergs als "reines Polit-Marketing". CDU und CSU wollten den Autobauer Opel gar nicht retten, sagte er der Leipziger Volkszeitung. Stattdessen setzten die Unions-Parteien auf eine Hinhaltetaktik.

"Man will nichts machen, aber sucht einen Ausstieg, der einen vor der Wahl nicht blamiert. Deshalb soll der Eindruck erweckt werden, man tue alles für die Rettung", sagte Dudenhöffer. In Wahrheit aber "lässt man Opel totlaufen". Seiner Einschätzung nach hätten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Guttenberg das Unternehmen bereits abgeschrieben.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... rf-an.html

Btw...da der Plattmacher Roland Berger zur Opel-Rettung eingesetzt wird ist dies ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Regierung Opel die letzte Ölung geben will.
#656441
Nachdem unsere großartige Regierung jetzt offenbar solange PKWs abwracken will bis in Deutschland nur noch Neuwagen rumfahren und auch sonst nur durch sinnbefreite Bekenntnisse zur "sozialen Marktwirtschaft" und ätzendes rumgeheuchel in Sachen Manager & Moral negativ auffällt,
hier mal ein bisschen Archivmaterial aus den 30er Jahren zur Auflockerung:
http://library.fes.de/cgi-bin/populo/sp ... f_JAH=1930
Damit man sich schonmal gedanklich an die kommende Deflation gewöhnen kann...


Und auch Southpark widmet sich der Krise:
http://www.southparkstudios.com/episodes/220760
#656656
Eisbär hat geschrieben:...
hier mal ein bisschen Archivmaterial aus den 30er Jahren zur Auflockerung:
http://library.fes.de/cgi-bin/populo/sp ... f_JAH=1930
Damit man sich schonmal gedanklich an die kommende Deflation gewöhnen kann...
Wie kommst du darauf? Zuviel auf den goldseiten gesurft? ;) Hast du keine Nachrichten verfolgt in den letzten Wochen/Monaten? HeliBen und Obama unternehmen doch momentan alles um dieses Szenario auszuschließen. Bernanke sprach vor einigen Tagen sogar davon, dass er alles solange weitermacht, bis es wieder läuft. Derartige Aussagen sind ziemlich clever. Die Inflationserwartungen steigen, der Realzins sinkt, Investitionen steigen und vorallem schließt man eine Deflation aus.
Sicher - Immobilien und Finanzanlagen haben enorme Wertverluste verzeichnet, ich denke aber dass die US-Programme früher oder später durchschlagen werden und den Nachfrageeinbruch gewissermaßen kompensieren (wissen kann man natürlich nichts genau).
Viel bedrückender sind da die Zukunftsaussichten der USA. Die Rekordverschuldung wird wohl sehr heftige mittel- und langfristige Auswirkungen auf das Land und seine Währung haben. Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizit bildeten schon vor der Krise keine gute Ausgangsposition, doch jetzt wird wohl der Rahmen gesprengt werden.
Bernanke hat insofern eine sehr undankbare Aufgabe. Die Zinssenkungsmaßnahmen sind ausgeschöpft und jetzt muss er über quantative easing gezielt inflationieren und das wahrscheinlich in einer sehr unangenehmen Größenordnung.
Denn für den US-Staatshaushalt sehe ich momentan nur zwei Möglichkeiten um den kommenden Problemen der Staatsverschuldung entgegenzutreten:
- Eine Währungsreform. Bei dauerhaften Nullzinsen (im Vergleich zum Euroland z.b.) wird der Dollar wohl sowieso noch ein gutes Stück nachgeben und eventuell irgendwann als Leitwährung verschwinden. Wie eine solche Reform aber durchgeführt und aufgenommen würde, ist sehr fraglich.
- Eine hohe Inflation. Das ist wohl das, worauf momentan abgezielt wird. Wie groß die Preissteigerungen sein werden und welche Auswirkungen das hat, lässt sich allerdings nicht absehen.

Ich bin gespannt, wie man das Problem im Euroraum handhabt. Die EZB ist ja bekannt für ihre koservative Politik, was Zinsanpassungen angeht. Ich denke aber nicht, dass man eine Deflation zulassen wird (mal abgesehen von kleineren Ländern wie Irland).

Dein Vergleich mit der Weltwirtschaftskrise 1929 hinkt übrigens. Damals wurden komplett gegensätzliche Maßnahmen ergriffen (z.b. Reduzierung der Geldmenge). Heutzutage handelt man nach keynsianischen Prinzipien.
Viel näher wäre der Vergleich zur japanischen Krise der 90er Jahre. Dort gab es ähnliche Probleme: Blasenbildung, Finanzmarktcrash, faule (Immobilien-)Kredite/schlechtes Bankensystem. Mit Fiskal-und Geldpolitik reagierte man viel zu langsam, die notwendigen Reformen im Bankensektor kamen erst Jahre später. Als Japan sich gerade erholte (so um 2005), waren immernoch faule Kredite in Höhe von 40% (OECD-Schätzung von 2005 glaub ich) des BIP Japans im Umlauf.
Heute ist die Krise größer und betrifft die ganze Welt, dafür wurde aber auch extrem schnell gehandelt und Programme wurden international abgestimmt, mal sehen wie es ausgeht.
#656818
Wie kommst du darauf? Zuviel auf den goldseiten gesurft?
Ehrlich gesagt, habe ich mich mit Ausnahme einiger Richebächer-Texte damit nicht weiter beschäftigt.
Warum ich mit einer Deflation rechne:
HeliBens Wunsch nach steigender Inflation ist das eine, sein Vermögen diese Inflation jetzt zu generieren um einer Deflation vorzubeugen etwas völlig anderes.

