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von redlock
#783936
@minischlumpf:
Danke für die Lacher, die dein post bei mir verursacht hat 8)


Tja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zusorgen. :mrgreen:
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von Maddi
#788832
au wei, au wei. Geistiger Dünnpfiff allerorten, nicht nur bei Westerwilli, oder Herrn Kauder, nein, nun auch bei Fräulein Kraft, die sich doch momentan so schön politisch zurücklehnen könnte wo Rüttgers sich kaufen lässt.

http://www.muensterlandzeitung.de/nachr ... 572,839430
Hannelore Kraft will Langzeitarbeitslose für gemeinnützige Arbeit etwa in Altenheimen oder Sportvereinen einsetzen.
"Wir müssen so schnell wie möglich einen gemeinwohlorientierten Arbeitsmarkt aufbauen".

Hartz-IV-Empfänger ohne Aussicht auf reguläre Arbeit sollten die Chance bekommen, "im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die Gesellschaft etwas zu leisten", sagte Kraft. Als Lohn für die langfristige Beschäftigung in gemeinnützigen Jobs reiche ein "symbolischer Aufschlag auf die Hartz-IV-Sätze", der ohne Mehrkosten für den Staat realisierbar sei.

"Wir müssen endlich ehrlich sein: Rund ein Viertel unserer Langzeitarbeitslosen wird nie mehr einen regulären Job finden".

"Die meisten Langzeitarbeitslosen werden sich über eine sinnvolle Beschäftigung freuen, selbst wenn sie dafür nur einen symbolischen Aufschlag auf die Hartz-IV-Sätze bekommen".
und aus einem anderen link übers selbe Thema, damit auch jeder weiss was Fräulein Kraft sich unter "sinnvoll" vorstellt:

http://www.wdr.de/themen/kurzmeldungen/ ... jobs.jhtml
In der Hartz-IV-Debatte hat NRW-SPD- Landeschefin Kraft dafür plädiert, gemeinnützige Jobs für Langzeitarbeitslose zu schaffen. Leistungsempfänger könnten etwa Altenheimbewohnern Bücher vorlesen, in Sportvereinen helfen oder Straßen sauber halten, sagte sie dem "Spiegel".
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von Eisbär
#789061
Warum nicht, solange die Geschichte freiwillig ist.
Wie ist das überhaupt derzeit mit Ehrenämtern und Alg2-Bezug, darf ein Ehrenamt überhaupt ausgeübt werden, wenn dies eine potenzielle Arbeitsaufnahme behindert?
von Quotentreter
#789071
Ehrenamt zählt gar nichts. Wird auch nirgends erfasst und wissen will man es auch nicht.

Als behindernd wird alles gewertet, wo du deinen Lebensunterhalt nicht vollständig selbst bestreiten kannst. Also auch Nebenjobs auf 160 € und dergleichen. Kann dir also passieren das du zwar irgendwo arbeiten gehst, dennoch aber beispielsweise zu einem sinnlosen Bewerbungstraining verdonnert wirst, auch wenn du diese Nebentätigkeit dadurch eventuell verlierst und dann wieder komplett zuhause sitzt. Ehrenamt würde in der Praxis als doppelt nix zählen.

Die Debatte ist daher schon ein wenig Schizophren. Ohne Mehrkosten für den Staat geht es nicht, alles nur in Maßnehmen mit Zipp und Zapp, alles andere ist vor dem Gesetz Freizeit. Auch wenn du bereits schon Vollzeit irgendwo ehrenamtlich mit anpackst. Kannst dabei auch einen auf den Deckel kriegen. Da steht gleich wieder Schwarzarbeit etc. oder nicht Verfügbarkeit im Raum.
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von thelastromeo
#789593
Die SPD hat in der Tat einen Sockenschuss. Könnte sie sich gerade jetzt in sozial unsicheren Seiten und aufgrund von überflüssigen Hartz 4 Debatten wieder als soziale Partei integrieren und wieder Profil erlangen, tut sie genau das Gegenteil und nimmt unsoziale Vorschläge, die die FDP gemacht hat auf. Ich würde mal sagen nichts gelernt. So viel Dummheit muss bestraft werden.
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von Maddi
#789686
Andrea Nahles will es jetzt so hinstellen, als wäre es ein "freiwilliges" Angebot- wars aber nicht, zumindest nicht wenn man sich die Worte von Frau Kraft durchliest.

