Benutzeravatar
von RickyFitts
#744571
thelastromeo hat geschrieben:Die Frage ist doch vielmehr, warum bei statistisch geschätzten 11000 Selbstmorden jährlich in Deutschland grad der Fall Robert Enke hochstilisiert wird. Hier bekommt man doch von der Presse vermittelt, dass die anderen Menschen zweiter Klasse waren, obwohl bei den meisten sicherlich schwerere Schicksale hinter deren Taten standen. Wenn sich beispielsweise dieser Tage ein jahrzehntelanger Mitarbeiter von Quelle nach dessen Entlassung das Leben genommen hätte, würde doch kein Hahn danach schreien. Deswegen kann ich dieses ganze Trauerempfinden nicht ganz teilen.
Jetzt sei doch bitte nicht so naiv!
Natürlich sind alle anderen 11000 Selbstmorde verglichen mit dem eines Nationalspielers im Volkssport Nr.1 nur 2. Klasse - zumindest aus Pressesicht und nur die zählt für die Berichterstattung. Die sind die Masse, Enke hatte für die Öffentlichkeit bereits einen Namen und ein Image. Den zweiten Teil deiner These glaube ich auch nicht. Wenn es davon gute Bilder gibt wie sich so jemand am besten noch von einem Karstadt-Dach runterstürzt wäre die Presse auch voll dabei.
In beiden Fällen gibt es aber noch einen anderen Grund. Der Pressekodex des Deutschen Presserates gebietet bei Suiziden zurückhaltende oder keine Berichterstattung. Das wurde damals nicht nur zum Angehörigenschutz eingeführt, sondern auch um Nachahmungstäter zu vermeiden. Die übliche Ausnahme ist wie so oft "eine Person öffentlichen Interesses oder ein Vorfall der Zeitgeschichte".
Benutzeravatar
von Fabel
#744585
Vorm Tod sind alle gleich,egal ob es sich um den Suizidbegänger um die Ecke oder um einen Nationaltorwart handelt,deswegen kann ich nur den Kopf über den ganzen Hype schütteln und die Medien über die völlig unpassende Berichterstattung...
Ich stimm euch völlig zu,es ist alles viel zu viel!
Irgendwann muss man auch einen Punkt setzen und diese aufkommende Tabudebatte find ich auch lächerlich,als ob man einen schwulen Fussballspiler oder einen depressiven aufgrund des Todes von Rober Enkes akzeptierne würde,wer sowas fordert der lebt weit weg von der Wirklichkeit!
von The Rock
#744654
Die Frage ist doch vielmehr, warum bei statistisch geschätzten 11000 Selbstmorden jährlich in Deutschland grad der Fall Robert Enke hochstilisiert wird. Hier bekommt man doch von der Presse vermittelt, dass die anderen Menschen zweiter Klasse waren, obwohl bei den meisten sicherlich schwerere Schicksale hinter deren Taten standen.
Viel mehr stellt sich für mich die Frage, was die Menschen heutzutage so moralisch abwertet, dass sie der Tod eines Menschen scheinbar so stört?!

Als Michael Jackson gestorben ist ging mir dieses "Ich fühle mich von seinem Tod genervt" Gefasel mehr auf den Sack, als jegliche Berichterstattung.
Was wäre denn die Alternative? Jeden Suizidfall veröffentlichen, oder jeden Promitod verschweigen?
Berichtet man zu viel über die Vogelgrippe und es passiert nichts, wird der Presse Panikmache vorgeworfen.
Wenn die Schweinegrippe dann 10000de töten sollte (was sie hoffentlich nicht tut) und die Medien nicht jeden Tag hundert Berichte darüber senden würden, damit sich jeder über die Versäumnisse anderer aufregen kann, schreit man Vertuschung.


Mittlerweile glaube ich viel mehr, dass die Menschen sich schon mehr am Tod eines Prominenten aufgeilen, als die Presse, damit jeder seinen Unmut darüber äußern kann, dass es sie stört..
Noch 4 Jahre und die Menschen werden verlangen, dass sich die Familie des Toten in der Öffentlichkeit entschuldigt, weil ihm durch einen tragischen Tod seine tägliche Lieblingssendung gestrichen wird.

