- Mo 26. Okt 2009, 00:25
#735675
Hab heut meine erste Folge in kompletter Länge gesehen (vorher nur den halben Piloten sehen können) und war positiv überrascht. Mit dem Trashfaktor eines Xena/Herkules/Sindbad etc hat das wirklich nichts zu tun. Die Produktionswerte fand ich fürs TV erstaunlich gut. Man muss ja sagen, dass gute Fantasy in der Inszenierung das schwierigste weil teuerste Genre ist. Bei Sci-fi kann man sich auch mal ein paar Kulissen und CGI-Shots erlauben, die steril sind, bei Fantasy wäre das eine Katastrophe, weil das nur glaubhaft wirkt, wenn es belebt, schmutzig und handgebaut aussieht. Das kriegen die beim Seeker sehr gut hin, muss ich ihnen lassen.
Was ich bisher so von der Gesamtstory mitbekommen habe riecht aber sehr nach Standard-Genrekost ala Eragon. Aber das ist bei den Buchvorlagen eine generelle Problematik des Genres. Die wenigsten trauen sich mal weit abseits der ausgelatschten Pfade zu schreiben und so hat man immer nur Variationen der selben Versatzstücke. Magisches leuchtet im dunkeln Schwert, prophezeiter Messias ist ein junger Kerl, der bei Zieheltern aufgewachsen ist und von einer magischen Mentorfigur über eine Abenteuerreise seine Bestimmung erfüllen soll, weil er a) ein verlorener Thronerbe ist oder b) besondere Fähigkeiten besitzt, um den unmotiviert-destruktiven, dunklen Tyrann zu stürzen, der das Land bedroht. Zig mal so geschrieben worden.
Aber gut, die Auswahl an Fantasy im TV ist gelinde gesagt übersichtlich und wenn der Seeker mit der Konventionskost das Genre auch im Fernsehen populärer macht, sei es mir recht. Und diese ganzen Stereotypen sind zwar vorhersehbar, aber ja nicht automatisch schlecht und so find ich doch erstaunlich unterhaltsam.
"And in that moment, I swear we were infinite."