Das ist mir auch klar, das gestehe ich ihnen auch zu, und auch das kritisiere ich an der FIA, die da von heut auf morgen solche Einschnitte will. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man sich nicht mit den neuen kleinen Teams messen will, weil man sie nicht für voll nimmt.
Wieso möchte man sich nicht mit ihnen messen? Ich finde es natürlich immer interessant Beweggründe zu erfahren, die man scheinbar aus erster Hand erhält. Dass Mercedes nicht dran steht und sagt "Ja gut, wir tun alles damit es den neuen gut geht" ist doch im Bereich der FOTA keine negative Eigenschaft. Immerhin soll sie alle Teams vertreten und nicht nur die neuen kleinen.
Unterschlagen habe ich nichts, die Unfälle waren mir nur nicht präsent. Es mag auch richtig sein, dass der Reifenhersteller die Empfehlung gegeben hat, dennoch wäre es für die anders bereiften Teams nicht fair gewesen, wenn man dort Ausnahmen gemacht hätte. Mosley und co haben den Teams doch die regelkonformen Alternativen aufgezeigt, aber die wollte man ja nicht einhalten. Klar war das von beiden Seiten keine große Leistung.
Dir sind scheinbar oftmals Dinge nicht present, wenn du dabei bist, deine Ansichten durchzuringen. Es ist eine Sache der FOTA eine Mitschuld zuzugestehen, wozu ich auch bereit bin, eine andere aber, eine Aussage so zu drehen, dass man als Außenstehender das Gefühl bekommt, es würde sich hier um eine illegale, nicht gewollte Piratenpartei handeln, wie die Mafia.
Die FOTA in Verbidnung mit Erpressung zu bringen, hat für mich nichts realistisches.
Obs fair gewesen ist, oder nicht. Eine Ausnahme zu genehmigen war nicht drin und das haben die Rennstelle nun mal mit nur einer möglichen Konsequenz akzeptiert. Nicht zu fahren. Punkt aus. Schon im Nachhinein dessen, dass es speziell in diesem Jahr zwei große Unfälle und mehrere Pannen gab, die zum Ausscheiden geführt haben.
Ich denke die Tatsache, dass man einen Fahrer nicht bei 320 gegen die Bande knallen lassen möchte, weil der Reifen platzt, lässt einfach nicht sehr viel Spielraum zu.
Und man sollte sich bei allen Mängeln auch vor halten, dass das Gesamtbild der letzten Jahre maßgeblich das Verhältnis mitprägt. Die FIA ist nun mal der König. Wenn was in Deutschland schief geht, schiebe ich es auch nicht dem Bürgermeister in die Schuhe, sondern dem Bundeskanzler und nach all den Jahren voller skurrilitäten und Wiedersachen, haben sich die Verhandlungen zwischen FIA und FOTA doch wochenlang zugezogen. Wochen, in denen man hätte auch von beider Seiten aus einen Kompromiss finden können, aber erst jetzt da die FOTA die Nase voll hat, hört man von einem Mosley, der plötzlich gar nicht so abgeneigt ist, weiterzuverhandeln. Die Tatsache, dass die FOTA nicht mehr will, ist in meinen Augen dann keine Sturheit, sondern ein zuvor gezogener Schlussstrich. Mit Erpressung und sonstigem, hat das IMO rein gar nichts zu tun.
Das magst du so sehen. Ich sehe in dieser Teamvereinigung aufgrund der letzten Jahre nichts anderes. Sei es, dass sie von Ecclestone mehr Geld erpressen wollten, sei es dass sie immer und überall etwas auszusetzen haben. Sie wussten immer, dass die FIA keine demokratische Veranstaltung ist, also verstehe ich nicht, warum sie sich beschweren, wenn da ein Diktator alles vorgibt.
Das mag nicht nur ich so sehen, sondern wohl auch viele andere. Die FIA mag keine demokratische Veranstaltung sein, aber die FOTA ist ebenfalls kein Bauernpup, der sich einmal die Woche zum Kartoffelmarkt trifft.
Man überlege sich mal, wo wir dahin kämen, wenn jeder Dachverband tut was er will.
Die DFL legt eine Kostengrenze für die kommende Saison fest, von dem praktisch alle Topclubs betroffen sind. Was sollen diese dann machen? Ihre Anlagen, infratstruktur und vertraglich gebundenen Spieler verkaufen, in eine Garageumziehen um Kosten zu sparen und warum? Weil Demokratie heute Pause hat?
Gerade wegen den Kosten. Die FIA hat es doch schon geschafft Rennstrecken wie den Hockenheimring kaputt zu fördern mit Eintrittspreisen und dem Abwälzen der Kosten an Veranstalter und Rennställe.
Vor einigen Jahren ging man einen Rießendeal ein, der der Formel 1 und vor allem der FIA durch den neuen asiatischen Markt mehr Geld in die Tasche spülte, von dem der Sport allerdings nichts abbekam. Weil auch die Teams wie Ferrari oder Mercedes ihren Anteil wollten, sind das in meinen Augen keine Asgeier. Immerhin, so hat man es ja in den letzten Wochen gehört, hängen fast die Hälfte der Sponsorengeldern an den großen Teams der Scene.
So verhärtet wie die Fronten seit Jahren sind, die Piratenserie ist ja nicht zum ersten mal auf dem Tisch, frage ich mich, warum die FOTA nicht schon längst klar Schiff gemacht hat.
Wahrscheinlich deshalb, weil es Menschen gibt, denen doch etwas an der Formel 1 liegt. Da arbeiten Menschen schon seit 30 Jahren an dem Geschäft und die drücken sich sicherlich nicht einfach aus dem Dorf, nur weils mal brennt.
Wenns allerdings irgendwann mal abgerissen wird, dann macht man sich doch irgendwann mal Gedanken um einen Umzug.