Diese künstliche Empörung über die Medien kann ich absolut nicht mehr nachvollziehen, zumal damit doch nur genau das gemacht, was der Presse vorgeworfen wird. Hochstilisierung

Keine Ahnung wies euch geht, aber mich stört das nicht im Geringsten. Ich lese es auf T-online.de und überlese es. Ich sehs in den Nachrichten und übersehe es und in einer Woche werd ich schon nicht mehr dran denken?!
Benutzeravatar
von Onkel Ludwig
#744683
Delaoron hat geschrieben:http://www.spiegelfechter.com/wordpress ... -die-ethik
Sehr guter Artikel, er trifft es auf den Punkt. Doch Ring frei - Woche zwei! Und das verlogene Getratsche geht weiter um einen, den vorher eh fast keiner gekannt hat und um den jetzt alle "trauern".
Benutzeravatar
von RickyFitts
#744704
The Rock hat geschrieben:
Die Frage ist doch vielmehr, warum bei statistisch geschätzten 11000 Selbstmorden jährlich in Deutschland grad der Fall Robert Enke hochstilisiert wird. Hier bekommt man doch von der Presse vermittelt, dass die anderen Menschen zweiter Klasse waren, obwohl bei den meisten sicherlich schwerere Schicksale hinter deren Taten standen.
Viel mehr stellt sich für mich die Frage, was die Menschen heutzutage so moralisch abwertet, dass sie der Tod eines Menschen scheinbar so stört?!

Als Michael Jackson gestorben ist ging mir dieses "Ich fühle mich von seinem Tod genervt" Gefasel mehr auf den Sack, als jegliche Berichterstattung.
Was wäre denn die Alternative? Jeden Suizidfall veröffentlichen, oder jeden Promitod verschweigen?
Berichtet man zu viel über die Vogelgrippe und es passiert nichts, wird der Presse Panikmache vorgeworfen.
Wenn die Schweinegrippe dann 10000de töten sollte (was sie hoffentlich nicht tut) und die Medien nicht jeden Tag hundert Berichte darüber senden würden, damit sich jeder über die Versäumnisse anderer aufregen kann, schreit man Vertuschung.


Mittlerweile glaube ich viel mehr, dass die Menschen sich schon mehr am Tod eines Prominenten aufgeilen, als die Presse, damit jeder seinen Unmut darüber äußern kann, dass es sie stört..
Noch 4 Jahre und die Menschen werden verlangen, dass sich die Familie des Toten in der Öffentlichkeit entschuldigt, weil ihm durch einen tragischen Tod seine tägliche Lieblingssendung gestrichen wird.

Diese künstliche Empörung über die Medien kann ich absolut nicht mehr nachvollziehen, zumal damit doch nur genau das gemacht, was der Presse vorgeworfen wird. Hochstilisierung

Keine Ahnung wies euch geht, aber mich stört das nicht im Geringsten. Ich lese es auf T-online.de und überlese es. Ich sehs in den Nachrichten und übersehe es und in einer Woche werd ich schon nicht mehr dran denken?!
Sorry, aber das ist doch von vorne bis hinten Unsinn.
Niemand sagt man müsse Promitode verschweigen. Aber zwischen ignorieren und über Wochen bis ins letzte ausschlachten liegt ein seeeehr breites Spektrum an besseren Optionen. Aber eben auch finanziell, quoten- und auflagenmäßig weniger ergiebig.

Früher war es einfach noch maß- und respektvoller. Da gab es bei Personen der Öffentlichkeit eine kurze Erwähnung in den Hauptnachrichten "Karl Ramseier ist tot. Der berühmte xyz verstarb gestern..." und fertig. Wenns ein Staatsoberhaupt oder sowas war, wurden am Beisetzungstag vielleicht noch kurz ein paar kurze Bilder einer Kranzniederlegung oder sowas in der Art gezeigt und gut wars.

Heute wird jedes verdammte Detail an die Öffentlichkeit gepuhlt, es gibt ein dutzend Sondersendungen, in denen entfernte Bekannte und Verwandte für ein paar Euro in Kerners Kamera heulen und alle Moderatoren sehr oft das Wort "betroffen" verwenden, bevor die Boulevard-Redaktion auf die Schnellwahltaste für ein Medium drückt.

