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von Eisbär
#807958
Hab heute Morgen in meiner Tageszeitung mit großer Überraschung gelesen, dass die Amis die verwundeten Soldaten (beim Karfreitag Gefecht) mit ihren Helis rausholen mußten, weil sich die deutschen Heeresflieger wegen "Unklarer Einsatz Regeln" geweigert haben sollen, zufliegen. Weiss jemand zufällig mehr darüber?
Ohne jetzt Kenntnis des genannten Zwischenfalls selbst zu haben, die dort vorhandenen CH-53G die für SAR-Einsätze bestimmt sind, sind (u.a.) nur eingeschränkt nachtflugtauglich, was sich auch in "unklaren Einsatzregeln" bzw. bürokratisch anmutenden Einsatzeinschränkungen wiederspiegeln wird.

Das Problem besteht schon seit Anfang an, da das BmfV nicht in der Lage war, die vorhandenen Hubschrauber entsprechend ZEITNAH umzurüsten, bzw. als Alternative einfach von anderen NATO-Ländern taugliches Gerät leihen/leasen.
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von Eisbär
#808190
Schramm ist da in der Tat nichts hinzuzufügen.
Wieder müssen Deutsche Soldaten ihr Leben lassen, weil hiesige Politiker nicht in der Lage sind, ihr persönliches Scheitern einzugestehen, bzw. gegenüber den nicht minder verantwortungslosen Regierenden der NATO-Partner Schwäche zu zeigen.
Im Gegenteil, im Zweifelsfalle verheizt man für das "gemeinsame" (also vorrangig das der USA) "Ziel" (Machterhalt der bestehenden Strukturen) auch Teile seines Volkes, um dem großen Bruder zu zeigen wie treu man ihm ergeben ist.
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von Maddi
#808210
da wünscht man sicht fast, dass die Bundeswehr ein wenig wie Armeen in gewissen Ländern ist, wo die sich eben nicht von der Politik auf der Nase rumtanzen lässt und im Zweifelsfall schon mal ihren eigenen Willen durchsetzt.

was da unten geschieht ist einfach so unerträglich falsch, absurd, zum Scheitern verurteilt dass es wirklich wirklich weh tut dass daran festgehalten wird.

und Panzerhaubitzen? da schiessen die Taliban, sofern sie´s nicht schon tun, eben demnächst von Krankenhausdächern ihre Raketen ab - naja, zum Glück haben wir ja Oberst Klein für einen "militärisch angemessenen" Gegenschlag :wink:

wenn man die Taliban wirklich militärisch bekämpfen wollte, ist doch mit einer regulären Armee dort einzumarschieren genau das Falsche.
man müsste ihnen das Land wieder überlassen und z. b. gezielt mit kleinen Attentätermissionen Versorgungswege etc. kappen.
Und Natürlich dem Weg des Geldes folgen und dieses so gut es geht zum Versiegen bringen.

Schaut man sich mal die Erdhistorie an, sind schon ganz andere Weltreiche als "der Westen" an so einem Schwachsinn untergegangen wie wir ihn jetzt machen.
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von Maddi
#808952
Westerwilli war wohl langweilig weil Mutti in Bozen festhängt:

http://www.n-tv.de/politik/Verpflichten ... 29067.html
Junge Hartz-IV-Empfänger sollen nach dem Willen der Bundesregierung künftig binnen sechs Wochen ein verpflichtendes Arbeits- oder Fortbildungsangebot erhalten. Lehnen sie ab, werden ihre Bezüge gekürzt.

"Künftig wird jedem Arbeitslosen unter 25 innerhalb von sechs Wochen eine Ausbildung, ein ordentliches Arbeitsverhältnis oder eine andere sinnvolle Arbeitsgelegenheit angeboten", sagte Westerwelle. "Wir machen mit dem Prinzip von Fördern und Fordern endlich ernst." Der FDP-Chef fügte hinzu: "Wer jung und gesund ist und keine eigenen Angehörigen zu betreuen hat, der kann auch für das, was er vom Staat bekommt, eine Gegenleistung erbringen. Diesem Angebot muss der junge Hartz-IV-Empfänger nachkommen, sonst werden ihm nach geltender Rechtslage die Hilfsleistungen gekürzt." So setze die Regierung die von ihm angestoßene Sozialstaatsdebatte in konkretes Handeln um.
ahhhhhhja, unnötig zu erwähnen, dass bei Arbeitslosen unter 25 Jahren bei Verweigerung bereits jetzt besonders hart gekürzt werden kann, das hat Westerwilli ja sogar scharfsinnig erkannt.
Schön auch, dass er mal wieder das jahrelange Versäumnis des Staates, schnell kompetente Angebote zu unterbreiten(Fördern und Fordern, gell?) in eine Schelte auf die bösen, bösen und ach so faulen Jugendlichen münzt.

