Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von vicaddict
#647286
Glenn hat geschrieben:Er hat bei Maischberger allerdings auch ganz klar gesagt, dass jeder der dort auftritt ein politisch aktuelles Thema aufbereiten muss, die Comedians können also nicht ihre normalen Nummern machen. Richling sagte ja im Spiegel: "Den Hochmut der Kabarettisten gegenüber Comedians habe ich noch nie verstanden. Wir arbeiten alle mit den gleichen Hilfsmitteln. Kabarettisten arbeiten nur politisch aktuell."
Er will halt endlich diese Barrieren aufheben, Hildebrandt hat offensichtlich was dagegen.

Das ist schon richtig, aber das wird nichts daran ändern, dass Lück, Mittermeier und co zu dn gleichen Hilfsmitteln greifen werden. Lad dort Mario Barth ein und dann erzählt der nicht "Weeste...meene Freundin, weeste..." sondern "Weeeste...die Kanzlerin, weeste".
Die werden zwar versuchen aufs politische Geschehen einzugehen, aber die Gags werden die gleichen bleiben. Man muss sich nur an Mittermeier erinnern, wie er versuchte mit seinem Klamauk den Gang von Obama und der Kanzlerin nach zu ahmen...
von Baltasar
#651265
richling ist offenbar zu blöd "politische meinung" und "politisches kabarett" zu trennen. allein schon die aussage "politisches kabarett" ist unsinnig, da kabarett immer politisch ist und dadurch erst zum kabarett wird. naja...soll er mal sehen, wie weit sein satiregipfel kommt.
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von Glenn
#651386
Baltasar hat geschrieben:richling ist offenbar zu blöd "politische meinung" und "politisches kabarett" zu trennen. allein schon die aussage "politisches kabarett" ist unsinnig, da kabarett immer politisch ist und dadurch erst zum kabarett wird. naja...soll er mal sehen, wie weit sein satiregipfel kommt.
Das stimmt nicht. Josef Hader, Günter Grünwald oder Dieter Nuhr sprechen nicht über Politik, trotzdem gehören sie zu den angesehensten Kabarettisten. Leider glauben immer noch viele, dass Kabarett bedeuten muss, auf den aktuellen Politikern und deren Entscheidungen herumzuhacken. Aber das Feld ist größer, und Richling hat definitiv Recht.
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von vicaddict
#651405
Glenn hat geschrieben:
Baltasar hat geschrieben:richling ist offenbar zu blöd "politische meinung" und "politisches kabarett" zu trennen. allein schon die aussage "politisches kabarett" ist unsinnig, da kabarett immer politisch ist und dadurch erst zum kabarett wird. naja...soll er mal sehen, wie weit sein satiregipfel kommt.
Das stimmt nicht. Josef Hader, Günter Grünwald oder Dieter Nuhr sprechen nicht über Politik, trotzdem gehören sie zu den angesehensten Kabarettisten. Leider glauben immer noch viele, dass Kabarett bedeuten muss, auf den aktuellen Politikern und deren Entscheidungen herumzuhacken. Aber das Feld ist größer, und Richling hat definitiv Recht.

Das ist wohl durchaus richtig, aber das ändert ja am Sachverhalt nichts. Richling lädt dort Comedians ein, die absolut nicht im Verdacht stehen, das angemessen darbeiten zu können. Mittermeier war in der Anstalt das beste Beispiel dafür, wie man es nicht machen darf. Anstatt auf Inhalte einzugehen, macht er eine Nummer über die Gangart von Merkel und Obama. Das ist billig. Soetwas fiele Priol, Jonas, Pispers und co nicht nach 10 Schnäppsen ein. Selbst dann nicht, wenn die Sendung in 5 min beginnen würde und kein Programm vorhanden wäre. Ein Ingolf Lück, der zeitlebens noch nicht witzig war und seinen komödiantischen Höhepunkt in seinen "die 100 nervigsten ..." hatte, der wird es nicht besser machen. Mehr als unlustige, schnippische Bemerkungen kommen von ihm nicht. Das und an der Seite von Engelke und Pastewka spielen, das kann er.