Was da veranstaltet wird ist einfach das große Gaffen und verlogener, medialer Betroffenheitsterror.
Und ich habe keine Skrupel ganz offen zu sagen, dass mir dieser Tod völlig am Arsch vorbei geht. Ich kann nicht um jeden mir fremden Menschen ne Woche Trauer und Betroffenheit schieben. Wenn es jemand ist, dessen Filme/Bücher/Musik oder sonstigen Leistungen ich sehr mochte, dann ist das eine wenn man ganz ehrlich mit sich ist in aller Regel eigennützige Trauer, weil man es schade findet, dass von dem jetzt nichts mehr kommen wird (Teenieidole vielleicht mal ausgenommen, da steckt eine ganz andere hormonell-schwärmende Gefühlsbindung hinter).
Ansonsten ist das "echte" Trauern Sache der Angehörigen und das ist in meinen Augen ein sehr intimer und zu schützender Prozess, in dem sensationsgierige Reporter nichts zu suchen haben. Die dürfen von außen die Informationen zur Kenntnis nehmen, die ihnen bereit gestellt werden und publizieren, aber sollen gefälligst nicht zu Eindringlingen werden. Dass diese Grenze bei Jackson überschritten wurde, hat mich nicht groß erstaunt - das Ausmaß schon. Dass öffentlich Langstrecken-Promitrauern jetzt zum Trendsport wird find ich aber mehr als bedenklich - es ist widerwärtig. Die eklatante Missachtung von Pressekodex und distanziertem Respekt in so einem Fall erregt bei mir Emotionen, der Tod von Robert Enke nicht.
von Apollo
#744735
TIMBO hat geschrieben:
Naja, ich find's nicht tolle, auch wenn's der Anerkennung dienen soll.
Der Anerkennung soll's dienen.

Allerdings:
wenn Wulff was von einem "begnadeten Ausnahmesportler" fantasiert, dann muss doch eigentlich jeder, der sich Fußball auch nur ein bisschen auskennt, an Satire denken.

So ne große Nummer war Enke nie.
von The Rock
#744798
Sorry, aber das ist doch von vorne bis hinten Unsinn.
Du musst dich für deinen Unsinn nicht entschuldigen, auch wenns stimmt. ;)
Niemand sagt man müsse Promitode verschweigen.

Stimmt...hat niemand. Ich auch nicht...unnötig
Aber zwischen ignorieren und über Wochen bis ins letzte ausschlachten liegt ein seeeehr breites Spektrum an besseren Optionen. Aber eben auch finanziell, quoten- und auflagenmäßig weniger ergiebig.
Genau das ist einfach das dümmste Argument, dass man den Medien vorhalten kann. Gesendet wird das, was von den Leuten gesehen wird. Wenn ein Medieninteresse daran herrscht, dann deshalb, weil ein Interesse der Öffentlichkeit daran vorhanden ist. Den Medien Quotengeilheit vorzuwerfen ist so doof und alt wie der Deutsche in der Nazi Uniform. Gibts immer, aber man sollte wie bei der Nazikeule auch irgendwann mal aufpassen, auf wen man dort einschwingt und nicht den Mund aufmachen, sobald jemand ins Gras beisst, weil man es für seine bürgerliche Pflich hält, oder was auch immer einen da reitet.
Wie viele Idioten laufen in dem Forum herum, die zu Tokio Hotel Zeiten einen Freudentanz aufgeführt hätten, wenn einem der Vier irgendwas zugestoßen wäre. Da wären sie dann alle vor den Fernsehern und würden sich vor Schadenfreude ins Fäustchen lachen.
Im Umgekehrten steht man allerdings hier und predigt was von Anstand und blabla.

Solche Menschen sind mir genauso lieb wie Raucher, die sagen, sie trinken keinen Alkohol, weil es ungesund sei. Was für ein Gefasel...

Zudem kann ich gerade bei Robert Enke absolut keine Meinung teilen, dass man es medial irgendwie, irgendwo auf die Spitze getrieben hätte. Also mal ehrlich...ich sehe weder seine Tochter auf einer Abschiedsfeier ins Fernsehen heulen, noch irgendwelche schmutzigen Details seiner Vergangenheit ans Licht rücken.
Meine Anteilnahme und mein Interesse an Enke ist nicht weniger real, nur weil den Medien Dauergeilheit vorgeworfen wird.

