Benutzeravatar
von RickyFitts
#704816
Ging mir genauso Maddi

Ich hab bei der Publikumsfrage des mittelständischen Unternehmers reingeschaltet und auch da hat er dreimal nachgehakt und hingewiesen, dass sein Frage gar nicht beantwortet wurde. Und der Mann hatte absolut Recht. Es ist ja nichts neues, dass Politiker gern mal ner Frage ausweichen, aber Steinmeier hat das nichtmal geschickt verpackt oder verbergen können. Das war einfach nur inhaltsleeres rumschwafeln und Zeit schinden bis zur nächsten Frage.

Nach 5 Minuten hatte auch die Nase voll davon
Benutzeravatar
von Eisbär
#704934
Ich denke das Naturell unseres Vize-Schröders ist während der Sendung doch klargeworden.
Und auch warum die SPD unter Steinmeier niemals über die 30%, ach was, 25% kommen wird.
Steinmeier transportiert keine Inhalte der Sozialdemokratie, Steinmeier IST der letzte verbliebene Inhalt einer Partei die Sozialdemokratie lediglich im Namen trägt.
Zumindest glaubt die SPD das man genau damit Wahlen gewinnt, was ja nicht ganz abwegig ist, es gibt genug Dumme die derartigen Personenkult begrüßen, aber schlimmer noch, das dies eine erstrebenswerte Zukunft bringt.

Man muss unserem Agenda-Setter nur zuhören:
ER hat sich innerhalb der SPD dafür eingesetzt das man doch endlich mal die in den letzten Jahren so fürstlich hofierte Oberschicht mit einem um 1,5% (!!!) erhöhten Spitzensteuersatz zur Kasse bittet.
ER hat seiner trotteligen Partei erklärt das das eben kein Stalinismus ist.
ER hat den SPD-Fiffies erklärt das soziale Gerechtigkeit wichtig ist.
ER hat sich für Mindestlöhne innerhalb der SPD stark gemacht.
ER will das das Volk politisches Mitspracherecht hat, ER ist der Messias und keiner sonst.
Aber derartiges Verhalten ist innerhalb der SPD wohl mittlerweile pathologisch, siehe sein großes Vorbild Basta-Schröder, Diven-Clement und die ganzen anderen familiär zu kurz gekommenen Selbstvermarkter die Politik vorallem als Mittel zur persönlichen Bereicherung und gesellschaftlichen Aufstieg verstehen.

Auch schön zu hören das für unseren weißhaarigen Basisdemokraten der Wahlkampf garnichts mit Eigenwerbung zu tun hat sondern zur politischen Willensbildung beiträgt.
Ja, der Bürger hier also im Mittelpunkt steht und die Herren Politiker demütig Kritik und lästige Fragen ertragen und weniger ein Wettkampf um die brutalstdämlichen Phrasen und Lügen geistig geforderter Parteifunktionäre.
Vor einigen Jahren hatte ich auch mal so ein basisdemokratisches Erlebnis mit Fischer ... naja, wenigstens hat er das Publikum nicht mit Pflastersteinen beworfen.
Benutzeravatar
von Maddi
#704945
@swarley: es werden mehr alte leute wählen gehen, weil es schlicht mehr alte Leute gibt :D
wir haben ja auch etwas über 60 Millionen wahlberechtigte bei ca. 80Millionen Bürgern, das können ja gar nicht nur 20 Jährige sein^^

@Eisbär: fragt sich bloss was danach kommt: sollte die SPD sich tatsächlich wieder in eine GroKo zwingen, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den darauffolgenden Wahlen von FDP und Grünen überholt, denn das wäre der endgültige Insolvenzantrag.

und selbst wenn nicht, sprich opposition, wer soll denn da kommen? Wowereit wurde hier ja kolportiert, aber ob der 2013 noch so en vogue ist? sein stern stand auch schon mal höher.
und sonst seh ich da ehrlich gesagt niemanden, ihr vielleicht?
....na gut, es sei denn man sagt sich bei der SPD "kommt eh net mehr drauf an, lass uns mal ´n Gag machen" und stellt 2013 Franziska Drohsel auf.... :mrgreen:

achso, sollte es im September doch nicht für SchwarzGeld reichen, dann prognostiziere ich schonmal, dass sich Guido ner Ampel so querstellen wird, dass er eiskalt neuwahlen in kauf nimmt. und in dem fall wird ihm die SPD wie schon in Hessen voll ins Messer laufen.

und rot rot grün? da müsste die Linke aber auch ganz schön umfallen, und in dem Sinne sind sie nicht anders als Guido, sie sitzen es wohl eher aus.
Benutzeravatar
von Lois
#704954
@ Maddi: dsa wäre nun echt der Supergau ,wenn die SPD mal von der FDP und den Grünen überholt werden würde....

