SpookMcNasty hat geschrieben:Columbo hat geschrieben:
Zum Einen wurden "Two and a Half Men" und "The King of Queens" durch die andauernden Wiederholungen erst zum Erfolg,...
Das würde ja bedeuten, dass die Sender eine Serie nur oft genug ausstrahlen müssten, damit sie zu einem Erfolg wird. DAS allein kann es ja wohl nicht sein, oder?
Columbo wollte damit nur ausdrücken, dass die beiden expliziten Beispiele erst nach und nach zu einem rießenerfolg aufgebaut haben und zu Beginn noch keine große Welle in Deutschland verursacht haben. Dies gilt natürlich für die beiden Beispiele und heisst nicht, dass das für alle gelten muss.
Allerdings gibt es wohl wenige gute Serien und vor allem Sitcoms, die von Beginn an gleich so dick einschlagen. Ich kann mich da auch noch an "Alle unter einem Dach" erinnern, die auch zwei oder drei Seasons gebraucht haben, um in Fahrt zu kommen.
[quote="SpookMcNasty"
Columbo hat geschrieben:
Und "Rules of Engagement" ist einfach nicht annähernd so gut wie die anderen beiden genannten Serien, sie mag zwar von der Thematik her "The King of Queens" ähnlich sein, aber qualitativ liegen da Welten dazwischen ,und wirklich präsent war die Serie im Deutschen TV ja bisher auch nicht.
Da muss ich leider widersprechen. Der Cast von "Rules of Engagement", insbesondere ab der 2. Staffel, als Russels Assistent regelmäßig dazu kam, ist mindestens so gut wie von "King of Queens". Die Sprüche, zumindest in der englischen Originalversion, sind m.E. bissiger und besser. Allerdings gebe ich zu, dass "King of Queens" mehr Entwicklungsmöglichkeiten geboten hat, während sich "RoE" vermutlich spätestens nach der aktuellen Staffel tot laufen dürfte.
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Sich bei "Kunst" über gut und schlecht zu unterhalten führt oft in ein großes Argumentationsloch. Ich glaube nicht, dass Britney Spears eine bessere Musikerin ist als Mozart, nur weil diese mehr Alben verkauft. In der Hinsicht ist Vics Aussage ganz einfach sehr treffend, dass man manchmal einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein muss.
[quote="SpookMcNasty"
Columbo hat geschrieben:
"30 Rock" lief bisher nur auf ZDFneo, nicht mal da sehr erfolgreich, aber um in Deutschland zu punkten ist sie wohl einfach zu amerikanisch von den Gags her, da werden viele Gags einfach nicht verstanden wenn man sich in dem Bereich nicht auskennt.
Da gebe ich Dir vollkommen recht. Ich könnte mir aber durchaus eine deutsche Adaption der Serie vorstellen, wenn ein deutscher Sender mal genug Mut hätte, so etwas zu versuchen. Bei "Stromberg" hat es ja schließlich auch geklappt.[/quote]
Das Format Strombergs hat eine ganz eigene Komik, die sich ohne Probleme länderspezifisch übertragen lässt. Man sieht, dass sogar "Obersalzberg" praktisch als Serie getaugt hätte, bei der tollen Umsetzung.
Es gibt Shows, dessen Konzept nicht von kulturelle Komik bzw. einen kulturellen Hintergrund erfordern und andere, dessen Komik nur dort funktioniert, wo sie entsteht. Es gab auch mal eine deutsche Adaption von Al Bundy...dass das in die Hose gegangen ist, muss ich ja nicht erwähnen.

Zumal kommt bei der Umsetzung ins Deutsche immer noch ein gewaltiger Faktor dazu und zwar, dass die landläufige Meinung besagt, dass deutsche Serien einfach sche.... sind und diese werden dann oftmals auch so angenommen.