Man könnte auch davon reden, dass eigentlich erst die Gegner dieser "Auftritte" die Diskussionen um solche Ereignisse richtig anfachen, da man sich als Interessierter meist auch noch wochenlang nach dem Tod eines Sängers mit Hirntoten rumärgern muss, die es nicht ertragen, ihre Meinung für sich zu behalten. Wenn dann deutschlandweit gestritten und diskutiert wird, gehts dann erst recht los und schon ist der Punkt, dass ein Mensch tot ist nebensächlich im Vergleich dazu nebensächlich.
Früher war es einfach noch maß- und respektvoller.
Respektlos ist zudem auch die Tatsache, dass man früher einfach still war und den Tod geachtet hat, anstatt durch die Gegend zu laufen und Menschen die ein Interesse am Schicksal anderer zeigen, ins Auge zu drücken, dass sie so verratzt sind, weil sie dem Medienangebot nachgeben.

Heute wird jedes verdammte Detail an die Öffentlichkeit gepuhlt, es gibt ein dutzend Sondersendungen, in denen entfernte Bekannte und Verwandte für ein paar Euro in Kerners Kamera heulen und alle Moderatoren sehr oft das Wort "betroffen" verwenden, bevor die Boulevard-Redaktion auf die Schnellwahltaste für ein Medium drückt.
Na eben..da haben wirs doch...Es findet ein Unfall statt und jeder Idiot gafft aus dem Fenster, damit ers sieht. Komischerweise habe ich weder Kerner in Verbindung damit gesehen, noch irgendwelche Details über irgendein Leben erfahren. Wer natürlich selber fein mitglotzt, hat natürlich die Erhabenheit, anderen Verlogenheit vorzuwerfen. Die Arroganz zu besitzen, sich über die eigene und die Menschlichkeit anderer zu stellen, im postiven, wie im negativen Sinne, ist natürlich die Bescheidenheit in sich. Wo steckt denn dort eine Logik?!


Und ich habe keine Skrupel ganz offen zu sagen, dass mir dieser Tod völlig am Arsch vorbei geht.
Dann sollte man auch den Anstand haben und das für sich behalten. Aber es lässt sich immer leicht von Anstand reden, wenn es nicht der Eigene ist.

Wenn mich was nicht interessiert, dann beschäftige ich mich nicht damit. Ich gehe auch nicht zu den Menschen und versuche ihr Interesse dadurch abzuwerten, dass ich ihnen ihre geheuchelten (oder ernsthaften) Absichten in irgendeiner Art und Weise vorhalte um sie zweitklassig zu reden.

Patrick Swayzes Tod hat mich so wenig gekratzt wie der von Rudi Carell. Und jetzt? Dann ist das eben so.
Wenn sich jetzt jemand dafür interessiert, dann lasse ich ihm das eben und wenn die Medien genug Anhang dafür finden, dann hat jeder meinen Segen.

Ich renne aber nicht wie ein Huhn durch die Welt und erzähle jedem, dass mich das nicht juckt.
Und warum? Weil es niemand interessiert, was ich denke. Das, mein wortgewandter Freund, ist Anstand und nicht die Tatsache, überall seinen Käse breit zu treten, weil man euch in der Schule beigebracht hat eure erworbene Intelligenz mit der proportional gewachsenen Großkotzigkeit in die Welt zu tragen.

Ich kannte Michael Jackson nicht, aber sein Tod hat mich tatsächlich sehr getroffen und dass es Menschen gibt, die dann um mich herumspringen und mir erzählen, dass die Medien, auf die ich in so einer Situation angewiesen bin, verlogen sind und ich, den es mich interessiert im Umkehrschluss dann auch, finde ich schon sehr frech.

Was man mir immer sagte war: "Halt die Schnautze und kümmer dich um deine Sachen." Und genau das gebe ich heute auch gerne meinen Kameraden mit auf den Weg.
Heute fühlt sich jeder 2., der Desinteresse zu einem Medienereignis hat berufen, dieses Desinteresse auch überall auszuposaunen. Wen interessiert das?
Ich kann nicht um jeden mir fremden Menschen ne Woche Trauer und Betroffenheit schieben. Wenn es jemand ist, dessen Filme/Bücher/Musik oder sonstigen Leistungen ich sehr mochte, dann ist das eine wenn man ganz ehrlich mit sich ist in aller Regel eigennützige Trauer, weil man es schade findet, dass von dem jetzt nichts mehr kommen wird (Teenieidole vielleicht mal ausgenommen, da steckt eine ganz andere hormonell-schwärmende Gefühlsbindung hinter).
Das ist wirklich reinstes Gegrütze hoch 10. Mehr fällt mir dazu mal wirklich nicht mehr ein.