Aber Du hast es richtig erkannt.. Wer soll nach Steinmeier kommen...???
Ich find es schon richtig, dass Sie ihn als Kanzlerkandidat genommen haben, anstatt den Beck. Nur so wie Steinmeier sich mittlerweile präsentiert..... :x

Wowereit..? Nee.. weiß nicht...? Münte? schon gar nicht...

Die SPD braucht wieder nen "richtigen" Schröder und nicht so einen "Möchtegern" wie den Steinmeier...
Benutzeravatar
von redlock
#704970
Lois hat geschrieben: Die SPD braucht wieder nen "richtigen" Schröder und nicht so einen "Möchtegern" wie den Steinmeier...
Tja, eine "Typ" wie Schröder schon, aber nicht einen mit der Politik von Schröder, die für den gegenwärtigen Zustand der SPD verantwortlich ist.
Benutzeravatar
von vicaddict
#705040
Maddi hat geschrieben:....na gut, es sei denn man sagt sich bei der SPD "kommt eh net mehr drauf an, lass uns mal ´n Gag machen" und stellt 2013 Franziska Drohsel auf.... :mrgreen:
Was habt ihr nur alle gegen sie? :D


Naja was soll bei der SPD schon passieren? Sie wird völlig überraschend bei der Wahl bei ~25% landen und sich anschließend hinstellen und sagen, man habe den SPD Wähler nicht mobilisieren können. Das Wetter sei zu heiß, es hätte zuviel geregnet, es wäre zu kalt oder zu trocken. Man wird sich wieder in eine große Koalition begeben, weil man sich dort ganz wohlfühlt und im Gegensatz zu Westerwelle, Merkel nicht ans Bein pinkelt und Forderungen stellt.

Steinmeier war die falsche Wahl. Er war die falscheste, die man hätte treffen können. Niemand kennt Steinmeier, trotzdem er seit einiger Zeit Außenminister ist. Das einzige was man mit ihm verbindet, ist die Agenda 2010. Für die SPD ein Genickbruch.
Müntefering wäre politisch zwar keinen Deut besser, aber ihn kennen die Leute und ihm gutieren sie seine kautzige Art. Gleiches gilt für Steinbrück. Steinmeier erinnert die Leute nicht nur aufgrund seiner Stimme an Schröder und der ist kaum gut gelitten in der Bevölkerung.

Was nach dieser "Ära" kommen wird, ist schwer zu sagen. Lange werden diese Leute nicht mehr im Amt sein, schließlich werden sie auch nicht jünger, aber wer ist denn da? Gabriel? Scholz? Kahrs? Nahles? Der einzige, der wirklich eine gewisse Strahlkraft hätte und den man als Führungsfigur etablieren könnte, wäre Wowereit. Aber der fühlt sich als OBM in Berlin ganz wohl und genießt in der Partei kein so hohes Ansehen als das sie ihn in eine solche Position wählen würde. Beck ist ja schon daran gescheitert, zw Seeheimer Kreis und dem linken Flügel zu vermitteln, wie soll da Wowi als "linker" die Richtung vorgeben? Das ginge nur, wenn die SPD bei der Wahl ein echtes Desaster erlebt.

Ich würde aber nicht unbedingt darauf wetten, dass Westerwelle sich einer Ampel in den Weg stellt. Er ist die große Unbekannte. Ja, er will mit der Union, aber will die Union mit der FDP? Merkel würde lieber weiter mit der SPD koalieren, weil sie dort eine sichere Mehrheit hat, mit der FDP würde sie selbst in Hochzeiten gerade so die 50% der Zustimmungswerte erreichen. Auf Dauer kannst du so nicht regieren. Wenn also deutlich werden sollte, dass die Union fremdgeht, kommt Guido unter Druck. Erneut in die Opposition kann er nicht gehen, dann werden auch in der FDP Stimmen laut, zumal sein neoliberaler Kurs ja keinesfalls die gesamte FDP überzeugt. Wenn Guido am Ende die SPD dazu bringen kann hier und da umzufallen, kann Guido sich gar als Retter der Nation feiern lassen, weil er weitere 4 Jahre Stillstand verhindert hat.
Benutzeravatar
von Big_M
#705046
taht hat geschrieben:Mehrwertsteuererhöhungen, egal in welcher Form, sind eher kontraproduktiv.
Sorry: Das ist Bullshit. Die MWST ist die fairste Steuer, die es in D gibt. Wer viel konsumiert, zahlt auch viel. Und das Beste an der Sache ist die Tatsache, dass die Unternehmen die Steuer eintreiben müssen.

Natürlich müsste man bei einer drastischen Erhöhung der MWST erstens den Hartz4-Empfängern mehr Geld in die Hand drücken (z.Bsp. in Form des sog. bedingungslosen Grundeinkommens) und zweitens die Lohnnebenkosten insbesondere für Geringverdiener senken. Oder gleich ganz abschaffen. Leider ist das im Land der Dummen nicht durchsetzbar, wobei das dann tatsächlich wohl nur auf globaler Ebene wirklich sinnvoll wäre...

Wie stellte schon Einstein fest: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

Und genau darin liegt die Crux der Geschichte. Nimmt man sich den Durchschnittsdeutschen, dann hat man einen ziemlichen Idioten. Das Problem ist aber, das 50 % noch viel dümmer sind...
Benutzeravatar
von swarley
#705058
Big_M hat geschrieben:Und genau darin liegt die Crux der Geschichte. Nimmt man sich den Durchschnittsdeutschen, dann hat man einen ziemlichen Idioten. Das Problem ist aber, das 50 % noch viel dümmer sind...

Wenn es jetzt schon schlimm aussieht, wie soll es dann noch in Zukunft aussehen?
Vor kurzem Stand beim Spiegel glaube ich, dass nur 15% der Deutschen einen Akademikerabschluss machen, bei den Amerikanern sind es immerhin 35%.
Es wird in Deutschland eine deutlische Trennung zwischen wohlhabend und arm geben, noch viel stärker als es jetzt eh schon ist!
Das führt wieder zu Spannungen etc.
Ich fürchte, dass es noch drunter und drüber gehen wird ...
von The Rock
#705079
Big_M hat geschrieben:
taht hat geschrieben:Mehrwertsteuererhöhungen, egal in welcher Form, sind eher kontraproduktiv.
Sorry: Das ist Bullshit. Die MWST ist die fairste Steuer, die es in D gibt. Wer viel konsumiert, zahlt auch viel. Und das Beste an der Sache ist die Tatsache, dass die Unternehmen die Steuer eintreiben müssen.
Ein Sorry für deinen "Bullshit" ist nicht notwendig. Es kann nun mal nicht jeder das Wissen gepachtet haben ;).
Ich denke zum Thema Fairniss hat unsere Marktwirtschaft sicherlich ganz eigene Ansichten. Menschen die gerade über dem Grundeinkommen liegen, spüren da jeden Euro, zumal den Großteil der Steuerlast sowieso diejenigen tragen, die wie im Beispiel der Wirtschaftskrise eigentlich am wenigsten dafür können und auch am wenigsten haben.

Zu schreiben, man müsste dann eben das und jenes tun, ist genauso unrealistisch wie diese hohle Umsatzsteuerphrase. Wenn es nicht so viele wenns gäbe, würden würden wir nicht im "wenn" Land wohnen.
Gerade zum Thema Lohnnebenkosten haben sicherlich viele auch andere Fragen wie: "Woher bekommt der Staat für die kommende Jahre das Geld um die Milliardenlöcher zu stopfen, über die gerade niemand reden möchte."
Wenn es jetzt schon schlimm aussieht, wie soll es dann noch in Zukunft aussehen?
Vor kurzem Stand beim Spiegel glaube ich, dass nur 15% der Deutschen einen Akademikerabschluss machen, bei den Amerikanern sind es immerhin 35%.
Es wird in Deutschland eine deutlische Trennung zwischen wohlhabend und arm geben, noch viel stärker als es jetzt eh schon ist!
Die gibt es in Deutschland auch jetzt schon und in den USA ist die Quote der noch ärmeren zu den Superreichen noch viel höher, trotz 35%.
Was die Bildung in Deutschland angeht, kann man sich sicherlich wieder fragen, ob diese in die Zuständigkeit der Länder fallen soll. Aber was beschweren wir uns da? Wenn Abiturienten, lieber eine Ausbildung angehen, anstatt zu studieren, dann braucht man sich darüber doch sicherlich sowieso keine Gedanken machen. ;)
Benutzeravatar
von swarley
#705086
The Rock hat geschrieben:Aber was beschweren wir uns da? Wenn Abiturienten, lieber eine Ausbildung angehen, anstatt zu studieren, dann braucht man sich darüber doch sicherlich sowieso keine Gedanken machen. ;)

Naja manche Bundesländer haben noch Studiengebühren (was ich unter aller Sau finde!!). Das erschwert es extrem. Bildung soll für alle zugänglich sein und nicht nur für die, die sowieso schon durch die Eltern gut situiert sind.
Das Problem ist auch, dass die Firmen lieber Abiturienten für manche Stellen nehmen, da Leute mit der mittleren Reife einfach zu viele Lücken aufweisen.
Soll aber jeder für sich entscheiden wie er vorgehen möchte. Doch sicherlich werden Ausbildungsplätze weggeschnappt, wenn ein geringer Teil nicht studieren möchte.
Benutzeravatar
von Eisbär
#705090
Sorry: Das ist Bullshit. Die MWST ist die fairste Steuer, die es in D gibt. Wer viel konsumiert, zahlt auch viel. Und das Beste an der Sache ist die Tatsache, dass die Unternehmen die Steuer eintreiben müssen.
Nicht ganz.
Das Problem ist das mit steigenden Einkommen die Konsumquote sinkt und die Sparquote steigt, Gut- und Topverdiehner konsumieren im Verhältnis weniger als Niedriglöhner bzw. Mittelschichtler.
D.h. die MwSt alleine ist völlig ungeeignet die volkswirtschaftlich notwendige Reduktion der Sparquote der Oberschicht zu senken, sprich die Kapitalakkumulation zu bremsen, auch einer der Gründe für die derzeitige "Krise".

Vorteil einer höheren MwSt wären die höhere Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft sowie die Binnenwirtschaft, da zum einen Teile der vormaligen Lohnkosten (SV, Rente, ...) durch die MwSt finanziert wird, sowie die Importe verteuert werden.
Schwarzarbeit hingegen wird auch mittels hoher MwSt genauso möglich wie bislang, ob ich nun hier oder da am Fiskus vorbeiarbeite spielt eine untergeordnete Rolle.

Was m.E. durchaus Sinn machen würde, wäre eine Anhebung auf 25%, wäre im Rahmen der EU durchaus machbar, ergänzend dazu Einkommenssteuerspitzensatz auf 70 oder 80% hoch, bei sehr hohen Einkommen natürlich, im Gegenzug ein niedriges Grundeinkommen (~300-400,-) einführen so das eine soziale Grundsicherung selbst gegeben ist ohne sich von irgendwelchen Ämtern schikanieren lassen zu müssen.
Wäre politisch durchaus möglich, ist aber nicht gewollt.
von The Rock
#705093
swarley hat geschrieben: Naja manche Bundesländer haben noch Studiengebühren (was ich unter aller Sau finde!!). Das erschwert es extrem. Bildung soll für alle zugänglich sein und nicht nur für die, die sowieso schon durch die Eltern gut situiert sind.
Das Problem ist auch, dass die Firmen lieber Abiturienten für manche Stellen nehmen, da Leute mit der mittleren Reife einfach zu viele Lücken aufweisen.
Soll aber jeder für sich entscheiden wie er vorgehen möchte. Doch sicherlich werden Ausbildungsplätze weggeschnappt, wenn ein geringer Teil nicht studieren möchte.
Studiengebühren sind sicherlich nicht produktiv, aber in meinen Augen bestimmt nicht das große Problem. Den Rückgang von studierenden gab es auch schon davor. Zudem ist ja seit fast 6 oder 7 Jahren die Zahl der Studienabbrecher enorm. Das würde ich nicht den Gebühren in die Schuhe schieben, zumal es ja auch möglich ist ein Darlehn für jeder Mann aufzunehmen, auch wenn das nur die Theorie darstellt.

Was den Arbeitsmarkt angeht, so ist es ja gerade die Flut von Abiturienten, die diesen Mark kaputt macht. Abgesehen vom Schulsystem, ist es doch so, dass viele Stellen heutzutage gar nicht mehr vergeben werden, weil sich unsere Wirtschaftsakademiker von Morgen lieber die Zeit als "DingsBums" Arbeiter tot schlagen.
Einen einzelnen dafür verantwortlich zu machen, ist natürlich unsinnig. Aber es sollte wieder Ziel einer Gesellschaft sein den Menschen zu vermitteln, dass das Studium etwas erstrebenswertes ist und keine Zeitverschwendung.
Geld in ein Fass ohne Boden zu werfen, dass wir Schulsystem nennen und Abiturienten, die bestenfalls besserbezahlte Ausbildungsberufe wahr nehmen sind bääää:)
Benutzeravatar
von Eisbär
#705110
Lois hat geschrieben: Die SPD braucht wieder nen "richtigen" Schröder und nicht so einen "Möchtegern" wie den Steinmeier...
Die SPD braucht ja ne ganze Menge...aber um Himmels Willen doch nicht noch einen PR-gezupften Medienkanzler der mit Autorität und Charisma die Massen für Dumm verkauft und nur die Interessen des Establishments bzw. seine eigenen vertritt.