kann schliesslich nicht angehen, dass weiterhin dieses dekadente, jugendliche HartzIV pack auf kosten der hart arbeitendenen Mittelstandskellnerin lebt.

dass grad NRW Wahlkampf ist, reiner Zufall :wink:

edit: kleiner nachtrag.

man sollte übrigens noch zwei dinge ergänzend erwähnen.

erst vor einigen Wochen, wurde bekannt, dass im Bundeshaushalt 900Millionen Euro für die Bundesagentur für Arbeit für Vermittlungs/fördermaßnahmen zurückgehalten werden. Jetzt nun von exta "Fördern zu sprechen ist natürlich auch nicht schlecht.

und zu der Ferienverdienstgrenze: auch Schüler haben , bis jetzt, diesen 100Euro pro monat anreichnungsfreibetrag, macht bei 12 Monaten - na, wer erräts? - 1200Euro, also westerwillis total neu angekündigte Summe.
bliebe natürlich noch nachzufragen ob er die 1200Euro u. U. PRO MONAT meint, aber 1200Euro pro Monat?, Das wär doch mal ein Ferienjob :mrgreen:
von Quotentreter
#809014
Maddi, brauchste nix zu zu schreiben. Seine "Idee" war zum Start von Hartz IV bereits umgesetzte Weisung.

Damals wie heute wird auch jetzt wieder kaum einer ein Angebot bekommen, es sind kaum welche da. Jedenfalls nicht der Qualifikation entsprechend. Für massiv ausgebaute Arbeitsgelegenheiten fehlts Geld.

Der Labert nur wieder nach was lange Realität ist. Das verpflichtende Angebot haben wir schon. Die News war das Papier nicht wert.
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von Onkel Ludwig
#809149
Einigung
Kurzarbeit wird länger gefördert

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat sich auf die verlängerte Förderung der Kurzarbeit geeinigt. Danach soll die Bundesagentur für Arbeit bis März 2012 die Sozialabgaben auf das Kurzarbeitergeld vom siebten Monat an voll an die Arbeitgeber erstatten. Das Bundeskabinett wird den Gesetzentwurf voraussichtlich am Mittwoch beraten. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt begrüßte die Entscheidung. Er sprach von einem entscheidenden Beitrag zur Unterstützung der Beschäftigungssicherung in den Unternehmen.

http://www.welt.de/newsticker/
Hm...Hundt hatte sich offenbar versprochen, eigentlich sollte es nicht "Beschäftigungssicherheit" heißen, sondern "Gewinnmaximierung".
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von Eisbär
#809698
Was ich mich gerade frage:
Steckt hinter dem debilen Grinsen der Birgit Homburger vielleicht einfach Oliver Kalkofe der in seiner klassischen dicken-doofen-Werbelaber-Frau Kostümierung die FDP unterwandert hat?
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von Maddi
#809849
Eisbär hat geschrieben:Was ich mich gerade frage:
Steckt hinter dem debilen Grinsen der Birgit Homburger vielleicht einfach Oliver Kalkofe der in seiner klassischen dicken-doofen-Werbelaber-Frau Kostümierung die FDP unterwandert hat?
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

...

so. während Andreas Pinkwart der Megasuperduperobersteuerexperte der FDP belangloses labert, hat Westerwilli eine wahrhaft grandiose Idee. Ich mein, Guido hat immer großartige Ideen, aber DAS schlägt wirklich alles:

http://www.n-tv.de/politik/FDP-fuer-fle ... 29682.html
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Andreas Pinkwart hat Zweifel von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) an den Steuerplänen der Liberalen zurückgewiesen. "Die Steuerreform darf nicht zu zusätzlichen Belastungen bei den Kommunen führen", sagte der nordrhein-westfälische Vize-Regierungschef. Schäuble habe dabei seine volle Unterstützung.

....

