Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)
#664672
Wir alle wissen: Das Fernsehen hat sich verändert. Nicht nur vom finanziellen Aufwand, sondern auch von der Erzählstruktur her. Wurde noch vor etwas mehr als 10 Jahren jede Serie, mit einem Episoden- oder sogar Staffelübergreifenden Handlungsbogen als "seifenopernhaft" belächelt, wollen es heute viele Zuschauer gar nicht mehr anders. Wenn eine neue Serie nicht gleich nach drei Folgen oder weniger einen "Story Arc" aufweisen kann, sind die Internetforen gleich voll von genervten Zuschauern, die diese "altmodische" Form des Fernsehens als minderwertig abtun.
Zudem ist die Zahl der Story Arc Anhänger scheinbar genau so groß wie die, die sich im Falle eines solchen Handlungsbogens über eine zu langsame ("Muss ich jetzt NOCH eine Woche warten, bis die das auflösen?") oder zu dichte Erzählweise ("Ich hab die letzte Folge verpasst und blicke jetzt überhaupt nicht mehr durch!") beschweren. Oft scheinen Fans und Kritiker sogar die selben Personen zu sein!

Ich persönlich halte diese "moderne Erzählweise" für ein interessantes, aber eigentlich überflüssiges Werkzeug. Benutzt man es mit der richtigen Geschichte, kann daraus etwas großartiges werden,. Aber wenn man mir Woche für Woche eine neue, unterhaltsame Geschichte mit einem Anfang und einem Ende erzählt, habe ich auch keinerlei Probleme damit.

:?:
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von Jack B.
#664688
Ich finde Serien wie "The Mentalist", die diesen kleinen roten Faden haben und jede Woche schlicht einen neuen Fall lösen, sind sie gut umgesetzt durchaus unterhaltsam aber für mich sind die Serien, die eine Geschichte durchweg verfolgen, mit diversen eingebauten Nebengeschichten, aber sich immer auf einer Straße bewegend um Einiges besser, interessanter, sehenswerter.
#664738
Handlungsbögen: Segen!
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von McKing
#664748
Jack B. hat geschrieben:Ich finde Serien wie "The Mentalist", die diesen kleinen roten Faden haben und jede Woche schlicht einen neuen Fall lösen, sind sie gut umgesetzt durchaus unterhaltsam aber für mich sind die Serien, die eine Geschichte durchweg verfolgen, mit diversen eingebauten Nebengeschichten, aber sich immer auf einer Straße bewegend um Einiges besser, interessanter, sehenswerter.
Kann ich so unterschreiben. Beide Formate haben halt etwas, aber mir gefallen handlungsübergreifende Episoden/Staffeln mehr, vorallem, weil dann die Möglichkeit besteht Geschichten zu erzählen, die niemals in einer Serie vorkommen können, die nur eine Geschichte pro Folge hat.
#664762
Ich mag beide Varianten, zumal man da noch nicht mal eine richtige Grenze zwischen ziehen kann.
Würde derzeit weder auf Voll-Serials wie Lost noch auf Voll-Procedurals wie The Mentalist verzichten wollen. Die haben beide deutliche Vorteile. Lost bzw. allgemein Serials können deutlich stärker an der Spannungsschraube ziehen und diese über viele Episoden aufrecht erhalten und Stories allgemein viel detailreicher ausarbeiten. Procedurals haben dagegen deutlich größere Möglichkeiten in der Variabilität ihrer Stories.
Das sieht man gut an Lost. Seit dort zu Beginn der 4. Staffel der Übergang zur seriellen Erzählform vollständig vollzogen wurde, sind aus dem Rahmen fallende, aber trotzdem sehenswerte Episoden wie "Exposé" undenkbar geworden, Stand Alone Folgen gibt es nicht mehr (das war vorher ja durchaus anders).
Deshalb bezeichne ich Procedurals auch nie als "veraltete/überholte Erzählform", wie es manch anderer tut (und ich dann direkt heftig protestiere :lol: ). Zumal Procedurals auf dem Markt derzeit groß angesagt sind und es neue (und auch die alten) Serials ziemlich schwer haben und sich das in absehbarer Zukunft im fallenden Werbemarkt wohl nicht ändern wird. Was auf der Seite der Serials wiederum recht bedauerlich ist.
Zuletzt geändert von AlphaOrange am Di 28. Apr 2009, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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von Jack B.
#664777
AlphaOrange hat geschrieben: Das sieht man gut an Lost. Seit dort zu Beginn der 4. Staffel der Übergang zur seriellen Erzählform vollständig vollzogen wurde, gibt es quasi keine Episoden mehr, sind aus dem Rahmen fallende, aber trotzdem sehenswerte Episoden wie "Exposé" undenkbar geworden, Stand Alone Folgen gibt es nicht mehr (das war vorher ja durchaus anders).
Ist wunderbar so. Exposé war unnötig und grausam. Es hat niemanden voran gebracht und es war eine sehr gute Entscheidung die Anzahl zu kürzen. Deshalb sind die meisten Pay TV bzw. Cable Serien auch besser, weil sie sich auf ihr Thema konzentrieren und es ausarbeiten, während Serien mitt 22 Folgen einstreuen können, was sie möchten, aber damit auch strapazieren. Ich finde es nicht zwangsläufig schlecht, sehe sowas an sich ja gerne, aber in Lost z.B. war es völlig Fehl am Platze.
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von Holzklotz
#664822
Jack B. hat geschrieben:
AlphaOrange hat geschrieben: Das sieht man gut an Lost. Seit dort zu Beginn der 4. Staffel der Übergang zur seriellen Erzählform vollständig vollzogen wurde, gibt es quasi keine Episoden mehr, sind aus dem Rahmen fallende, aber trotzdem sehenswerte Episoden wie "Exposé" undenkbar geworden, Stand Alone Folgen gibt es nicht mehr (das war vorher ja durchaus anders).
Ist wunderbar so. Exposé war unnötig und grausam. Es hat niemanden voran gebracht und es war eine sehr gute Entscheidung die Anzahl zu kürzen. Deshalb sind die meisten Pay TV bzw. Cable Serien auch besser, weil sie sich auf ihr Thema konzentrieren und es ausarbeiten, während Serien mitt 22 Folgen einstreuen können, was sie möchten, aber damit auch strapazieren. Ich finde es nicht zwangsläufig schlecht, sehe sowas an sich ja gerne, aber in Lost z.B. war es völlig Fehl am Platze.
Expose ist eine der besten LOST-folgen überhaupt :wink:

Ich mag eigentlich alles, wenn es nicht gerade ein Producal ist, was im A-Team style wirklich nicht ein Funken Entwickllung hat.

Auf der einen Seite Mischungen wie Akte X, DS9 oder Friends. Und auf der anderen Seite Serials wie LOST, 24 oder Prison Break.

Wobei letztere Kategorie wirklich nicht mehr so stark bedient wird.... :|
#665333
handlungsbögen sind ein segen.
ich mag es, sich entwickelnde beziehungen und probleme über viele folgen mitzuerleben.
auch wenn ich actionfan bin, konnte murder one und jetzt damages mich fesseln.
von 24 rede ich gar nicht, das ist keine serie, das ist kult... ist ja auch zusätzlich action drin.
an die serie reicht ja gar nichts ran.
wenn man eine serie mag, und sowieso guckt, kann ein handlungsbogen nur mehr spannung bringen und sollte eigentlich nicht als störend empfunden werden.
#668320
Das sieht man gut an Lost. Seit dort zu Beginn der 4. Staffel der Übergang zur seriellen Erzählform vollständig vollzogen wurde, gibt es quasi keine Episoden mehr, sind aus dem Rahmen fallende, aber trotzdem sehenswerte Episoden wie "Exposé" undenkbar geworden, Stand Alone Folgen gibt es nicht mehr (das war vorher ja durchaus anders).
Deshalb bezeichne ich Procedurals auch nie als "veraltete/überholte Erzählform", wie es manch anderer tut
Das kann man meines Erachtens nicht vergleichen. Selbst Stand Alone taugliche Episoden wie Expose oder die mit Hurleys Bus in Lost, Tonys Traumwelt in den Sopranos, der irre Anhalter in Six Feet Under oder die Prequel Episoden in The Shield und Prison Break tragen etwas zur Weiterentwicklung der Geschichte bei, indem sie die Charaktere vertiefen und sind vor allem so gut, weil man an den Figuren interessiert ist.