würde ja auch keinen Sinn machen - hieße das dann, wenn ich freiwillig den Müll meiner Nachbarn runterbringe, krieg ich einen Aufschlag?

hier dazu ein Folgeartikel:

http://www.n-tv.de/politik/Kraft-befeue ... 64225.html
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von Kramer
#789743
thelastromeo hat geschrieben:Die SPD hat in der Tat einen Sockenschuss. Könnte sie sich gerade jetzt in sozial unsicheren Seiten und aufgrund von überflüssigen Hartz 4 Debatten wieder als soziale Partei integrieren und wieder Profil erlangen, tut sie genau das Gegenteil und nimmt unsoziale Vorschläge, die die FDP gemacht hat auf. Ich würde mal sagen nichts gelernt. So viel Dummheit muss bestraft werden.

Ich habe das jetzt schon des öfteren gesagt und ich werde schon wieder bestätigt, die SPD ist wirklich Weltmeister im sich selbst das Bein stellen.

Gerade jetzt wo sich die FDP durch ihre Harz4 Hetze und Rüttgers durch seine "Bestechungsaffäre" unbeliebt machen kommt die SPD und versemmelt sich ohne Not einen möglichen Sieg bei der Wahl in NRW wieder komplett selbst.

Ich meine nicht das ich die SPD sonderlich mag, die ist bei mir spätestens seit der Groko endgültig untendurch (ebenso wie die Union), aber so ein Talent zur Selbstdemontage hab ich noch bei keiner anderen Partei erlebt. :shock:
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von thelastromeo
#790041
Das makabere ist doch, dass letztendlich jetzt die CDU durch ihre Ablehnung in der Meinung der Bevölkerung als sozialer gilt als die SPD. Und natürlich sind die Worte, welche Kraft verwendet hat ganz andere als es uns jetzt Nahles darstellen möchte. Das soll wohl eine gewisse Schadensbegrenzung sein. Was mischt sich eigentlich Landespolitik in Bundespolitik ein? NRW hat weit wichtigere Themen, die angegangen werden müssen also unnütze Plattitüden in den Raum zu werfen. Jetzt wenden sich sogar die Grünen in NRW von der SPD ab und schwarz/grün ist wahrscheinlicher als rot/grün.
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von Maddi
#790085
man wirft der Linken, die unter diesem Plan ebenfalls jedwege Verhandlungsgrundlage ausschliesst, ja immer vor, sie würden nur Oppisition wollen und unerfüllbare Forderungen stellen. Nun find ich deren gesamtes Programm auch nicht ausschliesslich gut, aber sie haben ja in dem Punkt recht - wie soll man mit solchen Plänen zusammenarbeiten???

Dazu zwei interessante Links. Der erste ist eine Statistik über ein genau solches Programm das Münte als er noch Arbeitsvernichtungsminister war selbst gestartet hat:

http://www.n-tv.de/politik/Arbeitsprogr ... 66586.html
Das vom früheren SPD-Arbeitsminister Franz Müntefering mit großen Hoffnungen verknüpfte kommunale Beschäftigungsprogramm für Langzeitarbeitslose hat die Erwartungen nicht erfüllt. Im Westen erwies sich der "Kommunal-Kombi" nach Zahlen des Bundesarbeitsministeriums von 2008 als besonders unwirksam.

Als Grund für die geringen Zahlen wird im Arbeitsministerium vermutet, dass die Kommunen nicht genügend Geld für die 50-prozentige Ko-Finanzierung hatten oder sich nicht genügend zusätzliche Aufgaben für Langzeitarbeitslose fanden.
und der Zweite Link greift direkt nochmal den aktuellen Kraft-Vorschlag auf:

http://www.n-tv.de/politik/Ruettgers-sc ... 66443.html
Die Bundesagentur für Arbeit betrachtet den Vorschlag der stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden Hannelore Kraft, Langzeitarbeitslosen öffentlich finanzierte Jobs zu verschaffen, mit Skepsis. "Wir reden zu viel über Geld und zu wenig über Integrationsarbeit", kritisierte Alt die gesamte Debatte um die Hartz-IV-Reform.
.......
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützt den Vorstoß, bezahlte Bürgerarbeit bundesweit einzuführen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dies als richtigen Ansatz. Nach den Worten Landsbergs sollte bezahlte Bürgerarbeit sozialversicherungspflichtig sein und in gemeinnützigen Bereichen angeboten werden. Die Finanzierung müsse die Bundesagentur für Arbeit übernehmen.