Der Unterschied zw Comedians und einem guten pol. Kabarettisten ist IMHO der, dass er sich ausschließlich am Inhalt orientiert. Gags über die Optik unserer Kandesbunzlerin sind da die Ausnahme. Der Comedian an sich, orientiert sich aber fast ausschließlich an Äußerlichkeiten. Da ist kein Tiefgang dabei. Und bei allem Respekt Ingolf Lücks oder Ilka Bessin gegenüber, wenn sie es denn könnten, hätten sie das längst schonmal irgendwo angedeutet.

Das Richling dann auch Schauspielern die Bühne bereiten will, ist ja löblich, aber schlägt in die gleiche Kerbe. Die wenigsten werden talentiert genug sein, um politisch/gesellschaftliche Inhalte in einem guten Rahmen präsentieren zu können.

Der Grundgedanke von Richling mag ja durchaus gut und honorig sein, allein es wird an der Ausführung scheitern. Die strikte Trennung zw Comedian und Kabarettist ist sicher fraglich und natürlich hat auch jeder Schauspieler das Recht sich zu äußern, ich will in dieser Sendung aber unterhalten werden und zwar gut und das wird zu 99% nicht passieren. Denn das was man geboten bekommen wird, wird schlechtes Kabarett sein, schlechtes Kabarett von Leuten, die etwas anderes besser können, aber in ein Format gepresst werden, das nicht zu ihnen passt. Sollen die Schauspieler zu Plasberg oder Beckmann gehen, sollen die Comedians ihre Nummern im Olympiastadion vorführen, aber doch bitte nicht im Scheibenwischer.

Richling werkelt da an etwas herum, was seit Jahrzehnten erfolgreich war. Er drückt den Zuschauern ein neues Format aufs Auge, was diese nicht erwarten und sicher auch nicht wollen. Und das Richling mal ernsthaft über seine eigene Rolle nachdenken sollte, ist kein Geheimnis. Es wird seinen Grund haben, warum alle angesehenen Kabarettisten seine Sendung meiden, die Anstalt inzw zur neuen kabarettistischen Institution geworden ist. Richling ist der Inbegriff eines Künstlers, der als Kabarettist nicht ansatzweise an die Klasse eines Bruno Jonas herankommt und versucht mit typischen Mitteln eines Comedians Aufmerksamkeit zu erhaschen. Diese ewig hektische Art, diese übertrieben hohe piepsige Stimme, das alles sind Mittel, die er in fast allen seinen Rollen präsentiert, ob diese dazu passen oder nicht. Er ist der Einäugige, der die Blinden führen will... und genau diese neue Rolle der Anstalt ist Richlings Problem: Die guten Kabarettisten kommen gar nicht mehr in den Scheibenwischer. Die gehen alle zu Priol und Schramm. Was also bleibt Richling übrig?
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von vicaddict
#652342
Schön was er da so aus dem Nähkästchen ausplaudert, eben vorallem, das auch andere Kabarettisten den Scheibenwicher nicht mehr besuchen wollten, weil Richlings Richtung als falsch erachtet wird.
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von Onkel Ludwig
#652360
Baltasar hat geschrieben:ich würde mir ja auch nie nen maurer ins haus holen, damit der meinen schlafzimmerschrank zusammenbaut, nur weil es beide handwerker sind.
Treffender kann man es nicht auf den Punkt bringen. Hildebrandt tat gut daran, dieser Sendung den Namen Scheibenwischer zu entziehen - eine Demütigung für Richling. Unter Hildebrandt war es ein Ritterschlag, im Scheibenwischer auftreten zu dürfen, unter Richling ist es ein Armutszeugnis. Die Kaberettistenhochstabler werden jedenfalls beim "Satire"gipfel ihre Heimat finden....
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von vicaddict
#652393
Besonders interessant fand ich ja seine Aussagen bezüglich der Anstalt, die in seinen Augen das bietet, was der Scheibenwischer eben nicht mehr zeigt. Das hat wirklich bezeichnende Wirkung, wenn Hildebrandt den Konkurrenten lobt, während das eigene Kind in den Brunnen fällt.
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von SinofSodom
#652395
vicaddict hat geschrieben:
Glenn hat geschrieben: Die werden zwar versuchen aufs politische Geschehen einzugehen, aber die Gags werden die gleichen bleiben. Man muss sich nur an Mittermeier erinnern, wie er versuchte mit seinem Klamauk den Gang von Obama und der Kanzlerin nach zu ahmen...
oh ja das mit mittermeier war ganz schlimm damals.ich hab mich so richtig fremdgeschämt...
Bei all der diskussion kann man doch wirklich froh über die 'Anstalt' sein da wird noch viel vom feinsten geboten!
Es gilt aber weiterhin besonders beim kabarett am besten live anschauen in den kleinen gemütlichen clubs unseres Landes.
von LilyValley
#653059
houellebecq! hat geschrieben:linke, die sich gegenseitig zerfleischen. wer braucht angesichts dieser realsatire noch "kabarett"? :lol:
Uiuiuiuiuiui. Da findet Hildebrandt ja mehr als klare Worte. Das Radiointerview war da ja nichts gegen.
Hier mal das ganze Interview: http://www.sueddeutsche.de/150384/791/2 ... ister.html