Bis auf Law and Order und die USA Network Serien gibt es heutzutage ja auch kaum noch Serien, die nur von Woche zu Wochen denke. House, Chuck, Emergency Room oder Fringe sind Mixformate und selbst die CBS Crimeserien von CSI bis Without a Trace bringen durchgehende Elemente in Form von Charakterbögen ein.

Die Charakterzeichnung ist ein ganz wichtiger Punkt, das es keine einzige Fall der Woche Serie gab und gibt, die an das Niveau einer herausragenden Serie mit fortlaufender Handlung heranreicht. In einem klassischen Procedural wiederholen sich nicht nur der Ablauf und die Fälle. Die Charaktere sind oberflächlichst gezeichnet und treten beständig auf der Stelle, weil selbst erschütterndste Ereignisse schon in der nächsten Woche wieder vergessen sind und keine psychologischen Auswirkungen auf die Figuren haben. Reine Procedurals können deshalb nicht mehr als das filmische Äquivalent zu McDonalds sein. Man weiß was man bekommt, es schmeckt manchmal ganz ordentlich, aber auf die Dauer ist der Fraß furchtbar eintönig und unbefriedigend. :wink:
#668451
str1keteam hat geschrieben:Die Charakterzeichnung ist ein ganz wichtiger Punkt, das es keine einzige Fall der Woche Serie gab und gibt, die an das Niveau einer herausragenden Serie mit fortlaufender Handlung heranreicht. In einem klassischen Procedural wiederholen sich nicht nur der Ablauf und die Fälle. Die Charaktere sind oberflächlichst gezeichnet und treten beständig auf der Stelle, weil selbst erschütterndste Ereignisse schon in der nächsten Woche wieder vergessen sind und keine psychologischen Auswirkungen auf die Figuren haben. Reine Procedurals können deshalb nicht mehr als das filmische Äquivalent zu McDonalds sein. Man weiß was man bekommt, es schmeckt manchmal ganz ordentlich, aber auf die Dauer ist der Fraß furchtbar eintönig und unbefriedigend. :wink:
Schöner könnte man es kaum formulieren. 8)

7 Staffeln Monk ohne jegliche Charakterentwicklung ist etwa so öde wie 7 Monate nur bei McDonalds zu essen. Ich bin deshalb froh, dass es nach 8 Monaten......ähh.....Staffeln zu Ende geht! :wink:
Zuletzt geändert von little_big_man am Di 28. Apr 2009, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
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von ftde
#668475
Deine Zahlen zu Monk stimmen nicht ganz: Bei uns ist bisher die erste Hälfte der 7. Staffel gelaufen, in den USA die auch die zweite - und es werden am Ende acht Staffeln sein.

Meines Erachtens besteht bei fortlaufenden Handlungsbögen immer die Gefahr, dass die Autoren irgendwann an einen Punkt gelangen, über den sie nicht hinaus gedacht haben und die Serie künstlich strecken müssen. Je stärker der Handlungsbogen ist, desto schneller kommt es dazu und desto stärker fällt es auf.

Das einzige Rezept dagegen ist es, eine Serie zum richtigen Zeitpunkt zu beenden, aber ich habe das Gefühl, dass das zumindest in Amerika gar nicht mehr möglich ist. Sind die Quoten schlecht, wird vorzeitig abgesägt, sind sie gut, wird zu Tode verlängert - siehe "Prison Break": ich hab das nach zwei Staffeln nicht mehr ausgehalten und bin ausgestiegen.

Ich mag Staffel eins von "Life on Mars" (UK) sehr und habe Staffel zwei leider noch nicht gesehen. Aber ich bin froh, dass man dort von Anfang an auf eine begrenzte Folgenzahl gesetzt und sich vom Erfolg in GB nicht vom Plan hat abbringen lassen. Wenn das denn einmal klappt, können fortlaufende Serien es schaffen, am einen sehr guten Eindruck hinterlassen - aber es ist leider viel zu selten.

Serien, die überwiegend aus Episodenhandlungen bestehen, können vielleicht weniger Grundspannung aufbauen, sie nutzen sich in meinen Augen aber auch nicht so schnell ab. Mir gefällt "Monk" um auf diese Serie zurück zu kommen, auch nach siebeneinhalb Staffeln noch ziemlich gut. Die Zahl der öden Folgen nimmt zwar zu, aber die gelungenen reißen das immer noch wieder raus.