Greenspans Geldmengenerhöhung hatte wohl nicht ganz die erwarteten Effekte gehabt, also stimulierung der Wirtschaft, Investionsanreize etc., Kaufkraftsteigerung etc..
Stattdessen hat man mit dem Geld für Blasenwachstum in der Finanzwirtschaft gesorgt, welche uns jetzt um die Ohren geflogen ist.
Die Phantastrilliarden an neuen Dollars müssen den Weg auch in die reale Wirtschaft finden, es reicht nicht wenn diese in Derivaten etc. in der Finanzwelt geparkt werden.

Es wäre also nicht unwahrscheinlich, das das schöne neue Geld erstmal zur Abstützung der Blasenökonomie der letzten Jahre verwendet wird, die Realwirtschaft nicht erreicht, hier die Deflation einsetzt, und sobald sich die Konjunktur erholt diese von der jetzt einsetzenden Hyperinflation wieder in den Abgrund gerissen wird.
Wenn ich mich nicht täusche hat sich damit ein gewisser Mises mal näher beschäftigt :wink:

Wenn der trottelige freie Markt keine Lust auf das Spielchen hat, kann Bernanke Zinsen senken und Geld drucken bis er schwarz wird, es wird jetzt(!) nichts nützen.

Währungsreform wird solange ausgeschlossen werden wie irgend möglich, denn es ist nicht die total wettberwerbsfähige Wirtschaft der USA die das Wohlstandsniveau hält, sondern der Dollar bzw. die agressive Aussenpolitik über US Armee und IWF.

M.E. der sinnvollste Weg in die Inflation wäre der über ein Bürgergeld, genau das wird aber nicht gemacht weil Wallstreet näher an der Politik ist als die Mainstreet.

Zur Nachfrage werde ich später noch was schreiben.
Dein Vergleich mit der Weltwirtschaftskrise 1929 hinkt übrigens. Damals wurden komplett gegensätzliche Maßnahmen ergriffen (z.b. Reduzierung der Geldmenge). Heutzutage handelt man nach keynsianischen Prinzipien.
Nö.
Wie oben schon angemerkt, eine Inflation wollen und eine Inflation bekommen ist nicht das gleiche.
Und was sind denn diese "K-Prinzipien"?
-> Kaufanreize setzen: Abwrackprämie - also die Überkapazitäten der Autoindustrie erhalten, dafür Werkstätten, Schrottverwerter und Gebrauchtwagenhändler ruinieren
-> automatische Stabilisatoren (Sozialstaat) - toll, Lidl und Aldi werden die Krise sicher blendend überstehen, was ist mit den zehntausenden Unternehmen die nicht lebensnotwendigen Konsumgüter produzieren?
-> Investitionen in die Infrastruktur - kann sinnvoll sein, oder auch nicht, siehe Japan, jeden verfügbaren m² Landschaft zubetoniert aber nicht aus der Depression gekommen

Und der ganze Spaß möchte auch finanziert werden, wenn die "K-Prinzipien" nicht durchgeführt werden können weil ebbe inder Staatskasse ist, nicht unmöglich, siehe Irland, Island, Lettland, usw., folgt sofern man eine eigene Währung hat bzw. in dieser Verschuldet ist, das inflationieren oder Steuererhöhungen und Ausgabenkürzung (Brünings Politik die zur Deflation führte).
Also eine wirtschaftliche Schwächung v.a. der Mittel- und Unterschicht, genau das was der US-dominierte IWF die letzten Jahre mit erbitterter Vehemenz in der 3. Welt durchexerziert hat.
Und soweit davon weg war die deutsche Politik da nun auch nicht.
#657034
Nachdem unsere großartige Regierung jetzt offenbar solange PKWs abwracken will bis in Deutschland nur noch Neuwagen rumfahren.
Das hab ich mir auch schon gedacht. Ich bin auch mal gespannt, wer denn nach der Abwrackprämie noch Neuwagen kauft...
#657287
Dennis84 hat geschrieben:
Nachdem unsere großartige Regierung jetzt offenbar solange PKWs abwracken will bis in Deutschland nur noch Neuwagen rumfahren.
Das hab ich mir auch schon gedacht. Ich bin auch mal gespannt, wer denn nach der Abwrackprämie noch Neuwagen kauft...
Alle die Leute deren Autos nicht älter als 9 Jahre sind und sich dennoch einen neuen Kaufen müssen :?: :wink:


Weiss jemand, wieviel Wagen 2008 (oder 2007) denn eigentlich (neu) zugelassen wurden :?: