tofu hat geschrieben:So, stellen wir jetzt bitte das unnötige Rumgemaule ein?
Ich finde das Linkbeispiel (http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=38262&p3=) zwar wirkich schwach, aber dennoch lassen wir bitte mal die Kirche im Dorf.
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Auch ich würde für einen Mehrwert bei Quotenmeter nicht zahlen, die aktuellen Redakteure finde ich noch profillos und unerfahren. (Ich gebe zu: Für Artikel von Alex hätte ich höchstwahrscheinlich gezahlt.)
Dieses Angebot richtet sich gar nicht an Leser wie dich und mich, sondern wie richtig festgestellt an gewerbliche Nutzer, Medienjournalisten und so weiter. Nur muss Quotenmeter sein Versprechen wirklich halten, dass wir Free User keinen Nachteil erhalten. Und das halte ich für schwer umzusetzen.
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Aber keiner MUSS das Geld aufbringen. Ich denke und hoffe, QM wird auch weiterhin kostenfrei bleiben. Aber wenn es sich nicht treu bleibt, wird der Stern bald sinken - denn gerade weil es kostenlos ist, ist QM so beliebt.
Bedaure, aber du schießt an jedem einzelnen Punkt weit vorbei.
Noch gibt es keinen echten Mehrwehrt zu früher, sondern nur eine Beschneidung oder Verzögerung des kostenlosen Contents, um etwas zu verkaufen zu haben. Ich bin weder überzeugt davon, dass die Redakteure jetzt für die Plus-Versionen mindestens 15 Minuten schneller arbeiten als vorher noch, dass die Artikel jetzt aufwändiger recherchiert sind. Aber vielleicht irre ich mich da ja und in der kostenpflichtigen Version tauchen solche Sachen nicht mehr auf:
Wie Serienjunkies schreibt, bescheinigt eine Autorin von Movieline den Deutschen gar generelle Schwierigkeiten beim Verstehen von qualitativ hochwertigen US-Sitcoms.
Vielleicht gibt es in der QM+ Version ja sogar eine richtige Quellenangabe oder eigene Nachfrage statt die kostenlose Konkurrenz zu zitieren, die wiederum irgend"eine" Autorin von Movieline zitieren.
Sorry, aber wer für sein Angebot Geld haben will, muss definitiv im Profi-Bereich angesiedelt werden und dann auch den Maßstäben von professionellem Journalismus standhalten. Bisher konnte man die vielen Stil- und Rechtschreibschwächen oder so manche Kritik voll schwurbelig-verquasteter Satzmutationen mit einem nachgiebigen Lächeln lesen - wissend, dass man es eben mit einem eher semi-professionellem Angebot zu tun hat. Das fällt für mich jetzt eindeutig weg. Das ist jetzt keine Schulaufführung mehr, wo auch schiefer Gesang noch von den Angehörigen beklatscht wird, jetzt macht Quotenmeter auf ganz Erwachsen und muss auch damit klarkommen, dass der Gegenwind schärfer wird. Das gilt doppelt und dreifach für das, was man jetzt tatsächlich Kundenkontakt nennen muss. Und wir alle hier wissen aus Erfahrung allzu gut, dass die Kritikfähigkeit hier sehr enge Grenzen hat. Auch das kann sich eine Profiseite so nicht mehr erlauben. Denn sonst kann man sich die Zielgruppe der gewerblichen Nutzer gleich ganz abschminken.
Und es geht auch überhaupt nicht darum, woher man die 5 Euro nehmen kann. Und ganz heftig möchte ich bitte diesem Satz wiedersprechen:
dass jeder von uns für eine Tageszeitung, wahrscheinlich mit weniger Niveau (wenn es die mit den großen vier Buchstaben ist), mehr zahlt.
Denn das unterstellt "jedem von uns" tatsächlich für so ein Schmierblatt Geld auszugeben. DEFINITIV NICHT DER FALL :!:
Worum es geht, ist für diese 5 Euro einen angemessenen Mehrwert über das bisherige kostenlose Angebot hinaus zu bekommen. Und das find ich bisher dürftig.
Die Unterstellung, die journalistische Qualität wäre mies halte ich für überzogen. Die Redakteure sind größtenteils noch neu und werden sich mit Sicherheit einarbeiten.
Und hier mischt du dann auch gleich noch die Kritik am Ist-Zustand mit deiner Prognose eines so-könnts-kommen-Zustands. Argumentativ auch nicht so überzeugend.