The Rock hat geschrieben:Eisbär hat geschrieben:Familie Tschiep hat geschrieben:Joschka Fischer als Bundespräsident wäre schon ein Traum...
Hey, wieso nicht Schröder?
Deutschland braucht doch gerade jetzt die ellbogenbewährten geistigen Steinewerfer die dem Volk die kommenden "Reformen" scheinobjektiv als Alternativlos verkaufen können um ja nicht das Machtgefüge im Land zu verschieben...
Welches Volk bitte? Als ob es "dem Volk" was ausmacht, wer Bundespräsident wird?! Dem Großteil der Menschen ist es doch so ziemlich egal ob du, ich, oder Westerwelles Freund auf dem Posten des Präsidenten sitzt. Seine repräsentativen Aufgaben hat das Amt schon lang verloren und ich bin in der Hinsicht ebenfalls seiner Meinung, dass dem Amt, gerade von politischer Seite, zu wenig Respekt entgegengebracht wird.
Also zumindest massenmedial vermittelt hatte Bambi ja eine gewisse Relevanz.
Das ohne jene Medien Köhlers Gedanken für "das Volk" letztlich keine Bedeutung hätten, teile ich.
Letzteres ist aber nicht zutreffend, die Medien sehen die Meinung zum politschen Geschehen des BP ja als zitierwürdige Position an, die es wert ist, vermittelt zu werden, wenn es in deren Agenda-Setting passt wird Amt und Amtsinhaber auch gerne überzogen wichtig dargestellt.
Und da sehe ich das Problem, das das Politestablishment das scheinbar unabhängige Amt des BP als Propagandaschleuder zur Durchsetzung ihrer eigenen Interessen missbraucht.
Köhler hat ja letztlich genau das getan, siehe sein Lob für Schröders Agenda 2010, seine Prioritätensetzung zugunsten der Privatwirtschaft und zu Lasten des sozialen Staates, das Ranschmeissen an Leute wie Rogowski und Hundt, begründet im Namen der heiligen ökonomischen Vernunft als Wirtschaftsfachmann im Stil eines Franjo Pooth.
Ab 2008 war diese Ideologie wahrscheinlich aufgrund der normativen Kraft des Faktischen an den Finanzmärkten selbst für Köhler nicht mehr zu halten und Bambie fand die Moral wieder, erhob den Mahnfinger gegen die bösen Banker und Politiker die nicht wussten was sie taten.
Das er selbst zu dieser Gruppe gehörte, ja letztlich sogar einer der wichtigsten Akteure war, störte ihn nicht.
Schuld sind immer die anderen.
Hätte er Charakter gehabt und seinem Amt den nötigen Respekt entgegengebracht, wäre er zu diesem Zeitpunkt vor die Kameras getreten und hätte eigenstanden sich geirrt zu haben und sich für die verursachten Schäden entschuldigt, seinen Rücktritt als BP zumindest angeboten.
Das hätte vielleicht auch eine Signalwirkung auf die Politik gehabt, sich bei erwiesener Inkompetenz einfach aus der Regierungsverantwortung zurückzuziehen, das Prinzip Haftung auch in den politischen Alltag einzuführen.
Und nicht zu versuchen, die Sache auszusitzen und noch größeren Schaden anzurichten oder wendehälsig das Vertrauen in die Demokratie zu zerstören.
Zu Trittin
Das gleiche gilt auch für ihn.
ER hat im Bundestag für die Bombadierung von Serbien gestimmt.
ER war für den Afghanistan-Einsatz.
ER hatte auch keine Probleme allen möglichen anderen Mist mitzutragen den sich eine sozial-kaltblütige Schwarz-Gelbe-Koalition nicht gewagt hätte.
Und Militäreinsätze zu beschließen um letztlich die Handlungsfähigkeit historisch überholter Bündnisse und eigene "politische Zuverlässigkeit" bei den Großmächten zu beweisen ist ja wohl mindestens genauso widerwärtig und verfassungswridig wie das führen von Kriegen eines wirtschaftlichen Vorteils wegen.
D.h. Trittin ist so ziemlich der allerletzte der es sich erlauben könnte Köhler wegen seinem DR-Interview derart harsch zu kritisieren.