Niemand braucht in der Politik derartige Selbstdarsteller und Vermarkter die völlig Visionslos sich allem und jedem hingeben der Macht oder Geld verspricht.
Genau diese Art von Politikern und deren Personenkult sind der absolute Todfeind einer jeden Demokratie.
Bitte verstehe, solange derartige machtopportunistische Gestalten in diesem Land irgendetwas zu sagen haben, wird weiterhin nur Palliativ-Politik betrieben, es wird niemals nach Krisenursachen oder Verbesserungen gesucht, es wird nur versucht werden den Status Quo einer vermachteten Klique aufrecht zuhalten, wenn du dabei unter deren Räder kommst ist denen das völlig schnuppe.

Das Kernproblem ist - generell - das derartige Menschen über andere Menschen bestimmen bzw. herrschen können und das schamlos ausnutzen.
D.h. sämtliche untergeordneten Probleme, ungerechtes Steuersystem, Bürgerrechte, usw. können erst dann wirklich angegangen werden wenn man die Machiavellisten aus der Politik vertrieben oder deren Einfluss minimiert hat.

Gesellschaftliches Ziel muss es also sein, Leute wie Schröder oder Merkel NIEMALS in gesellschaftlich relevante Positionen vordringen zu lassen.
Benutzeravatar
von Lois
#705146
Eisbär hat geschrieben:
Lois hat geschrieben: Die SPD braucht wieder nen "richtigen" Schröder und nicht so einen "Möchtegern" wie den Steinmeier...
Die SPD braucht ja ne ganze Menge...aber um Himmels Willen doch nicht noch einen PR-gezupften Medienkanzler der mit Autorität und Charisma die Massen für Dumm verkauft und nur die Interessen des Establishments bzw. seine eigenen vertritt..

Ich meinte ja auch nur damit, dass der Schröder aber die Leute auf seine Seite ziehen konnte... Das ist bei Steinmeier anscheinend gar nicht der Fall...
von Trötenflöter
#705168
Big_M hat geschrieben:
taht hat geschrieben:Mehrwertsteuererhöhungen, egal in welcher Form, sind eher kontraproduktiv.
Sorry: Das ist Bullshit. Die MWST ist die fairste Steuer, die es in D gibt. Wer viel konsumiert, zahlt auch viel. Und das Beste an der Sache ist die Tatsache, dass die Unternehmen die Steuer eintreiben müssen.

Wie stellte schon Einstein fest: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

