Jack B. hat geschrieben:Holzklotz hat geschrieben:
Okee, ich hab Angst.
Das sind auch meine Lieblingsfolgen, wobei ich a. und b. hervorheben möchte... :shock: :lol:
Sind doch die Lieblingsfolgen aller.
Besonders "Trio Infernale" nennt jeder "King of Queens"-Fan. Was würde ich dafür geben die Folge noch einmal gucken zu können, ohne sie schon mitsprechen zu können.
Gestern mal wieder beendet:
Band of Brothers - Wir waren wie Brüder
Meisterwerk. In jeglicher Hinsicht. Was HBO/Hanks/Spielberg hier auf die Beine stellten ist mit Worten kaum zu beschreiben. Ausgestattet mit einem gigantischen Budget inszenierte man die Erlebnisse der Fallschirmjägereinheit Easy Companie während des zweiten Weltkriegs, angefangen bei der Ausbildung, der Absprung am D-Day, begleitet man ihren Weg über Frankreich, Holland und Belgien bis nach Österreich. Das Ganze ist dabei so unglaublich aufwendig und realistisch inszeniert, bekommt man in ruhigeren Szenen fantastische Kamerafahrten serviert arbeitet man im Gefecht mit verwackelter Handkamera, was eine ungemein intensive Atmosphäre erzeugt. Des weiteren seien die Darsteller erwähnt, insbesondere Damian Lewis, der kürzlich erst in der viel zu früh abgesetzten Serie "Life" zu sehen war gibt hier eine beeindruckende Leistung ab, doch auch alle anderen Darsteller, größtenteils unbekannte Gesichter leisten hier Großes. Das einzige kleine Problem, was die Serie hat ist, dass man die Charaktere gerade in den ersten Folgen schwer voneinander unterscheiden kann, da sie eben alle in der selben Uniform mit Helm herumlaufen, doch nach einigen Folgen geht es. Die Charaktere sind enorm tiefgründig gezeichnet, man geht nach dem Prinzip vor, dass man in jeder Folge einen anderen Charakter beleuchtet, was eine ausgezeichnete Idee ist, da man es bei der Vielzahl an Charakteren ohnehin nicht gelingen würde alle auf einmal zu beleuchten. Im Stil von "Saving Private Ryan" inszeniert lässt die Serie jedoch, dass was Spielbergs und viele andere Kriegsfilme abwertet außen vor: Patriotismus. Der Kriegs wird hier schonungslos inszeniert, es gibt keine "Ich sterbe für mein Vaterland"-Szenen, man zeigt Ängste und Fehler von US-Soldaten, man bleibt einfach realistisch und schreckt natürlich auch nicht davor zurück blutige Details zu zeigen. Und vor allem historisch genau, ohne sehr viel hinzuzufügen erzählt man die wahre Geschichte der Easy. Sehr gut ist auch die Idee, in jeder Folge zu Beginn kurze Interviews der echten Easy-Soldaten zu zeigen, was die Serie sehr authentisch macht.
Nun doch die Folgen im Einzelnen:
Currahee:
Teil 1 beschäftigt sich mit der Ausbildung der Easy. Hier werden die Hauptcharaktere sehr gut eingeführt, zudem ist die Ausbildung sehr interessant anzusehen und auch wieder sehr realistisch in Szene gesetzt. Ansonsten ist die Folge die wohl ruhigste und dialoglastigste, und kommt noch ohne Kriegsgefechte aus, führt die Charaktere jedoch ausgezeichnet ein, beschäftigt sich natürlich hauptsächlich mit der Easy, einige Charaktere werden genauer umrissen. Das Ende der Folge zeigt den Überflug der Easy in die Normandie, was die Erwartungen für Teil 2 enorm in die Höhe schraubt.
Der erste Tag
Folge 2 ist die vielleicht Heftigste der ganzen Mini-Serie. Gerade der Absprung am D-Day ist sehr beklemmend inszeniert, als die Flugzeuge reihenweise vom Himmel geschossen werden und man den Kugelhagel förmlich spürt. CGI wurde hier sehr gut umgesetzt, es sieht sehr realistisch aus. Nach dem Absprung beschäftigt man sich damit, wie die einzelnen Kompanien wieder zueinander finden, was auch sehr unterhaltsam ist. Die nächste denkwürdige Szene ist dann, als man das erste Mal auf Deutsche trifft und diese samt Pferde zu Brei schießt, hier werden die Gefühle der US-Soldaten sehr gut in Szene gesetzt. Danach trifft man auf eine Szene, die sich bitte jeder Trottel mal ansehen sollte, der der Serie Patriotismus vorwirft, als ein Soldat etwa 30 Gefangenen erst Zigaretten anbietet und sie dann über den Haufen schießt. Eine weitere Szene, die nachdenklich stimmt. Danach gibt es dann noch erste Gefechte, die gewohnt realistisch in Szene gesetzt sind, und nicht sehr angenehm anzusehen sind.
Carentan – Brennpunkt Normandie
Diese Folge fokussiert sich auf den Soldaten Albert Blithe und dessen Ängste, die hier in jeder Sekunde deutlich werden, der Charakter wird bis auf's kleinste durchleuchtet, der Unsinn des Krieges wird in dieser Folge besonders deutlich. Sehr heftig ist hier die aussichtslose Schlacht gegen einige Panzer, besonders eine kurze Sequenz bleibt in Erinnerung, als ein Soldat von einem Panzer überrollt wird. Warum allerdings gerade diese Folge eine FSK: 18 erhielt erschließt sich mir nicht, vielleicht hat die FSK mal wieder die Freigaben ausgelost.
Die Neuen
Die Episode fokussiert sich auf Denver Randleman und dessen Überlebenskampf auf einer von Deutschen besetzten Farm und die "Operation: Market Garden", die für die Easy zum völligen Misserfolg wird, was hier einmal mehr vollkommen unpatriotisch geschildert wird, die Verluste sind hoch, das Gezeigte ist hart anzusehen. Einmal mehr große Klasse.
Kreuzungen
Die Episode beschäftigt sich mit Winters, gespielt von Damian Lewis, der interessanteste Charakter der Serie. Eine der ruhigeren Folgen, die nur gegen Ende Kriegsgefechte zeigt und sich vor allem mit Rückblenden beschäftigt, was aber niemals öde wird, sondern sehr interessant anzusehen ist.
Bastogne
Eine der besten Folgen. Die Episode konzentriert sich auf einen Sanitäter und dessen verzweifelten Versuch, seine Kameraden medizinisch zu versorgen. Hier befindet sich die Easy direkt an der Front in Belgien, und ist neben Feindbeschuss vor allem geplagt von Hunger und eisiger Kälte, die man förmlich spürt, das muss wirklich die absolute Hölle gewesen sein. Dadurch, dass man einen Sanitäter begleitet zeigt man hier noch mehr heftige Szenen, bei denen Soldaten verwundet werden, was wie immer nicht besonders schön anzusehen ist, weil so realistisch inszeniert.
Durchbruch
Der für mich zweitbeste Teil. Man befindet sich noch immer im verschneiten Wald, ist unter ständigen Beschuss der Deutschen und friert und hungert weiterhin. Die Angriffe werden dabei ungemein realistisch und heftig inszeniert, sodass die Serie einmal mehr nachdenklich stimmt. Genauer umrissen werden die Probleme der Easy mit dem unfähigen Befehlshaber Dike, der durch hirnrissige Befehle vielen Männern bei einem Angriff das Leben kostet. Der Angriff auf die Stadt ist dabei mal wieder sehr realistisch und hart geschildert.
Der Spezialauftrag
Sehr gute Episode, die sich mit einem Auftrag der Easy beschäftigt, Deutsche Gefangene zu nehmen. Die Angst vor dem Angriff und die Wut der Soldaten auf die Deutschen wird hier sehr eindrucksvoll geschildert. Zudem wird das nahende Kriegsende klar.
Warum wir Kämpfen
Die wohl beste und zugleich heftigste Episode, hier entdeckt die Easy ein Konzentrationslager, was sehr realistisch und bedrückend dargestellt ist, danach braucht man erstmal nichts mehr. Zudem ist der Krieg so gut wie beendet.
Kriegsende
Die abschließende Folge beschäftigt sich mit dem Kriegsende, die Entdeckung von Hitlers Domizil in Berchtesgaden, anschließend geht es für die Soldaten nach Österreich, eine ruhigeren Folgen, die sich vor allem damit beschäftigt, wie die Soldaten mit dem Kriegsende umgehen. Zum Ende hin erzählt man noch, wie das Leben der Charaktere weiterging und beendet die Serie wie sie begann: Großartig.
Fazit: Ganz großes Meisterwerk, ziemlich das Beste, was das Kriegsfilm-Genre je hervorbrachte, realistisch, schonungslos, aufwendig produziert, toll gefilmt, man hat großartige Darsteller zur Verfügung und zeichnet die Charaktere enorm tiefgründig. Dabei wird zu jeder Sekunde deutlich, wie sinnlos dieser Krieg war, es gibt jede Menge Szenen, die man wohl niemals wieder vergessen wird, allen voran die Entdeckung des KZs. Danke HBO, für diese Serie. Bin schon gespannt, wenn nächstes Jahr "The Pacific" gezeigt wird, dahinter steht ja in etwa das selbe Team, das kann eigentlich nur großartig werden.