Eben diesen finanziell angeschlagenen Kommunen will FDP-Chef Guido Westerwelle mehr Luft verschaffen. "Unser Ziel ist es, dass die Einnahmebasis der Kommunen verbessert wird, indem wir sie an der Umsatzsteuer mit einem eigenen Hebesatzrecht beteiligen", sagte er. Im Klartext: Die Gemeinden sollen die Mehrwertsteuer unabhängig vom Basissatz erhöhen können, um dadurch mehr Geld in ihre Kassen zu spülen. "Das ist unser langfristiges Ziel", so Westerwelle.
von Quotentreter
#809868
Da bettelt jemand schwer nach Fakelaki und mehr Steuerhinterziehung. :mrgreen:

Klamme Kassen hat es vor allem da wo die Wirtschaft nicht so gut läuft, der Arbeitsmarkt nicht wirklich brummt und die Kaufkraft ohnehin nicht so dolle aussieht. Da dann über Mehrwertsteuer auszugleichen ist so ziemlich der größte Fehler den man machen kann.

Da wirst du dann ja gleich richtig bestraft. Aus Endverbrauchersicht. Wohnst in einer Ecke beispielsweise im Osten, wo man gerade so hin kommt, hast glücklicherweise einen Job, verdienst aber noch ein oder zwei Drittel weniger wie woanders, müsstest aber Situationsbedingt bedeutend mehr Märchensteuer zahlen als im Großteil der Republik, wahrscheinlich sogar noch am oberen Ende vom EU weitem Rahmen. Mit 25% würde man hier wohl gleich einsteigen müssen.

Aus Firmensicht. Firmen die überregional verkaufen haben dann ein Wettbewerbsnachteil. Das muss wieder kompensiert werden. Sei es durch weniger Lohn in ohnehin schwachen und niedrig bezahlten Regionen, was die regionale Kaufkraft weiter bröckeln lässt, oder durch komplette Verlagerung. Würde im Endeffekt bedeuten das uns hier die durch kleine Vorteile mit Mühe und Not heran geholten Firmen langfristig wieder stiften gehen. Bedeutet noch höhere Sozialausgaben die wieder Löcher reißen. Ein System was sich selbst demontiert.

Das kann doch sicherlich nicht einmal die Stammwählerschaft dieser gelben Sekte für gut befinden. Ich sehne die nächsten Wahlen herbei und hoffe, beim nächsten mal denkt der Wähler nach und wählt nicht wieder diese Handlampen. Die sind ja weitaus gefährlicher als wie man es anderen immer unterstellt.
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von vicaddict
#809949
Nicht zu vergessen, dass man, wenn man das mal weiterdenkt, ganze Landstriche ausradiert. Klamme Kommunen erhöhen die Steuer, die Leute ziehen folgerichtig weg und zurück bleiben dann nur noch die Alten und Schwachen und ganze Landschaften veröden.


Ich würde nicht sagen, dass der Wähler schlecht gewählt hat. Natürlich gehört die FDP so wenig in eine Regierung wie die NPD, aber etwas besseres hätte gar nicht passieren können als eine FDP, die nicht mehr weiß, wie sie sich gegenüber einer Kanzlerin verhalten soll, die sie schlichtweg ignoriert. Die FDP hat sich als das entpuppt was sie ist, eine reine Lobbypartei, deren Politik nichts, aber auch gar nichts mit der Lebenswirklichkeit von 80 Millionen Deutschen zu tun hat. Ich sagte es vor der Bundestagswahl und bleibe dabei, die halten keine vier Jahre durch und die werden bald näher an der 5% Hürde kratzen als an der 15% Grenze.
von Quotentreter
#809960
vicaddict hat geschrieben:Nicht zu vergessen, dass man, wenn man das mal weiterdenkt, ganze Landstriche ausradiert. Klamme Kommunen erhöhen die Steuer, die Leute ziehen folgerichtig weg und zurück bleiben dann nur noch die Alten und Schwachen und ganze Landschaften veröden.
Das passiert doch auch so schon. In manchen Gegenden ist nichts mehr los.

Aber denke mal weiter. Die Leute die weggehen müssen ja auch wieder irgendwo hin. Und mit denen kommen ja nicht automatisch Arbeitsplätze mit. Ist doch genauso du dumme Denke wie mit dem hin und herziehen. Klar gibts vielleicht momentan im Ort X einige Jobs. Die sind aber irgendwann auch weg, dann steigt der Sockel wieder an.