Und genau darin liegt die Crux der Geschichte. Nimmt man sich den Durchschnittsdeutschen, dann hat man einen ziemlichen Idioten. Das Problem ist aber, das 50 % noch viel dümmer sind...
Nur gut, dass du den vollen Einblick hast und Deutschland retten wirst :roll: . Die Umsatzsteuer ist einfach, ja: Der Staat überlässt den Verwaltungsaufwand den Unternehmen und die Belastung den Konsumenten, der diese Steuer leicht nachvollziehen kann, da es keine Progression oder Schlupflöcher und nur begrenzte Ausnahmeregelungen (beim Vorsteuer-Abzug) gibt. Es ist verständlich, dass der Staat zuerst hier ansetzt, um seine (verfehlte) Ausgabenpolitik zu kompensieren - fair wird das ganze deswegen aber nicht.
Nun kann man sich natürlich über die generelle Fairness von Steuern streiten, gerade beim Vergleich mit den Ertragssteuern und ihren unzähligen Sonderregelungen.
Dennoch: Wie Eisbär schon sagte, die Umsatzsteuer belastet Familien und Niedrig-Einkommen überproportional, aufgrund der höheren Konsumneigung. Somit kommt es zu Wettbewerbsverzerrungen und Nachfrageverschiebungen, gerade bei den KMU oder Dienstleistungsunternehmen, die "Billig-Leistungen" anbieten.
Aus diesem Grund gab es nach der letzten USt-Erhöhung auch erhöhte Steuerausfallquoten, da (laut ifo 2005) 1-2 Mrd. wegen Schwarzarbeit ausblieben.
Natürlich müsste man bei einer drastischen Erhöhung der MWST erstens den Hartz4-Empfängern mehr Geld in die Hand drücken (z.Bsp. in Form des sog. bedingungslosen Grundeinkommens) und zweitens die Lohnnebenkosten insbesondere für Geringverdiener senken. Oder gleich ganz abschaffen. Leider ist das im Land der Dummen nicht durchsetzbar, wobei das dann tatsächlich wohl nur auf globaler Ebene wirklich sinnvoll wäre...
..da zum einen Teile der vormaligen Lohnkosten (SV, Rente, ...) durch die MwSt finanziert wird..
Und welchen Sinn hat dann die Steuererhöhung, wenn man diese durch Umverteilung (und damit hohe Transaktionskosten) wieder gegenfinanzieren muss?
The Rock hat geschrieben:zumal den Großteil der Steuerlast sowieso diejenigen tragen, die wie im Beispiel der Wirtschaftskrise eigentlich am wenigsten dafür können und auch am wenigsten haben.
Wenn du damit Geringverdiener oder Mittelständler meinst, dann irrst du. Das reichste Viertel der Deutschen zahlt in etwa 80% der Einkommenssteuerlast z.B..
ergänzend dazu Einkommenssteuerspitzensatz auf 70 oder 80% hoch, bei sehr hohen Einkommen natürlich, im Gegenzug ein niedriges Grundeinkommen (~300-400,-) einführen so das eine soziale Grundsicherung selbst gegeben ist ohne sich von irgendwelchen Ämtern schikanieren lassen zu müssen.
Wäre politisch durchaus möglich, ist aber nicht gewollt.
70-80%? Warum sollte es sich dann noch lohnen in Deutschland "reich" zu sein?
Die Schweiz würde sich jedenfalls freuen und wie ich schon schrieb: Die Reichen tragen die größte Steuerlast bei der Einkommenssteuer - je weniger es davon in Deutschland gibt, desto weniger bezahlen auch den Spitzensteuersatz. Zu den Kapitalakkumulationen muss nichts mehr gesagt werden. Natürlich darf die Quote nicht überhand nehmen, dennoch ist Kapital für Fortschritt nötig. Ohne Kredite, keine Investitionen und keine Entwicklung. Dass du dort schon wieder die Ursache der Krise witterst, ist witzig. Es sind übrigens gerade Länder wie Kuwait und China, die durch ihre Außenhandelsüberschüsse und Kapitalanhäufungen effektiv in die Zukunft investieren und somit auch nach der derzeitigen Wachstumsphase gut da stehen werden, man vergleiche im Gegensatz dazu die aktuellen Probleme in Irland.
Bedingungsloses Grundeinkommen finde ich auch nicht gut. Ich bin zwar auch für eine Grundsicherung, aber nicht bedingungslos. Die Gründe dafür, sollten klar sein.
Benutzeravatar
von Maddi
#705177
isch wäre ja für eine Koalition aus der Hort Schlämmer Partei und der Piratenpartei, Frau Pauli als dritt stärkste Kraft in der Opposition, und die anderen parteien gerade so mit 5% im Bundestag auf den hinteren Bänken.

dann wird auch alles gut....bestimmt....irgendwann...für irgendwen....
von The Rock
#705243
Wenn du damit Geringverdiener oder Mittelständler meinst, dann irrst du. Das reichste Viertel der Deutschen zahlt in etwa 80% der Einkommenssteuerlast z.B..
Was die Einkommenssteuer jetzt damit zu tun haben soll, ist mir sowas von aber auch unbegreiflich, dass ich nicht mal weiss, was ich dazu sagen soll???!!???

Meine Eltern verdienen beide in dem sogenannten oberen viertel. Und ums mal zu sagen. Ob die 11 Monate, oder 12 Monate brauchen, um nen neuen theoretischen (;)) 7er BWM abzubezahlen, oder es sogar gleich machen, dass kratzt die beiden doch an keinem Schimmel?!
Gut, bei einer Steuer von den oben genannten 70 oder 80%, würden sie, wie so viele wohl auch, die ihr Geld nicht mit Dummheit machen, als erste im Ausland tätig werden.

Aber der Punkt ist nun mal der, dass die meisten, mit so einem Verdienst zwar verärgert sind, aber deshalb nicht am Hungertod nagen. Wen die Mehrwertsteuer trifft, sind eben die 75% und besonders die unteren 50%, die zusammen einen großen Teil der Einnahmen dieser Steuer ausmachen, die zudem in der Diskussion steht. Ich glaube, die schert es ebenfalls herzlich wenig, wie viel einer abgibt, der mehr im Monat verdient, als mittlerweile ein guter Teil der Bevölkerung, in einem Jahr.