Auch ich bin ganz froh, dass es die Serie nach acht Staffeln zu einem vermutlich würdigen Abschluss kommen wird. Ich glaube allerdings kaum, dass mich eine fortlaufende Serie derart lange fesseln könnte.
Zuletzt geändert von ftde am Di 28. Apr 2009, 15:38, insgesamt 2-mal geändert.
#668502
Stimmt sorry, sollte natürlich 7/8 heissen und nicht 8/9....habe es korrigiert, aber an der Aussage ändert das ja nichts.

Ich bin auch der Meinung, dass es schlecht ist, wenn eine Serie künstlich gestreckt wird (nicht ganz so schlimm wie abgesetzt, bevor sie fertig ist, aber auch unangenehm). Aber das ist ja kein Argument gegen Handlungsbögen, sondern einfach für mehr Vorausplanung. In letzter Zeit gibt es das löblicherweise ja immer häufiger, dass frühzeitig ein Enddatum festgestzt wird (Lost, BG und sowieso bei vielen Cable/Pay-TV Serien). Das sollte sich einfach als Standard einbürgern. Es wird wohl kaum ein Produzent eines (Half-)Serials geben, der sich gegen ein Enddatum wehren würde.......die Sender-Bosse sind da eher das Problem!

Und dann gibt es natürlich noch die Serien à la 24, die ihren Handlungsbogen jede Staffel abschliessen und dann wieder komplett neu beginnen. Das verhindert natürlich auch die künstliche Streckung, da jede Story nach genau 24 Episoden auserzählt ist......und trotzdem kann man die Serie fortsetzen.
#668527
little_big_man hat geschrieben:Und dann gibt es natürlich noch die Serien à la 24, die ihren Handlungsbogen jede Staffel abschliessen und dann wieder komplett neu beginnen. Das verhindert natürlich auch die künstliche Streckung, da jede Story nach genau 24 Episoden auserzählt ist......und trotzdem kann man die Serie fortsetzen.
Wobei allerdings gerade 24 mehr als einmal Opfer des Handlungsbogens wurde. So wurde z.B. in Staffel 3 nach einigen Folgen mal eben so die komplette Handlung neu gestartet, was für einige riesige Handlungslöcher sorgte und Jacks Drogensucht wurde mal eben so mit einer Pille kuriert. Wenn man sich innerhalb eines Handlungsbogen in eine Ecke schreibt, läuft man Gefahr den Zuschauer mehr zu verärgern, als wenn man ihm nur einen schlechten "Fall der Woche" auftischt. Wenn also z.B. Monk mal in einer Woche einen völlig sinnlosen und langweiligen Fall hat, sieht man ihm das eher nach, weil vielleicht der Rest der Staffel viel besser war und diese eine Folge in der nächsten Woche ohnehin keine Relevanz mehr hat. Doch wenn es beim Handlungsbogen nur einmal hakt, fällt das evtl. auf die ganze Staffel oder sogar Serie zurück.
#668535
Ganz ohne episodenübergreifende Plots hat es eine Serie immer schwer, mich zu fesseln. Ich bin da eher der Epiker. :mrgreen:

Allerdings habe ich gerade bei den Serials das Problem, dass mich dort Lückenfüller-Episoden massiv stören, wenn sie nicht eine wirklich gute Story zu erzählen haben. Daher warte ich gerade bei Serien wie zB Galactica, Terminator oder Babylon 5 immer ganz ungeduldig auf die Arc-Folgen.

Lost (so wie es im Moment strukturiert ist) hingegen ist genau mein Ding.

Bei Procedurals muss ich entweder eine deutliche Entwicklung beim handelnden Personal sehen (also ein Hauptfiguren-Serial sozusagen, wie Fringe) oder die Hauptfiguren müssen mich wirklich fesseln (wie bei House).