Also, ich werds mir heute Abend mal ansehen. Gäste der ersten Sendung sind übrigens:
- Frank Lüdecke
- Matthias Seling
- Philipp Weber
- Ingolf Lück
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von Onkel Ludwig
#653188
YourMarie hat geschrieben:
Gäste der ersten Sendung sind übrigens:
- Frank Lüdecke
- Matthias Seling
- Philipp Weber
- Ingolf Lück
Boah...welch ein grandioser Auftakt! Das ist ja das Who-Is-Who der deutschen Satirikerszene. Diese Sendung ist echt der Gipfel....
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von houellebecq!
#653437
hmm, ich hab vielleicht 0,5 mal gelacht, bei schmidt und pocher danach allein bei pochers monolog schon so 3 mal, irgendwas stimmt wohl mit meinem humor einfach nicht.
warum dieter hildebrandt aber gegen den namen der sendung vorgegangen ist, ist nicht so klar geworden, ich sehe eigentlich keinen wirklichen unterschied im vergleich zu vorher (und werd's daher nach dieser einmaligen erfahrung auch nicht mehr schauen).
von Lion_60
#653481
Wenn ich ganz ehrlich bin muss ich sagen das ich kein einziges Mal wirklich gelacht habe. Während ich beim alten Scheibenwischer wenigstens bei manchem von Bruno Jonas noch lachen konnte war das gestern gar nichts. Der Anfang von Richling war unlustig und absolut fehl am Platz, Lüdecke ist meiner Meinung nach sowieso nicht witzig und Lück war eine Katastrophe. Allein Weber war ok. Ich denke Hildebrandt hat insofern Recht das Richling so eine Sendung nicht allein tragen kann.
von LilyValley
#653555
vica hat geschrieben:Ich hab vor Schreck vergessen, das es kam.
Fußball?
houellebecq! hat geschrieben:warum dieter hildebrandt aber gegen den namen der sendung vorgegangen ist, ist nicht so klar geworden, ich sehe eigentlich keinen wirklichen unterschied im vergleich zu vorher (und werd's daher nach dieser einmaligen erfahrung auch nicht mehr schauen).
Naja, ich denke mal, dass Richlings Idee das Fass einfach zum Überlaufen gebracht hat. Und ja, die Sendung kann sich tatsächlich fast nahtlos an die zuletzt gesendeten Scheibenwischer-Sendungen anschließen. Wobei man natürlich doch noch erwähnen sollte, dass
Lion_60 hat geschrieben:[...] beim alten Scheibenwischer wenigstens bei manchem von Bruno Jonas noch lachen konnte [...]
und Richling ein wirklich großartiger Parodist ist. Als von Guttenberg hat mir gestern allerdings auch nicht wirklich gefallen :|
Das gestern war wahrlich kein guter Auftakt. Je nach Gästen, werde ich aber wohl trotzdem wieder einschalten.
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von Glenn
#653627
houellebecq! hat geschrieben:hmm, ich hab vielleicht 0,5 mal gelacht, bei schmidt und pocher danach allein bei pochers monolog schon so 3 mal, irgendwas stimmt wohl mit meinem humor einfach nicht.
Das ist in der Tat seltsam. Du kannst bei Pochers Monolog lachen? :?