Und eines sollte man bedenken. Viele Jobs in Strukturschwachen Regionen existieren einzig nur weil sie da gut gefördert sind. Unter anderem Umständen leistet die sich keiner mehr, die sind dann weg. Hier werden viele Stellen beispielsweise bis zu 90% gefördert. So kann sich der Baubetrieb auch mal ein oder zwei Bauhelfer zum Säcke hucken gönnen, bräuchte sie aber im grunde nicht dringend.

Stell dir mal vor der Osten würde leer ziehen, meinetwegen alle nach Bayern und BaWü. Das sind 16 Millionen Leute. Da kämen noch Saarland Bremen usw. wo es auch nicht so rund läuft. Das würden auch diese prinzipiell finanzkräftigen Länder nicht wegstecken. Geschweige denn das ausreichend Arbeit vorhanden wäre.

Das muss man irgendwie ein bissel ausgleichen und drauf hin arbeiten das es sich irgendwann von selbst trägt. In einem Verdrängungswettbewerb muss es hingegen systembedingt immer Verlierer geben, geht nicht anders.
von Kellerkind
#809996
Quotentreter hat geschrieben:Da dann über Mehrwertsteuer auszugleichen ist so ziemlich der größte Fehler den man machen kann.
Das ist ein "Wirtschaftskraftzustandsverstärker."

Geht es einer Gegend schlecht, wird sie die Steuern erhöhen, was ihr unterm Strich noch schlechter bekommen wird.
Geht es einer Gegend gut, kann sie die Steuern senken und über den Wettbewerb davon profitieren, so dass es ihr noch besser geht.

Alles in allem wird hier eine Maßnahme vorgeschlagen, welche zum Wettbewerbsauf- und zum Sozialabbau einlädt. Einschränkung der staatlichen und kommunalen Ausgaben ist der feuchte Traum der FDP und hier schafft man das Instrument, weil niedrige Steuern dem deutschen Billigheimer ein Umzugsargutment sein können. Es wird einen gnadenlosen Wettbewerb um Steuern zu Lasten von Angeboten geben.
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von redlock
#812002
War ich gestern der Einzige, oder hat noch jemand die Lacher aus der Londoner City gehört, als Westerwelle erklärte, die (deutschen) Finanzhilfen für Griechenland sind noch keine beschlossene Sache, sondern werden einer harten Prüfung unterzogen :?:

Da kann sich schwarz-geld noch so winden (und Schäuble machte gestern Abend keinen besonders kompetenten Eindruck bei den TV Interviews; ich glaub selbst Angie wünscht sich Steinbrück zurück :lol: ), wir werden zahlen...es sei jemand wird beim BVG dagegen klagen.
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von Eisbär
#812045
Finanzhilfen für Griechenland sind noch keine beschlossene Sache, sondern werden einer harten Prüfung unterzogen :?:
Ne, is klar, das wird von unserem Kapital-Demokraten so hart geprüft werden bis Ackermann der Anus brennt...oder Westerwelle, ich weiss ja nicht wie es so nachts im Kanzleramt zugeht.
von Wolpers
#812069
Schön übrigens, wie Merkel die Bevölkerung rethorisch verarscht. Sie redet davon, man werde nur dann aktiv, wenn "die Stabilität des Euros in Gefahr ist". Das ganze klingt erstmal sehr konservativ und auf die Interessen des Steuerzahlers gemünzt. Doch was tatsächlich dahintersteht: Hilfen können aus Deutschland nur dann an Griechenland gehen, wenn es nicht um einen Kredit speziell für die Griechen und deren Schulden geht, sondern darum, den Euro zu stützen. Im Endeffekt macht Merkel mit diesem Kniff es überhaupt erst möglich, dass der Steuerzahler für Griechenland aufkommen muss. Merkel verhindert damit also nicht, sondern macht es überhaupt erst möglich, dass wir zahlen müssen.

Verarscht.
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von Eisbär
#812118
Schön übrigens, wie Merkel die Bevölkerung rethorisch verarscht.
Naja, aber darauf beruht eben das System, insbesondere das der parlamentarischen Parteiendemokratur.
Es gewinnt derjenige der es schafft am geschmeidigsten seine Gegenüber zu täuschen.
Die Grünen hatten dagegen Ansätze (basisdemokratische Strukturen, Trennung von Amt und Mandat etc.), die Piraten auch.
Bei ersten wurden diese Ansätze durch die Frankfurter Realo-Macht-Opportunisten zerstört, was die Partei zwar in den politischen Mainstream zog, in die Mitte, aus einer systemkritischen Partei wurde jedoch infolgedessen eine systemstützende Partei die pragmatisch die internationalen Herrschaftseliten die man einst bekämpfen wollte, nun mächtiger denn je machte.
Von daher kann ich auch nicht verstehen wieso die LINKE derart kritisiert wird, sie sei zu radikal, wolle nicht regieren, könne nicht regieren.
Als wenn wir NOCH eine selbstreferenzielle Systempartei bräuchten, deren einziger wirklicher Zweck die Schaffung von "Arbeitsplätzen", Ämter, Posten und Günstlingsmisswirtschaft für die eigenen Parteibuchträger.
In dem Moment wo die LINKE im Mainstream landet, also von der hiesigen Hofjournallie nicht mehr aufgrund politischer Positionen angegriffen wird, scheidet sie als politische Alternative aus.
Eine Light-SPD die in Regierungsverantwortung genau das tut was alle politischen Parteien bislang taten wenn sie keine systemkritische Opposition vorfanden die sie "treibt", sie "reformieren", d.h. sie verteilen Macht und Vermögen zugunsten der Systemeliten um, unter dem Vorwand der alternativlosigkeit, geschönt mit bunten Wortgirlanden orwellschen Neusprechs und dem Versprechen das man es doch eigentlich gut meint mit denen, die man gerade ihrer Perspektive beraubt.
Mit Opportunisten sollte man sich nicht einlassen, egal welche Krawattenfarbe sie tragen, Verrat ist vorprogramiert.
von Adrianm
#813710
Was ist denn das da am Horizont? Ach, das ist nur Spanien, die kippen auch langsam um! Und was ist das dahinter? Das ist eine US-Ratingagentur, die haben Spanien umgeschubst.

http://www.welt.de/finanzen/article7381 ... allen.html

Was lernen wir?
a) Griechenland helfen heißt eigentlich auch schon im Voraus zu versprechen, Spanien zu helfen
b) Griechenland UND Spanien gleichzeitig ... das kann man sich nicht leisten
c) Die anderen PIGS gibt's auch noch
d) Ratingagenturen sind Krebsgeschwüre.

Suchen Sie sich eine Variante aus :(
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von Eisbär
#813823
Ironie der Geschichte das gerade die Ratingagenturen ("Finanzkrise - Wo?") die überbewertetsten Strukturen im internationalen Finanzwesen sind.

Das ist natürlich alles eine großartige Farce, wer mal in Spanien oder Griechenland länger Urlaub gemacht hat, der konnte sich schon in etwa ausmalen das deren Wirtschaftsmodell auf Dauer nicht funktionieren kann.
Wobei das m.E. weniger daran liegt das das Volk dort faul ist und über seine Verhältnisse lebt und das Geld anderer Staaten verprasst, sondern das letztlich wie hier seit spätestens Anfang der 90er Jahre die politische Klasse Günstlings-Misswirtschaft -Vetternwirtschaft- betreibt, siehe die ganzen völlig am Bedarf vorbeigehenden Bauprojekte im mediteranen Raum.

Das Schlimme ist nur, die ganzen angedrohten Sanktionsmaßnahmen, also v.a der Einsatz des IWF, trifft ja nicht die korrupten Eliten die ihr Volk beklaut haben, sondern genau jenes beklaute Volk.
Im Gegenteil, es ist anzunehmen das der IWF die Räubereien der Eliten auch noch nachhaltig unterstütz, indem es z.B. via "Sparprogrammen" die Staaten zwingt vorheriges Volkseigentum (v.a Infrastruktur) zu verramschen.
In diesem Sinn erscheint es mir fragwürdig, welche abschreckende Wirkung man da mit der IWF-Drohung erreichen will, wenn das eingreifen des IWF doch so viele verlockende Bereicherungsmöglichkeiten bietet...
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von Maddi
#813901
wer braucht schon die Taliban u. ä. wenn er Ratingagenturen hat? Das ist moderner Krieg.
Wobei man natürlich sagen muss, dass die Kreditwürdigkeit von Griechenland tatsächlich "Ramsch" ist. Die von Deutschland aber auch.
Putzig wie sich immer wieder die Führerin eines Landes das 5mal so viele Schulden hat hinstellt und von Griechenland ein strenges Sparprogramm fordert.

