- Do 24. Mai 2012, 16:57
#1108210
Nach dem Motto: „Besser spät als nie“ möchte ich nun einige Gedanken zum Thema „Störenfried bei Günther Jauch“ los werden. Was ist überhaupt (vor allem danach!) geschehen: Ein Schauspielschüler störte gegen Ende der Ende der Sendung durch lautes Zurufen die Sendung. Als dieser durch Sicherheitskräfte aus dem Studio geworfen werden sollte, reagierte Günther Jauch besonnen und vorbildlich: Er ließ den Studenten wieder rein, machte aber diesen auch unmissverständlich klar, dass man unter diesem Umständen keine Diskussion führen könne. Damit wäre die ganze Angelegenheit perfekt abgeschlossen gewesen.
Nachdem am nächsten Tag herauskam, dass es sich keineswegs um die Aktion eines Einzelnen handelte, sondern um einen gemeinschaftlichen Protest von Studenten, die auf diese Weise den Neubau der Ernst-Busch-Schule erzwingen wollten, lud Thomas Gottschalk sie spontan in seine Sendung ein, damit sie dort ihr Anliegen vortragen und an der Aktion „66 Träume“ teilnehmen könnten. Hier bekamen sie von Haus aus schon mal 500 €, weitere 2500,- kamen noch durch ein Zuschauervoting hinzu. Da die Sendung „Gottschalk live“ jedoch wegen sinkender Quoten eingestellt wird, können dies ja nicht allzu viele gewesen sein! Zudem sterilisierte Thomas Gottschalk den jungen Mann.zum Helden, der auf keinen Fall „geoutet“ werden durfte. Abgesehen davon, dass eine Veröffentlichung des vollständigen Namen natürlich absolut nichts bringt, musste der Querulant mit seinem unaufgeforderten Auftritt in einer Livesendung damit rechnen, einen größeren Publikum bekannt zu werden, so dass er sich über gewisse Indiskretionen bezüglich seiner Person nicht beschweren könnte. Allerdings glaube ich, dass der ans Licht der Öffentlichkeit getretene Student am 6. Mai einfach nur „das kurze Streichholz gezogen“ hat.
Bedenklich finde ich weiterhin, dass in den nächsten Tagen Leitung und namhafte Absolventen der Ernst-Busch-Schule diesen Akt der Gewalt fast ausnahmslos guthießen. Wie soll man nach dieser Reaktion Nachahmern begegnen. Selbstverständlich ist es ein absoluter Skandal, wenn ein Sparkurs auf Kosten der Gesundheit von Menschen durchgesetzt werden soll, so wie das offenbar hier der Fall war. Aber was ist mit der alleinstehenden Hartz-IV-Empfängerin, die nicht weiß, wie sie ihre fünf Kinder durchbringen soll? Oder mit der geplanten Verteuerung von Bus- und Bahnfahrten von Menschen mit Behinderung? Darf hierdurch eine politische Talkshow zur Chaos-Veranstaltung werden?
Eine Übergabe des Preisgeldes an oben erwähnte Schauspielschüler wäre gleichzusetzen mit der Übergabe des berühmten Phrasenschweins (Sport1 Doppelpass) an bekennende Anhänger der Pyrotechnik. Dies wäre ein absolut falsches Signal! Daher möchte ich die ARD hiermit dazu auffordern, die Ernst-Busch-Schule bezüglich der „Preisverleihung“ am 7. Juni zu disqualifizieren!