Ziel müsse sein, die Berufs- und Lebenserfahrung von Langzeitarbeitslosen sinnvoll zu nutzen. "Das kann in Museen, Bibliotheken und Altersheimen sein."
also alles wie bisher, nur dass die Kommunen künftig nicht mal mehr den "einen Euro" abdrücken wollen, das soll schön der Bund irgendwie machen, und die Vernichtung regulärer Arbeitsplätze soll munter weiter gehen.
von Quotentreter
#790105
Als Grund für die geringen Zahlen wird im Arbeitsministerium vermutet, dass die Kommunen nicht genügend Geld für die 50-prozentige Ko-Finanzierung hatten oder sich nicht genügend zusätzliche Aufgaben für Langzeitarbeitslose fanden.
Da muss man nicht vermuten, ist vielerorts Fakt.

Wenn ich hier bei uns gucke dann sehe ich Schulden von 4,5 Millionen Euro, eine Kreisumlage von 50% bzw. 1,3 Millionen Euro und das sämtliches soziale bereits am Fördertopf hängt.

Unsere Kuhbläke hat aktuell 480 Arbeitslose. Setze ich die derzeit gängigen Kosten für EEJ an, etwa 250 Euro im Monat, müsste die Kommune etwa 120.000 Euro im Monat aufwenden um alle zu beschäftigen. Macht im Jahr 1,44 Millionen Euro. Da müsste man noch Kredit aufnehmen um alleine das zu bezahlen. Man kann sich hier im Jahr maximal 5 EEJ leisten, manchmal auch garkeinen.

Ohne Bund geht hier nichts. Doch der muss tief in die Tasche greifen. Nehmen wir mal an man würde versuchen etwa eine Million Leute zu beschäftigen. Auch da setze ich mal die 250 Euro pro Monat Mehrkosten an. Macht nur schlappe 3 Milliarden Mehrkosten.

Und ja, wo will man die Leute denn einsetzen? Die winzige Bibliothek wurde bis vor einem Jahr von einer echten Teilzeitkraft bestritten. Seit die in Rente ging, sitzt da auch ein geförderter Arbeitsloser. Ein zweiter hätte da nichts zu tun. Die Jugendeinrichtung läuft im Förderprogramm der Mehrgenerationenhäuser, verfügt über genügend Pädagogen. Der Posten das Hausmeisters ist bereits durch das Arbeitsamt gefördert. Dann haben wir ein kleines Altersheim. Auch da gibt es neben den Angestellten bereits vom Amt gefördertes Animationspersonal. Auch andernorts sind die Möglichkeiten ausgeschöpft. Für Kommunale Aufgaben ist der Bauhof zuständig. Alles was zusätzlich gemacht werden soll, wie Wegebau etc. muss die Stadt ja auch bezahlen, Material fällt nicht vom Himmel.

Ich sehs nicht. Mit hängen und würgen könnte man vielleicht noch 30 von 480 in irgendwelche Vereine etc. drücken, die wirklich absolute Dulliaufgaben wuppen müssten. Das endet alles mit einem teurem Tropen auf einem Vulkan.
von Adrianm
#790347
Und was macht die SPD? Richtig, die schießt sich auf Guidos Mann als Reisebegleitung ein. Denn das sind die Themen, die das Volk interessieren :S
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von Lois
#790360
Hab heute Mittag im Radio bei 1Live kurz was aufgeschnappt..
Die haben 100 Leute in Duisburg-Marxloh an der Moschee gefragt, was die denn wählen würden..