Zum Satire Gipfel: Hildebrandts Aufregung war umsonst. Die Sendung war eigentlich wie immer. Hatte ihre lustigen und auch weniger lustigen Momente. Aber Richling will offensichtlich frische, junge Gesichter fördern und lädt dementsprechend auch mal unbekanntere Leute ein. Das ist doch eigentlich eine gute Sache. Und auch Ingolf Lück hat seine Sache gut gemacht. Ich habe auch nichts anderes erwartet, denn Ingolf meinte mal in einer Talkshow, dass es zwischen dem "Fernseh"-Lück und dem "Bühnen"-Lück große Unterschiede gibt. Im Fernsehen verbiegt er sich oft auf ein tieferes Niveau, weil das oft so gewünscht wird. Im Satire Gipfel war er spürbar mehr der "Bühnen"-Lück und konnte zeigen, dass er auch anders kann als bei "Die 100 nervigsten...".
von Baltasar
#653638
die sendung war so belanglos, dass ich mich nur mühselig durchquälen konnte...hildebrandts aufregung fand ich nicht umsonst. scheibenwischer hat sich über die jahre eben verändert und nun war der zeitpunkt, wo durch die fortschreitenden änderungen hildebrandt eben dazu entschlossen hat.
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von vicaddict
#653890
So habe es heute im BR gesehen und muss sagen, es war grauenhaft. Richling war von allen Komödianten wirklich der unlustigste. Jede Figur wird von ihm gleich dargestellt. Kichernd, keifend, hysterisch. Seine Spitzen waren furchtbar billig und alles andere als lustig. Es ist bezeichnend, dass der Hauptverantwortliche beim Scheib... Satire Gipfel der Schwächste in der Truppe ist. Von Lück habe ich nicht viel erwartet und wurde dementsprechend auch nicht enttäuscht. Zusammenhanglos, unlogisch, alles aber nicht komisch.

So lockt man keine Zuschauer vor den Bildschirm.
von Lion_60
#667019
Ich habe der Sendung gestern nochmal eine Chance gegeben. Ich denke das war das letzte Mal. Das war grauenhaft. Noch schlechter als die erste Show. Profitlich mit einer total unlustigen Nummer und am Ende Richling als Schröder. Der Rest war auch schlimm. Dann gucke ich lieber Dienstag (?) die Anstalt.
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von Onkel Ludwig
#667044
Dass jemand wie Profitlich dort nun seine Zoten reißen kann ist ein weiterer Beleg dafür, auf welches tiefe Niveau der einstige Scheibenwischer verkommen ist.
Lion_60 hat geschrieben: Dann gucke ich lieber Dienstag (?) die Anstalt.
Dito. Die Gästeliste ist diesmal in meinen Augen zwar nicht wirklich prickelnd, aber Priol und Schramm sind es wie immer allemal Wert. Im Gegensatz zu Richling....
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von AliAs
#715626
Hab mir gestern mal wieder den Satiregipfel angesehen und war maßlos enttäuscht. Das war einfach nur unterirdisch. Ich mag Richling ja, in seinen ganzen Rollen ist er einfach grandios. Aber dieses Tagesshow-mäßige ist einfach grottenschlecht - dagegen ist die "heute-show" im ZDF ein Traum dagegen.
Gags gab es nicht wirklich, alles wirkte recht platt. Da vermisse ich Richlings Auftritte, die eher stand-up sind. Einzige Lichtblicke waren die Imitationen, die er ja wahrlich drauf hat.