Eine Erhöhung hätte demnach sehr wohl zur Folge, dass die Unter und Mittelschicht einen enormen Teil der Kosten trägt, für die sie nichts kann. Und zwar nicht nur finanziell, sondern ebenso mit der Lebensqualität.
von Trötenflöter
#705276
The Rock hat geschrieben: Eine Erhöhung hätte demnach sehr wohl zur Folge, dass die Unter und Mittelschicht einen enormen Teil der Kosten trägt, für die sie nichts kann.
Ich hab auch nichts anderes gesagt..
von The Rock
#705277
taht hat geschrieben:
The Rock hat geschrieben:zumal den Großteil der Steuerlast sowieso diejenigen tragen, die wie im Beispiel der Wirtschaftskrise eigentlich am wenigsten dafür können und auch am wenigsten haben.
taht hat geschrieben: Wenn du damit Geringverdiener oder Mittelständler meinst, dann irrst du.[...]
:?: War das dann nicht für mich oder wie?
Benutzeravatar
von vicaddict
#705307
Der Knackpunkt ist doch der, dass du die unteren Einkommensschichten agr nicht weiter belasten kannst. Die verdienen jetzt schon so wenig, dass eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben gar nicht möglich ist. Da kannst du keinen Pfennig mehr auspressen, und schon gar nicht mehrere dutzend Euro, wie es das Wahlpamphlet der FDP vorsieht.

Dank der "vorbildlichen" Finanzpolitik unserer Regierung bleiben nur zwei Alternativen übrig: Entweder wir machen weiter Schulden und hoffen darauf, dass Deutschland irgendwann Erdölquellen entdeckt, (Alternativ können wir uns auch die Windenergie patentieren lassen; dürfte ja nicht unmöglich sein, wenn die USA den Weltraum an sich annektiert haben) oder aber, wie verteilen ein wenig von oben nach unten. Die so oft geschürte Angst, die Superreichen könnten das Land verlassen, ist doch unsinnig. Im Gegenteil, man hört doch allerorts immer wieder, das gerade einige Besserverdiener FÜR eine Erhöhung der Einkommens- oder Vermögenssteuer sind.

Im Übrigen, und da bin ich gar nicht so weit weg von der FDP, würde ein einfacheres Steuersystem, ohne Schlupflöcher auch einige Milliarden bringen, die sonst verloren gingen. Wenn man sich allerdings so anschaut, was unsere Volksvertreter in Sachen Gesundheitspolitik so treiben, kann man nur hoffen, dass sie von allen andern Dingen die Finger lassen. Kann ja nur schlimmer werden...
Benutzeravatar
von Eisbär
#705334
taht hat geschrieben:
Eisbär hat geschrieben:...ergänzend dazu Einkommenssteuerspitzensatz auf 70 oder 80% hoch, bei sehr hohen Einkommen natürlich, im Gegenzug ein niedriges Grundeinkommen (~300-400,-) einführen so das eine soziale Grundsicherung selbst gegeben ist ohne sich von irgendwelchen Ämtern schikanieren lassen zu müssen.
Wäre politisch durchaus möglich, ist aber nicht gewollt.
70-80%? Warum sollte es sich dann noch lohnen in Deutschland "reich" zu sein?
Hast du auch nur eine Sekunde mal darüber nachgedacht das es möglicherweise auch andere Lebensziele gibt als Schuldscheine zu sammeln und zu horten und das es gesellschaftlich zweckmßig wäre derartigen Geldfetisch möglichts wenig zu fördern?
Das wir mal von dem "aus Geld mehr Geld machen, egal wie" wegkommen!?
Davon abgesehen, was ist "reich"?
100.000,- p.a., nein, 250.000,-, vielleicht, wenns darüber hinaus geht werden wir uns einig.
Die Schweiz würde sich jedenfalls freuen und wie ich schon schrieb: Die Reichen tragen die größte Steuerlast bei der Einkommenssteuer - je weniger es davon in Deutschland gibt, desto weniger bezahlen auch den Spitzensteuersatz.
Toll, die "Reichen" haben ja wohl auch die höchsten Einkommen.
Wenn ich 10 Erwerbstätige habe, 9 haben ein Einkommen von 10.000,- p.a., einer hat ein Einkommen von 1.000.000 p.a., ist es doch wohl völlig offensichtlich das der letztere wesentlich mehr Steuern zahlt, allein schon aus dem Umstand heraus die Selbsterhaltungskosten der 9 prozentual wesentlich höher liegen, diese also gar nicht mehr Steuern zahlen können.
Zu den Kapitalakkumulationen muss nichts mehr gesagt werden. Natürlich darf die Quote nicht überhand nehmen, dennoch ist Kapital für Fortschritt nötig.
Schön, wenn die Quote "stimmen" würde, bräuchte man ja auch nicht die ganzen staatskapitalistischen Fördermaßnahmen bzw. schuldenfinanzierte Nachfrage um die Wirtschaft auf aktuellen Niveau - also mit relativ hoher Beschäftigung - zu halten, Nachfrage wäre da und die Wirtschaft würde munter vor sich hinwachsen.
Tut sie aber nicht, weil die Quote eben nicht stimmt.
Weil die realexistierende Wirtschaft die ganzen Geldansprüche der "Sparer" nicht bedienen kann, war es dem Finanzsektor doch erst möglich derart zu wachsen.
Was ist der "Fortschritt" - Kapitalanlagen in überbewerte Ossi-Immobilien, Rohstoffspekulationen, Kreditderivate und allerlei andere Ansprüche auf die Einkommen der Zukunft die dann letztlich nicht bedient werden können.