Ansonsten ist das "echte" Trauern Sache der Angehörigen und das ist in meinen Augen ein sehr intimer und zu schützender Prozess, in dem sensationsgierige Reporter nichts zu suchen haben.
Robert Enke ist ein Mann des Fernsehens, auch als Sportler, dass das Fernsehen dann auch einen der ihrigen unter die Lupe nimmt ist nun mal so.
Jemand der sein Geld damit verdient, dass er in der Öffentlichkeit steht, kann doch nicht einfach so von der Öffentlichkeit verschwinden im Zeitalter eines so dichten Kommunikationsnetzes.
Auch ist es doch so üblich einen der "Ihrigen" zu ehren, in dem man diesen gedenkt.

Wenn einer meiner Kameraden im Ausland stirbt, dann fahre ich doch auch nicht an der Flagge auf Halbmast vorbei und spucke auf den Boden, weil ich es widerwärtige finde, dass die Bundeswehr "geheucheltes" Interesse am Tod zweier Männer zeigt, die unsinnig bei Verkehrskontrollen ums Leben gekommen sind.

Ich kenne die Kameraden nicht und auch wenn ich sie nur vom Hörensagen her kennen würde, so bin ich traurig, wenn ich hören muss, dass ein 22 jähriger FWDLER tot ist. Für Außenstehende oder Bundeswehr Hasser mag das geheuchelt sein, aber für mich ist meine Einstellung zu diesen Menschen real, selbst wenn sie aus einer falschen Basis her rühren und da brauche weder ich, noch die Bundeswehr, oder ein Medium der Bundeswehr, das es durch Fernsehen oder Zeitschriften publik macht, dahingeschnodderte kleine Klugscheisser, die ihren grützigen Senf dazu beitragen.

Wenn ein Medienmensch wie Michael Jackson stirbt, dann halte ich nun mal auch die Gefühle seiner Anhänger real und selbst wenn die Medien es nur aus quotentechnischen Gründen senden, sehen es die vielen Millionen anderen Menschen vllt nicht so, auch wenn sie ihn aus den falschen Gründen, verehren, lieben, oder hassen sollten.

Der Trauermarsch für Robert Enke nach der öffentlichen Feier fand doch auch im privaten Rahmen statt, so wie Frau Enke sich das gewünscht hat. Was ist daran also bitte so unchristlich?


Den Post finde ich von vorne bis hinten einfach nur rotzfrech und auch sehr unfair gestaltet. Es ist irgendwie traurig zu sehen, dass man heutzutage scheinbar wirklich denkt, es hätte was produktives, zu allem etwas beisteuern zu müssen, nur weil man glaubt, man hätte eine Meinung.
von TV-Boy
#744887
ich finde den "hype" um seinen tod wirklich übertrieben. ja er mag ein guter sportler und mensch gewesen sein, aber deshalb ne trauerfeier live im fernsehen mit tausenden von menschen? die größte in deutschland nach adenauer? da frag ich mich was er großes geleistet hat, um sowas zu verdienen.
und wenn jetzt irgendein nicht so bekannter fußballer, was es ja schon mal gab, sich das leben genommen hätte, käme höchstens ein zeitungsartikel auf seite 3 raus. meiner meinung nach ist das schon ein ziemlich deutliches signal unserer gesellschaft, dass das leben von prominenten menschen anscheinend als wichtiger bewertet werden , aber das ist ja nichts mehr neues.
abgesehen davon wirkte die trauerfeier fast wie ein heldenbegräbnis. also für mich ist jemand der sich selbst das leben nimmt nicht unbedingt ein held.
Benutzeravatar
von Fabel
#745008
TV-Boy hat geschrieben:ich finde den "hype" um seinen tod wirklich übertrieben. ja er mag ein guter sportler und mensch gewesen sein, aber deshalb ne trauerfeier live im fernsehen mit tausenden von menschen? die größte in deutschland nach adenauer? da frag ich mich was er großes geleistet hat, um sowas zu verdienen.
und wenn jetzt irgendein nicht so bekannter fußballer, was es ja schon mal gab, sich das leben genommen hätte, käme höchstens ein zeitungsartikel auf seite 3 raus. meiner meinung nach ist das schon ein ziemlich deutliches signal unserer gesellschaft, dass das leben von prominenten menschen anscheinend als wichtiger bewertet werden , aber das ist ja nichts mehr neues.
abgesehen davon wirkte die trauerfeier fast wie ein heldenbegräbnis. also für mich ist jemand der sich selbst das leben nimmt nicht unbedingt ein held.