Interessant: keiner würde die CDU wählen... fast 40 % aber die Grünen
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von Kramer
#790369
Lois hat geschrieben:Hab heute Mittag im Radio bei 1Live kurz was aufgeschnappt..
Die haben 100 Leute in Duisburg-Marxloh an der Moschee gefragt, was die denn wählen würden..
Interessant: keiner würde die CDU wählen... fast 40 % aber die Grünen
Mal abgesehen davon das die Umfrage nicht representativ ist ist es nicht wirklich verwunderlich. Ich mutmase mal das die meisten Befragten türkischstämmig sind und da die Union gegen einen Beitritt der Türkei zur EU ist wird es so halt nix mit unbegrenztem Familienzuzug.
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von Eisbär
#790980
Ich hatte das ja schonmal geschrieben, die SPD gewinnt - wenn überhaupt - NRW nicht weil sie so tolle Arbeit leisten würde, das ist ausgeschlossen, immerhin steht Kraft in der Tradition von Clement und Steinblöd, sondern weil ohne Schwarz-Geld-NRW unsere Hornissen in Berlin nicht durchregieren können (Bundesratsmehrheit).
Kraft hat eben bei Plasberg wieder alle meine Vorbehalte ggü. den Sozen bestätigt.
Sie ist natürlich nicht auf das angesprochene Thema Arbeitszeitverkürzung eingegangen, im Gegenteil, sie hat das schön ignoriert und weitergefaselt.
Klar, denn wenn jetzt Wanne-Eickel 3 Hartzer hat um das Gemeinwesen zu peppeln löst das alle unsere Probleme.
Unfassbar, die Frau.
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von thelastromeo
#808438
Nun schließt Kraft wiedermal typisch für die SPD vor einem Wahlkampf, jede Koalitionsbildung mit den Linken, ob direkt oder über Tolerierung aus. Ich seh schon ein erneutes Ypsilanti-Debakel nach der Wahl.
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von Eisbär
#808677
Wie schön das Frau Kraft weiss wer der politische Gegner der Sozialdemokratie ist :roll:
Aber eigentlich war nichts anderes zu erwarten, verfluchtes Verräterpack.
von Commi
#808680
Eisbär hat geschrieben:Wie schön das Frau Kraft weiss wer der politische Gegner der Sozialdemokratie ist :roll:
Aber eigentlich war nichts anderes zu erwarten, verfluchtes Verräterpack.
Das "verfluchte Verräterpack" ist aber momentan auch das geringste Übel, vor allem in NRW. Rüttgers geht gar nicht.
Wieso sich Frau Kraft Gedanken über die Linken macht, ist mir ein Rätsel. Die Linken schaffen den Sprung in den Landtag ohnehin nicht.
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von redlock
#808788
thelastromeo hat geschrieben:Nun schließt Kraft wiedermal typisch für die SPD vor einem Wahlkampf, jede Koalitionsbildung mit den Linken, ob direkt oder über Tolerierung aus. Ich seh schon ein erneutes Ypsilanti-Debakel nach der Wahl.
Schwerer taktischer Fehler von Frau Kraft -- und die Partei in NRW, zumindest weite Teile, ist sehr unglücklich über ihre Festlegung.

Klar, das Linke Programm für NRW ist völlig utipisch/idiotisch, aber bei Verhandlungen hätte man das schon zurecht klopfen können.
von Delaoron
#808791
Wenn die Linke den Einzug verpasst, hat Kraft alles richtig gemacht - dann könnte es sogar für Rot/Grün reichen. Wenn sie es jedoch schafft, muss die SPD entweder RGR oder eine Große Koalition eingehen. Oder Opposition.
CommanderNOH hat geschrieben:Die Linken schaffen den Sprung in den Landtag ohnehin nicht.
Sehe ich nicht so. Ich seh sie am Ende bei ~ 6 %. Und damit auf einem Niveau mit der FDP. :wink:
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von thelastromeo
#808887
Ich bin mir auch relativ sicher, dass es die Linke schafft. Und dann war es in der Tat ein großer Fehler, weil dann die CDU definitiv stärker ist als die SPD. So kann man nur noch den Ministerpräsidenten stellen, wenn man die Linken mit ins Boot holt, was man ja nun ausgeschlossen hat.
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von Maddi
#808950
auch wenn ich nicht in NRW lebe, hab ich mal beim Wahlomat mitgemacht, hier mein Ergebnis

1. SPD
2. Tierschutzpartei
3.Violetten
4. Piratenpartei
5.die Linke
6. die Grünen
7.CDU
8. FDP
  • 1
  • 45
  • 46
  • 47
  • 48
  • 49
  • 109