Columbo hat geschrieben:
Und ansonsten ist es imo wirklich so, dass viele, viele großartige Sitcoms einfach durch absolut blöde Sendeplätze und die Ausstrahlungspolitik der Sender von vornherein zum Scheitern verurteilt waren
Auch hier kann ich Dir eigentlich nur beipflichten. Allerdings frage ich mich, warum sich hier - insbesondere die Privatsender (Gibt es z.Z. überhaupt noch Comedy-Formate im ö.-r TV? Kann mich zuletzt nur noch an "Türkisch für Anfänger" erinnern...) - ins eigene Fleisch schneiden. Den müsste doch an besseren Quoten gelegen sein. Und da dort eigentlich lauter Profis mit viel Erfahrung arbeiten, dürfte die doch wissen, welche Programmierung funktioniert und welche nicht, oder?
Mir ist außerdem noch ein gutes Beispiel eingefallen: "Scrubs". Die Serie hatte auch schon so ziemlich jeden Sendeplatz bei Pro7 - mit wechselndem Erfolg. Dabei war das Format zu Beginn wirklich innovativ, hatte einen guten Cast und viele Entwicklungsmöglichkeiten. Trotzdem konnte die Serie erst in der letzten "richtigen" Staffel so halbwegs in der Primetime punkten. Und erst danach war sie auch am Samstag im nachmittäglichen Comedy-Block erfolgreich. Liegt es also doch nur an der Programmierung?[/quote]
Hier, genauso bei der Frage, was eine gute Sitcom ausmacht, ist es wohl einfach so, dass es da keine eindeutige Antwort gibt. Genauso gut könnte ich fragen, ob eine Serie allein dadurch, dass sie bei RTL läuft, erfolgreicher sein könnte, als wenn man sie auf Pro7 sieht?
Da spielen sicherlich sehr viele Faktorten eine Rolle, warum gewisse Dinge dann und wann funktionieren.
Ich denke einfach, dass das Sitcombild in Deutschland immernoch sehr stark von den Familiensitcoms der 90er Jahre geprägt wird. Das heisst, viele Sitcoms, die aus diesem Bereich weggehen (z.B. everybody hates Chris, Scrubs oder TBBT) werden als solche bei uns gar nicht oder schwer wahr genommen.(Gerade wenn diese typischen, eingespielten Lacher fehlen.)
Gleichzeitig scheinen diese Art von Sitcoms in den USA allerdings ausgedient zu haben (Ich halte "meine wilden Töchter" mit John Ritter und später David Spades ja immernoch für ein Prachtstück).
Im amerikanischen Humor gibt es oft Seitenhiebe auf die Gesellschaft was Rassismus betrifft, oder Stereotypen aus sozialen Gruppen, während ich oftmals das Gefühl habe, dass deutscher Humor sich gerne über Klischees und Selbstdarstellung definiert, weshalb ich dort sicherlich öfter ein Knackpunkt entsteht. Gerade "Everybody hates Chris" wäre da für mich ein Beispiel, oder eben aber auch "Seinfeld", dass in Deutschland ja nie wirklich gefruchtet hat, obwohl die Serie natürlich ein Riesenpotential hatte.
Figuren wie Al Bundy, Tim Taylor oder Roseanne verkörpern wohl einfach das Lebensgefühl der damaligen Generation, das entweder überspitzt dargestellt oder von vielen emotional miterlebt wurde, weshalb man die Figuren und ihre Geschichte gerne verfolgt hatte. Ich meine, in wem steckt denn nicht ein kleiner Al Bundy ein grunzender Tim Taylor?
Was Charlie Harper vorlebt ist IMO ebenfalls die Rolle eines Generationentraums eines reichen, wenige arbeitenden Playboys, der es sich gut gehen lässt und eine Frau nach der anderen ins Bett zieht.
Viele Comedyserien sind "jünger", in ihrer Thematik allerdings auch spezifischer und IMO dahingehend auch eingeschränkter, als es früher der Fall war.
Da könnte man sicherlich noch Stunden philosophieren und zu dem selben großartigen Ergebnis wie Gene Roddenberry oder Georg Lucas kommen, wenn sie nach dem Erfolg von Star Trek/Wars gefragt werden. Sie zucken entweder mit den Schultern oder erzählen jedes Mal eine andere nette Story, was zum Erfolg geführt hat.