Richtig,anscheinend ist son Torwart wichtiger als alle anderen!
Und das mit dem Heldenbegräbnis finde ich auch passend,seit wann wird eigentlich eine Vereinshymmen auf Trauerfeiern gespielt?
Also ich habs noch nie gehört!
Außerdem wirkte alles eher wie eine Profitgeile Veranstaltung......
Benutzeravatar
von Vega
#745052
Fabel hat geschrieben:
Und das mit dem Heldenbegräbnis finde ich auch passend,seit wann wird eigentlich eine Vereinshymmen auf Trauerfeiern gespielt?
Seine Frau wollte es.
Benutzeravatar
von Fabel
#745137
DarkGiant hat geschrieben:
Fabel hat geschrieben:
Und das mit dem Heldenbegräbnis finde ich auch passend,seit wann wird eigentlich eine Vereinshymmen auf Trauerfeiern gespielt?
Seine Frau wollte es.

Achso,trotzdem finde ich gehört sowas nicht auf eine Trauerfeier.wer war eigentlich der Mann neben ihr?
von Kanye
#745155
Fabel hat geschrieben:Achso,trotzdem finde ich gehört sowas nicht auf eine Trauerfeier.wer war eigentlich der Mann neben ihr?
Ein Freund der Familie, hat mit Enke zusammen in Gladbach gespielt.
Benutzeravatar
von moe
#746042
TV-Boy hat geschrieben:ich finde den "hype" um seinen tod wirklich übertrieben. ja er mag ein guter sportler und mensch gewesen sein, aber deshalb ne trauerfeier live im fernsehen mit tausenden von menschen? die größte in deutschland nach adenauer? da frag ich mich was er großes geleistet hat, um sowas zu verdienen.
und wenn jetzt irgendein nicht so bekannter fußballer, was es ja schon mal gab, sich das leben genommen hätte, käme höchstens ein zeitungsartikel auf seite 3 raus. meiner meinung nach ist das schon ein ziemlich deutliches signal unserer gesellschaft, dass das leben von prominenten menschen anscheinend als wichtiger bewertet werden , aber das ist ja nichts mehr neues.
abgesehen davon wirkte die trauerfeier fast wie ein heldenbegräbnis. also für mich ist jemand der sich selbst das leben nimmt nicht unbedingt ein held.

Ich stimm dir so zu! Ich hab letzte Woche den Beweis dafür gleichmal erleben "dürfen". Im Radio lief in den Nachrichten, dass eine Frau in Hessen (irgendne Stadt mit W) von einem ICE überfahren wurde. Hier eine Beschreibung dessen, was berichtet wurde.
1) Frau wurde in W von ICE überfahren.
2) Polizei vermutet, sie hat sich selbst vor den Zug geschmissen.
3) Verkehrschaos, da Bahnhof 3 Std. gesperrt werden musste, Fernzüge mussten umgeleitet werden, Nahverkehr wurde auf Busse umverteilt.

SO wäre auch über Enkes Suizid berichtet worden, wenn es nicht Enke gewesen wäre. Und das ist genau das worüber ich mich bei der ganzen Berichterstattung so aufrege. Warum ist sein Tod so besonders anders, als andere Suizide? Warum trauert halb Deutschland mehr oder wenig aufrecht um ihn? Ich kann nicht um ihn trauern. Er fehlt mir nicht in meinem Leben und sein Wesen hat mich nie berührt. Er ist und war für mich eine ebenso fremde Person, wie die oben genannte Frau.
Benutzeravatar
von Vega
#746100
moe hat geschrieben: Warum trauert halb Deutschland mehr oder wenig aufrecht um ihn? Ich kann nicht um ihn trauern. Er fehlt mir nicht in meinem Leben und sein Wesen hat mich nie berührt. Er ist und war für mich eine ebenso fremde Person, wie die oben genannte Frau.
Du beantwortest dir deine Frage doch selbst. Fuer viele andere war er eben keine fremde Person, zwar kannten sie ihn wahrscheinlich nicht, man kann sich aber durchaus durch die Medien ein halbwegs vernuenftiges Bild von ihm machen.