Auch gut dass für HartzIV, den echten Arbeitsmarkt, Ausbildung/Bildung, Forschung, oder auch nur das Flicken der Schlaglöscher kein Geld da ist, wir aber jetzt wohl jährlich 8.4 Milliarden Eulen nach Athen tragen.

die einzige Lösung für Griechenland die mir spontan einfiele wäre ein Staatsstreich mit einer neuen Regierung nach Chavez ´ Vorbild und einem Austreten aus der Währungsunion.
Übrigens, geiles Zitat von Schäuble in dem Zusammenhang:

"Er hoffe aber, dass Deutschland das Hilfspaket nichts kosten werde, weil es ja um einen Kredit gehe, der zurückgezahlt werden müsse."
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von Eisbär
#814121
Ich wäre ja dafür den Griechen die Forderungen komplett zu bezahlen (zu schenken), wenn im Gegensatz die dortige politische Klasse geschlossen zurücktreten und auf ihre Pensionen verzichten würde, so als patriotes Opfer verstanden.
Sollte ja von wahren Staatsmännern zu erwarten sein.
Beschließen lassen könnte man sowas via Volksentscheid.
Anschließend könnte man Griechenland derart durchdemokratisieren das so ein Beschiss nicht nochmal vorkommt, also Machtstrukturen so kleinteilig gestalten und öffentlich machen wie möglich.
Parlamentarier könnten, wie das früher schonmal erfolgreich gehandhabt wurde, via Los gezogen werden, um den Parteienfilz vorzubeuegen.
Auf dieser Grundlage wäre auch vernünftiges Wirtschaften möglich, wovon sogar die Masse profitieren würde.
Es ließen sich daraus sogar Steuern, etwas was der Grieche z.Z. aus verständlichen Gründen nur ungern bezahlt, legitimieren.
Man könnte so ein prosperierender Staat mit hohr Lebensqualität werden, sicherlich nicht mit dem materiellen Wohlstand wie des eines industrialisierten, hochproduktiven Staates wie Deutschland, aber es muss ja nicht jeder alle paar Jahre einen Neuwagen kaufen. Es gibt wichtigeres im Leben. Für die Griechen wahrscheinlich faul in der Sonne zu liegen.

Griechenland könnte wieder zu kultureller Größe zurückfinden und Vorbild für die Völker der Welt sein, wie man einen Staat radikal demokratisch regieren kann.


Aber alles das wird - DARF - natürlich nicht passieren, wo kämen wir da hin, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, my ass.
Nein, wir behalten natürlich die korrupten Strukturen, leihen den Griechen die benötigten Gelder, lassen Kostas dafür seinen Gürtel enger schnallen - es soll ja leiden, der Schuldenschlendrian, und zwingen ihn sein Tafelsilber zu verhökern.
Das Ergebnis ist damit natürlich offensichtlich, die Sparmaßnahmen werden reichen die Zinsen im ersten Jahr zu zahlen (yippie, wir verdienen damit sogar noch Geld, toll gemacht, Schäuble), das zweite Jahr wird durch das privatisierten Volkseigentum bezahlt.
Im dritten Jahr wird dann nur leider nichts mehr kommen, denn Brüningpopulos hat den Binnenmarkt kaputtgespart, eine starke Exportwirtschaft wie Deutschland, hat Griechenland dummerweise nicht, hier kann also auch nichts geholt werden, und die Mehrkosten durch die privatisierte Infrastruktur zehrt leider die kläglichen Reste möglicher Wirtschaftsüberschüsse der Ouzo-Produktion auf.
D.h. Griechenland wird nicht nur die bislang eingeplanten Kredite benötigen, sondern noch mehr, und diese mit großer wahrscheinlichkeit auch nie zurückzahlen können, da hierfür jegliche wirtschaftliche Basis fehlt (das ist der Unterschied zu Deutschland).
Ein Fass ohne Boden.
von Adrianm
#814164
Hörst du Angie denn nie zu? Wir müssen zahlen, Griechenland spart dann total doll (=> bei m"kleinen " Bürger wird gespart, vermutlich nicht bei den Eliten, weil, die sind ja Elite) und wir machen Gewinn von 1Mrd./Jahr. Toll!

