taht hat geschrieben:
Eisbär hat geschrieben:...ergänzend dazu Einkommenssteuerspitzensatz auf 70 oder 80% hoch, bei sehr hohen Einkommen natürlich, im Gegenzug ein niedriges Grundeinkommen (~300-400,-) einführen so das eine soziale Grundsicherung selbst gegeben ist ohne sich von irgendwelchen Ämtern schikanieren lassen zu müssen.
Wäre politisch durchaus möglich, ist aber nicht gewollt.
70-80%? Warum sollte es sich dann noch lohnen in Deutschland "reich" zu sein?
Hast du auch nur eine Sekunde mal darüber nachgedacht das es möglicherweise auch andere Lebensziele gibt als Schuldscheine zu sammeln und zu horten und das es gesellschaftlich zweckmßig wäre derartigen Geldfetisch möglichts wenig zu fördern?
Das wir mal von dem "aus Geld mehr Geld machen, egal wie" wegkommen!?
Davon abgesehen, was ist "reich"?
100.000,- p.a., nein, 250.000,-, vielleicht, wenns darüber hinaus geht werden wir uns einig.
Die Schweiz würde sich jedenfalls freuen und wie ich schon schrieb: Die Reichen tragen die größte Steuerlast bei der Einkommenssteuer - je weniger es davon in Deutschland gibt, desto weniger bezahlen auch den Spitzensteuersatz.
Toll, die "Reichen" haben ja wohl auch die höchsten Einkommen.
Wenn ich 10 Erwerbstätige habe, 9 haben ein Einkommen von 10.000,- p.a., einer hat ein Einkommen von 1.000.000 p.a., ist es doch wohl völlig offensichtlich das der letztere wesentlich mehr Steuern zahlt, allein schon aus dem Umstand heraus die Selbsterhaltungskosten der 9 prozentual wesentlich höher liegen, diese also gar nicht mehr Steuern zahlen können.
Zu den Kapitalakkumulationen muss nichts mehr gesagt werden. Natürlich darf die Quote nicht überhand nehmen, dennoch ist Kapital für Fortschritt nötig.
Schön, wenn die Quote "stimmen" würde, bräuchte man ja auch nicht die ganzen staatskapitalistischen Fördermaßnahmen bzw. schuldenfinanzierte Nachfrage um die Wirtschaft auf aktuellen Niveau - also mit relativ hoher Beschäftigung - zu halten, Nachfrage wäre da und die Wirtschaft würde munter vor sich hinwachsen.
Tut sie aber nicht, weil die Quote eben nicht stimmt.
Weil die realexistierende Wirtschaft die ganzen Geldansprüche der "Sparer" nicht bedienen kann, war es dem Finanzsektor doch erst möglich derart zu wachsen.
Was ist der "Fortschritt" - Kapitalanlagen in überbewerte Ossi-Immobilien, Rohstoffspekulationen, Kreditderivate und allerlei andere Ansprüche auf die Einkommen der Zukunft die dann letztlich nicht bedient werden können.
Dass du dort schon wieder die Ursache der Krise witterst, ist witzig.
Kapitalüberakkumulation bzw. starke Vermögensunterschiede und damit Machtunterschiede als Treiber der Krise, als deren Wurzel, ja.
Als direkten Auslöser wären dann die Herren Politiker, Wirtschaftwissenschaftler und sonstiges in höchsten Ämtern sitzendes Personal verantwortlich. Seis aus krimineller Energie oder Inkompetenz.
Es sind übrigens gerade Länder wie Kuwait und China, die durch ihre Außenhandelsüberschüsse und Kapitalanhäufungen effektiv in die Zukunft investieren und somit auch nach der derzeitigen Wachstumsphase gut da stehen werden, man vergleiche im Gegensatz dazu die aktuellen Probleme in Irland.
Kuwait sitzt auf riesigen Ölvorkommen, die in der Zukunft nicht mehr vorhanden sein werden.
Und sofern die Scheichs nicht ihr ganzes Land mit Luxusspielzeug vollstellen wollen, also massenhaft Porsche importieren - das wäre die Alternative zum Außenhandelsüberschuss, bleibt denen nichts anderes übrig als im Ausland zu investieren.
China hat riesige Dollar-Berge angehäuft, während ein nicht geringer Teil der Bevölkerung im Elend lebt. Ok, dumm nur wenn dann deren Gläubiger ordentlich die Notenpresse anwirft und die angehäuften Währungsberge nix mehr wert sind.
Aber in ausländsiche Währung zu investieren war immerhin cleverer als Deutschland, das dann via Landesbanken in die Schulden ausländischer Privatkonsumenten investierte.
Irland hat vorallem via Steuerdumping aus der Substanz anderer Länder gelebt, auch in der fiebrigen Phantasie der Vulgärliberalen das man Industrie nicht braucht, wenn man sich stattdessen die Finanzwirtschaft ins Land holt.
Aber sag mir doch was das jetzt mit dem Thema zu tun hat?
Bedingungsloses Grundeinkommen finde ich auch nicht gut. Ich bin zwar auch für eine Grundsicherung, aber nicht bedingungslos. Die Gründe dafür, sollten klar sein.
Nicht bedingungslos, natürlich, wir wollen ja nicht halb Europa hier durchalimentieren.