Dass du dort schon wieder die Ursache der Krise witterst, ist witzig.
Kapitalüberakkumulation bzw. starke Vermögensunterschiede und damit Machtunterschiede als Treiber der Krise, als deren Wurzel, ja.
Als direkten Auslöser wären dann die Herren Politiker, Wirtschaftwissenschaftler und sonstiges in höchsten Ämtern sitzendes Personal verantwortlich. Seis aus krimineller Energie oder Inkompetenz.
Es sind übrigens gerade Länder wie Kuwait und China, die durch ihre Außenhandelsüberschüsse und Kapitalanhäufungen effektiv in die Zukunft investieren und somit auch nach der derzeitigen Wachstumsphase gut da stehen werden, man vergleiche im Gegensatz dazu die aktuellen Probleme in Irland.
Kuwait sitzt auf riesigen Ölvorkommen, die in der Zukunft nicht mehr vorhanden sein werden.
Und sofern die Scheichs nicht ihr ganzes Land mit Luxusspielzeug vollstellen wollen, also massenhaft Porsche importieren - das wäre die Alternative zum Außenhandelsüberschuss, bleibt denen nichts anderes übrig als im Ausland zu investieren.
China hat riesige Dollar-Berge angehäuft, während ein nicht geringer Teil der Bevölkerung im Elend lebt. Ok, dumm nur wenn dann deren Gläubiger ordentlich die Notenpresse anwirft und die angehäuften Währungsberge nix mehr wert sind.
Aber in ausländsiche Währung zu investieren war immerhin cleverer als Deutschland, das dann via Landesbanken in die Schulden ausländischer Privatkonsumenten investierte.
Irland hat vorallem via Steuerdumping aus der Substanz anderer Länder gelebt, auch in der fiebrigen Phantasie der Vulgärliberalen das man Industrie nicht braucht, wenn man sich stattdessen die Finanzwirtschaft ins Land holt.
Aber sag mir doch was das jetzt mit dem Thema zu tun hat?
Bedingungsloses Grundeinkommen finde ich auch nicht gut. Ich bin zwar auch für eine Grundsicherung, aber nicht bedingungslos. Die Gründe dafür, sollten klar sein.
Nicht bedingungslos, natürlich, wir wollen ja nicht halb Europa hier durchalimentieren.
Benutzeravatar
von vicaddict
#705473
Eisbär hat geschrieben: Davon abgesehen, was ist "reich"?
100.000,- p.a., nein, 250.000,-, vielleicht, wenns darüber hinaus geht werden wir uns einig.
Per Definition gilt in Deutschland jemand als reich, wenn er - Achtung man halte sich fest - mehr als 3.500 € netto verdient.
von The Rock
#705567
Es sollen sogar weniger als 8% der Deutschen dieses Einkommen besitzen. Dann verdient man als Offizier ja laut der "Reichklausel" doch gar nicht so wenig, wie ich dachte...
Benutzeravatar
von Maddi
#705595
vicaddict hat geschrieben:
Eisbär hat geschrieben: Davon abgesehen, was ist "reich"?
100.000,- p.a., nein, 250.000,-, vielleicht, wenns darüber hinaus geht werden wir uns einig.
Per Definition gilt in Deutschland jemand als reich, wenn er - Achtung man halte sich fest - mehr als 3.500 € netto verdient.
naja, ob das schon als reich angesehen werden kann bleibt jedem selbst überlassen. aber, wenn man nicht grad noch 10 kinder und ein paar exfrauen durchzufüttern hat, lebt sichs von 3500 netto schon wesentlich angenehmer als von Hartz IV :wink:
  • 1
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 56