Und wenn Spanien oder Portugal dann kommen, haben wir ja schon Übung :)
von Trötenflöter
#814167
Eisbär hat geschrieben: Anschließend könnte man Griechenland derart durchdemokratisieren das so ein Beschiss nicht nochmal vorkommt, also Machtstrukturen so kleinteilig gestalten und öffentlich machen wie möglich.
Ja, klar. Aufgeblähte Verwaltungs- und Bürokratieapparate sind ja bekannt für ihre wirtschaftliche Effizienz und enorm schnelle Entscheidungsfindung. Wieso also nicht die Büchse der Pandora über Griechenland noch weiter öffnen und jeden Bürger einzeln befragen, wie er es denn gerne hätte. Wie wirkungsvoll kleinstrukturierte Entscheidungsträger sind, kann man auch sehr schön in kleineren ostdeutschen Städten beobachten, wo Hinz und Kunz sich dazu berufen fühlen Kommunalpolitik zu machen und jeden Entscheidungsprozess mit monatelangen Diskussionen derart torpedieren, dass sich am Ende das Diskussionsobjekt (z.b. die etwaige Ansiedelung eines mittelgroßen Industrieunternehmens unter bestimmten Voraussetzungen) in Luft aufgelöst hat.
Im übrigen sollte man die moralische Überlegenheit des Proletariats nicht derartig viele Stufen über die der hiesigen Politik heben. Korruption findet in solchen Ländern nämlich gerade auch auf privater Ebene statt und man braucht nicht soviel Fantasie, um zu merken, dass eine "radikale" Demokratisierung absolut nichts verändern würde.

Eigentlich kann man als Deutscher ja gar nicht mal so unzufrieden über die derzeitige Lage mit Griechenland sein. Neben den günstigeren Voraussetzungen für den Export bei einem schwachen Euro, wirft die Griechenland-Pleite nun vielleicht auch mal Fragen über die Wirtschaftskraft gewisser Euro-Staaten auf. Eventuell sehen wir in Zukunft nun doch weit vorsichtigere EU-Osterweiterungen (Bulgarien und Rumänien sind ja nun wirklich bekannt für ihre korruptionsfreien Strukturen) und vor allem wird man in Zukunft hoffentlich darauf verzichten, Schwellenländer wie Portugal für die Währungsunion zu werben.
von Quotentreter
#814183
taht hat geschrieben:Wie wirkungsvoll kleinstrukturierte Entscheidungsträger sind, kann man auch sehr schön in kleineren ostdeutschen Städten beobachten, wo Hinz und Kunz sich dazu berufen fühlen Kommunalpolitik zu machen und jeden Entscheidungsprozess mit monatelangen Diskussionen derart torpedieren, dass sich am Ende das Diskussionsobjekt (z.b. die etwaige Ansiedelung eines mittelgroßen Industrieunternehmens unter bestimmten Voraussetzungen) in Luft aufgelöst hat.
Geht umgekehrt genauso in die Hose. Bei uns sitzen da alles Leute aus dem Gewerbeverein, durchweg CDU und FDP Parteibuchträger. Bei Entscheidungen fix.

Aber so fix das man beispielsweise bei der Ansiedlung eines Gummirecyclingwerkes den Backround nicht richtig überprüft hat. Das Werk wurde gebaut, Fördermittel einkassiert das Werk ist nun seit bald 10 Jahren funktionstüchtige Ruine, der Besitzer mit der Kohle weg.

Auch so Beispiele hat es genügend. Es kommt nicht drauf an nach welcher Ideologie das ganze läuft, entscheidend ist wie fähig der einzelne da ist. Auch in der "Elite" hat es genügend Nullen die es nur mit Glück oder fragwürdigen Methoden zu etwas gebracht haben, als Entscheidungsträger aber eine absolute Fehlbesetzung sind. Übrigens sind einige derer die das damals durch gewunken haben heute selber lange insolvent.
von Trötenflöter
#814230
Quotentreter hat geschrieben: Geht umgekehrt genauso in die Hose. Bei uns sitzen da alles Leute aus dem Gewerbeverein, durchweg CDU und FDP Parteibuchträger. Bei Entscheidungen fix.
Ich hatte jetzt gar nicht vor, bestimmte Parteien da herauszuheben. Egal, ob Parteien, Wählerinitiativen oder sonstwas - der Politik auf kommunaler Ebene ist häufig einfach eine unglaubliche Inkompetenz gemein.
Man muss ja gar nicht unbedingt sein Gehirn gegen ein Wahlprogramm des "demokratischen Sozialismus" getauscht haben, die anderen Parteien sind da genauso betroffen - sich ein paar Debatten auf den Offenen Kanälen anzuschauen, reicht ja schon, um das zu erkennen.
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