Das war also Dollhouse.
"Epitaph Two" gefiel mir persönlich nicht so gut wie "Epitaph One" oder einige andere Episoden aus der Serie, aber es war doch ein zufriedenstellendes Finale und wenn man bedenkt, was für eine schwere Aufgabe es war die Serie in einer Staffel zufriedenstellend zu Ende zu bringen, obwohl die Arcs der Serie letztendlich mehrere Staffeln benötigt hätten, dann kann man den Autoren doch dazu gratulieren, dass sie einen runden Abschluss gefunden haben.
Insgesamt bleiben leider noch ziemlich Frage offen. Was passierte zwischen "Hollow Man" und der "Epitaph"-Timeline? Wie kam es dazu, dass Alpha plötzlich 'gut' wurde? War Ballards Persönlichkeit in Alpha der entscheidende Faktor für seinen Wandel? Was passierte mit Ivy, Dominic und Whiskey/Saunders? Warum und wie wurden Whiskeys Narben entfernt? Warum wurde Whiskey als 'Dumbshell' im Dollhouse zurückgelassen? Aber es war klar, dass man diese Fragen in 45 Minuten mit nicht genügend Budget für all die Gaststars beantworten konnte.
Pauls Tod fand ich gelungen. Es kam aus dem Nichts und war wirklich überraschend. Ich hätte es vermutlich auch nicht gemocht, wenn Ballard überlebt hätte. Ich fand seinen Charakter und seine Storylines eigentlich ganz interessant, aber leider haben die Autoren seinen Charakter und seine Storylines meist schlecht geschrieben und uns nie genug Inside in seinen Charakter gegeben, um seine Handlungen genau zu erklären. Im Grunde wissen wir über ihn nur, dass er Mellie mochte, Echo liebte und das Dollhouse & dessen Technik verurteilte. Die Backstories der Charaktere kamen im Verlauf der Serie leider zu kurz, aber sie wären ein wichtiger Teil der Serie gewesen.
Tophers Tod empfand ich auch als passend. Sein Charakter-Arc war hoch interessant. In der ersten Staffel startete er als nerviges
Comic Relief und Fran Kranz übertrieb es ein bisschen beim Wiedergeben seiner Dialogzeilen, aber in dieser Staffel ist er wirklich als Charakter enorm gewachsen und Frank Kranz bewies, dass er eigentlich doch ein ganz guter Schauspieler ist, zumindest meisterte er die dramatischen Storylines in dieser Staffel hervorragend.
Ich fand es ganz amüsant, dass Joss Meg (Felicia Day) zu einer Lesbe gemacht hat, wobei ich es vermutlich besser gefunden hätte, wenn Zone sich als schwul herausgestellt hätte.

Ich hätte nichts dagegen den Schauspieler von Zone demnächst woanders wiederzusehen.
Insgesamt kann ich zu Dollhouse sagen, dass ich die Serie einfach abgöttisch liebe. Klar, man merkt ihr an, dass sie eine überstürzte Lunch-Idee war und die Arcs und das Konzept der Serie nicht genau genug durchgeplant worden waren. Ich bin auch nicht mit allen Twists der Serie zufrieden gewesen (Boyd als Bösewicht) und Eliza Dushku war leider als Echo auch ein bisschen fehlbesetzt.
Dennoch hat die Serie genug versöhnliche Eigenschaften. Sie behandelte zahlreiche, faszinierende philosophische Themen, die einen zum Nachdenken anregten. Die Serie hatte außerdem einen ziemlich guten Cast (auch wenn mir der Theologe und andere hier widersprechen werden, weil es sich nicht um einen Cable-Cast handelt, der sich woanders schon bewiesen hat). Die Charaktere waren interessant und außerdem kriegt die Serie einen Pluspunkt für ihre Originalität.
Wobei es natürlich ein wenig schade ist, dass die Serie ihr Potential so verschenkte. Die Serie hätte stark davon profitiert, wenn Joss sich vorher hingesetzt hätte und jede einzelne Folge und jeden einzelnen Arc vom Anfang bis zum Ende genau durchgeplant hätte. Ich weiß, dass das selten passiert, aber bei einem Konzept, dass so kompliziert und so schwer gut umzusetzen ist, wäre es schon vom Vorteil gewesen.
Auch wenn ich mir den Fanboy-Stempel noch verstärkt damit aufdrücke, niemand schreibt so wie Joss. Kein anderer Autor hat es bisher geschafft mich so anzusprechen wie Joss. Auch wenn ich immer wieder Kritik an seinen Shows üben kann, so haben sie trotzdem bisher immer das gewisse Etwas für mich gehabt, dass mich total besessen von ihnen machte, wie es sonst kaum ein anderer Showrunner schafft. Ich freue mich schon auf seine nächste Serie oder sein nächstes Projekt. Sei es "The Cabin In The Woods" (das Drehbuch ist übrigens echt gut), "Dr. Horrible 2" oder eine "I'm now in basic cable on FX"-Serie.
Und zum Schluss die Sache, die mich am meisten freute:
Adele lives!
Und Kudos to FOX für das Ausstrahlen der kompletten Serie, obwohl die erbärmlichen Quoten eine Absetzung nach den ersten 2 Folgen gerechtfertigt hätten.
EDIT: Auch das Ende mit Paul und Echo war klasse. Ich würde auch gern die von mir am meisten geliebte Person in meinem Kopf für immer und ewig mit mir herumtragen.