Probleme habe ich, wenn´s mit den Figuren kaum vorwärts geht und sich die Procedural-Geschichten wiederholen. Cold Case zB ist da ganz übel. Without a Trace hatte auch mal so eine Phase, wo rein gar nix passierte, aber im Moment geht´s wieder ein wenig.
#668634
Unter all meinen mittlerweile 63 Serien, die ich anschaue (bzw. angeschaut habe) sind genau drei wirkliche Procedurals:

- Monk würde ich heute ganz sicher nicht mehr anfangen, da es absolut keine Weiterentwicklung gab über die 7 Staffeln (Rang 62 von 63 in meiner Skala)

- Numb3rs hat zwar storytechnisch auch kaum etwas zu bieten, besitzt aber einen ausgezeichneten Cast, der leider viel zu wenig ausgenützt wird.....hier würde sich ein Charakter-Serial (wie es mein Vorposter gennant hat) geradezu aufdrängen, dann könnte die Serie einen wirklichen Qualitätssprung machen (Rang 53 von 63)

- It's Always Sunny in Philadelphia ist zwar eine Comedy und ich weiss nicht, ob man das Wort Procedural in diesem Zusammenhang überhaupt verwendet, aber auch hier würde ich heute nicht mehr damit anfangen......die ersten paar Folgen haben mir zwar gut gefallen, weil sie oft humorvoll mit sehr kritischen Themen umgegangen sind, aber mittlerweile sind die Episoden leider oft sehr stumpfsinnig und unlustig geworden (Rang 58 von 63)

Die anderen 60 Serien in meiner Liste habe alle kleinere oder grössere Serial-Anteile und das ist auch gut so.
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von Atum4
#668638
AlphaOrange hat geschrieben:Ich mag beide Varianten, zumal man da noch nicht mal eine richtige Grenze zwischen ziehen kann.
Würde derzeit weder auf Voll-Serials wie Lost noch auf Voll-Procedurals wie The Mentalist verzichten wollen...
Lässt sich nichts mehr hinzufügen. :mrgreen:

Ausgewogen muss es sein.
#668652
Zorpox der Eroberer hat geschrieben:Wobei allerdings gerade 24 mehr als einmal Opfer des Handlungsbogens wurde. So wurde z.B. in Staffel 3 nach einigen Folgen mal eben so die komplette Handlung neu gestartet, was für einige riesige Handlungslöcher sorgte und Jacks Drogensucht wurde mal eben so mit einer Pille kuriert. Wenn man sich innerhalb eines Handlungsbogen in eine Ecke schreibt, läuft man Gefahr den Zuschauer mehr zu verärgern, als wenn man ihm nur einen schlechten "Fall der Woche" auftischt.
Das mit der Drogensucht-Heilung war mir gar nicht (mehr) so bewusst, aber natürlich kann es immer mal Hänger geben, das liegt primär an der Qualität der Writer und Showrunner. Speziell zu erwähnen ist da für mich eher noch der völlig sinnlose Staffel 2 Plot bei 24 um Kim, der (so habe ich es zumindest in Erinnerung) von Anfang bis Ende kein Zusammenhang mit dem Rest der Story hatte.....so etwas gilt es natürlich zu vermeiden.

War das denn in Staffel 3 effektiv so, dass sie nicht mehr weiterkamen und deshalb einen "Reboot" gemacht haben? Bei Staffel 1 war es ja so, da zuerst nur 13 Episoden bestellt worden sind, aber bei Staffel 3 würde das ja eigentlich keinen Sinn machen.
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von Crenshaw
#668662
Kann mich jetzt bei 24 Season 3 auch nicht so wirklich an einen so radikalen Bruch in der Story erinnern. An Jacks Drogensucht und dass es die auf einmal nicht mehr so wirklich da war kann ich mich allerdings auch noch erinnern, hat mir auch nicht wirklich gefallen :D

Ansonsten war es doch auch schon in Season 2 so, dass man ungefähr mit der Hälfte der Season ein Zwischenfinale hatte und sich dann die Story in eine andere Richtung bewegt. Sprich erster Anschlag vereitelt, alles scheint sich zu beruhigen und dann taucht doch noch etwas auf was auf einen weiteren Anschlag hindeutet. Ist ja im Grunde bei der aktuellen siebten Staffel ebenso und bei den anderen war es glaube ich doch auch so.
#668715
Crenshaw hat geschrieben:Ansonsten war es doch auch schon in Season 2 so, dass man ungefähr mit der Hälfte der Season ein Zwischenfinale hatte und sich dann die Story in eine andere Richtung bewegt.
Das war sogar schon in der ersten Staffel so, dass es da eine gefühlte erste und zweite Halbzeit gab. :mrgreen:
von KASFAN
#668718
So ich möchte auch mal was zu diesem Thema sagen.

Also ich finde für Soaps und Serien Handlungsbögen, die länger als eine Episode dauern gut. Für machen sie die Serien auch interessanter. Allerdings würde ich bei NCIS, CSI oder den deutschen Tatort eine Story über mehrere Folgen nicht gut finden wenn sie zur Hauptstory gehört. Wenn aber so private Sachen, wie jetzt die aktuelle Story um Ziva bei NCIS in den USA, also kleine Handlungsbögen über mehrere Episoden anlegt ist das OK. Ab und an kann man auch mal einen Zweiteiler bringen das ist in Ordnung. Müsste ich aber beim Tatort Monate warten bis der Fall aufgelöst wird dann wäre es schon nervig.

Ich habe aber im Laufe der Zeit festgestellt das Handlungsbögen auch ein Fluch sein kann. Da wird die Story endlos in die Länge gezogen ( z.B. bei Verbotene Liebe ) oder wichtige Sachen wie das COming Out ein Paares einfach weggelassen und nur kurz erwähnt das sie sich geoutet haben.

Also Handlungsbögen können Segen und Fluch sein.
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von moku
#668755
Ich steh total auf Serien mit Handlungsbögen, die machen mich so richtig süchtig. Ich habe da aber ein ganz anderes Seh-Verhalten. Ich schaue zB Lost oder 24 nie im TV (noch keine einzige Episode) sondern warte bis die DVD raus ist. Dann wird Folge an Folge gereiht. Habe mir am Samstag die 4. Staffel von Lost gekauft und habe jetzt noch 3 Folgen bis ich durch bin (und nein, ich bin nicht arbeitslos oder ähnliches :wink: )

Irgend ein Element, das sich durch die Serie zieht, habe ich sowieso gerne. Das ist doch gerade das tolle an Serien, dass man sich an die Charaktere gewöhnt und sie sozusagen alt werden sieht. :lol:
#668760
ich mag es eigentlich eher wenn sich eine geschichte fortsetzt.oder zumindest teilweise fortgesetzt wird.wobei es z.b. bei law & order besser is den fall nach einer folge abzuschliessen.aber so bei csi las vegas wärs mal nicht schlecht eine größere story einzubauen.das hat mit dem modellmörder ganz gut funktioniert weil bei den "normalen" folgen die luft doch ganz schön raus ist.
#668762
Für ein Insider ist eine durchgehende Handlung natürlich spannend, aber es muss so aufgebaut werden, dass Neulinge immer noch folgen können. Außerdem weiß ich, dass viele Cliffhanger nicht mögen und lieber in jeder Folge eine abgeschlossene Geschichte haben möchten, die meinetwegen auch Teil eines großen Ganzen sein kann.
#668767
Crenshaw hat geschrieben:Kann mich jetzt bei 24 Season 3 auch nicht so wirklich an einen so radikalen Bruch in der Story erinnern.
Das war, glaube ich, nach sechs Folgen. Nachdem Jack den einen Gangsterboss aus dem Knast geholt hatte und der Junge, der das Virus bei sich trug, von Gott und aller Welt gejagt wurde, hieß es plötzlich von Jack: "Das war alles geplant, auch das mit dem Jungen, ich bin Undercover, tut mir leid, ignoriert alles was bis jetzt passierte."
Ich weiss bis Heute nicht, wer Tony in den Kopf geschossen hatte, da diese Leute ja nichts mit der weiteren Handlung der Staffel zu tun hatten.
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von Crenshaw
#668945
Zorpox der Eroberer hat geschrieben:Das war, glaube ich, nach sechs Folgen. Nachdem Jack den einen Gangsterboss aus dem Knast geholt hatte und der Junge, der das Virus bei sich trug, von Gott und aller Welt gejagt wurde, hieß es plötzlich von Jack: "Das war alles geplant, auch das mit dem Jungen, ich bin Undercover, tut mir leid, ignoriert alles was bis jetzt passierte."
Ich weiss bis Heute nicht, wer Tony in den Kopf geschossen hatte, da diese Leute ja nichts mit der weiteren Handlung der Staffel zu tun hatten.
Okay an Tony Kopfschuss kann ich mich wirklich nicht mehr erinnern, glaube ich muss doch mal demnächst die 24 Staffel wieder von vorne anschauen :D