Wer wird SPD-Kanzlerkandidat?

Peer Steinbrück
23
59%
Sigmar Gabriel
7
18%
Frank-Walter Steinmeier
9
23%
von AndiK.
#1189679
Delaoron hat geschrieben: Schröder macht ja auch genug Kohle mit seinem Gazprom-Posten, der er nie erhalten hätte, wäre er nicht Kanzler gewesen.
Ja gut, das ist auch so eine Sache. Wenn es auch so eine Geschichte ist mit Schröder, Putin und der ganzen Sache - man könnte ja wenigstens behaupten: Schröder setzt sich dafür ein, dass Deutschland mit Gas versorgt wird, auch wenn er natürlich selbst davon finanziell profitiert.
Und ich habe Schröder seinerzeit 2 Mal gewählt, weil ich seine handfeste Art mochte.
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von TomR.
#1189688
Ich halte das Gehalt von Frau Merkel auch für zu niedrig. Wenn man mal sieht, dass irgendwelche unterbelichteten Fußballer, die den ganzen Tag nichts weiter wichtiges tun, als gegen Bälle zu treten, mindestens 4x mehr im Monat verdienen, oder wenn man die Mondgehälter mancher Bankmanager oder Börsenspekulanten betrachtet, dann ist das definitiv zu wenig.
Angela Merkel hat sehr viele Verantwortungen zu tragen und muss dauerhaft im Einsatz sein, da ist das Gehalt von ihr eigentlich ein Witz und müsste höher sein.
von Commi
#1189731
Dass man von 18.000 Euro gut leben kann im Moment - na, geschenkt. Ist doch klar.
Aber das Gehalt steht ja in keiner Relation zum Aufwand, wie blra auch schon anmerkte. Insofern ist das Gehalt eindeutig zu niedrig. Wie übrigens in vielen Branchen.
Der Vergleich mit den Fußballern hinkt, weil die ihre Gage auch aus Werbeverträgen beziehen - da ist das einfach nur simple Marktwirtschaft, die man nicht mit Spitzenpolitikern wie der Kanzlerin vergleichen kann.
Jeder soll das kriegen, was er verdient und Spitzenpolitiker haben mMn mehr verdient als das, was sie bekommen. Auch wenn sie davon leben können.

Eine Krankenschwester kann auch von ihrem Gehalt leben und muss nicht nachts in der Tonne nach Essbarem wühlen. Trotzdem verdient eine Krankenschwester in der Regel zu wenig.
von fernsehfreak36
#1189851
Commi hat geschrieben:Dass man von 18.000 Euro gut leben kann im Moment - na, geschenkt. Ist doch klar.
Aber das Gehalt steht ja in keiner Relation zum Aufwand, wie blra auch schon anmerkte. Insofern ist das Gehalt eindeutig zu niedrig. Wie übrigens in vielen Branchen.
Der Vergleich mit den Fußballern hinkt, weil die ihre Gage auch aus Werbeverträgen beziehen - da ist das einfach nur simple Marktwirtschaft, die man nicht mit Spitzenpolitikern wie der Kanzlerin vergleichen kann.
Jeder soll das kriegen, was er verdient und Spitzenpolitiker haben mMn mehr verdient als das, was sie bekommen. Auch wenn sie davon leben können.

Eine Krankenschwester kann auch von ihrem Gehalt leben und muss nicht nachts in der Tonne nach Essbarem wühlen. Trotzdem verdient eine Krankenschwester in der Regel zu wenig.
Mein Mitleid mit der armen Kanzlerin oder Kanzler in Spe hält sich in ganz engen Grenzen. Sie selbst hält ja die Bezahlung für in Ordnung. Ich finde es unanständig in Zeiten in denen überall gespart werden muss, über höhere Gehälter für die Spitzenämter zu diskutieren. Außerdem kein Amt in Deutschland bringt so viel Macht als das des Bundeskanzlers. Außerdem kriegen die Amtsinhaber wenn sie kein Bundeskanzler mehr sind, noch ne ordentliche Rente. Und zwar eine, von der ein normaler Arbeitnehmer, der 40 Jahre lang gearbeitet hat, nur träumen kann. Der Steinbrück hat echt einen an der Klatsche. Wenn der sich nicht ganz schnell ändert, kann er die Wahl sehr früh abschreiben. So bringt man die Bürger schließlich nicht dazu, das sie einen wählen. Ich weiß noch gar nicht, ob und wenn, wen ich wählen würde. Merkel ist für mich unwählbar. Aber der Steinbrück ist auch nicht gerade ein Sympathieträger für mich. Man hat diesesmal nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
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von vicaddict
#1189863
Man muss Steinbrück nicht mögen, aber im Gegnsatz zu Merkel hat er wenigstens mal Ecken und Kanten. Dieses ewige Versteckspiel von Merkel ist auch keine Art Politik zu machen.
von fernsehfreak36
#1189869
vicaddict hat geschrieben:Man muss Steinbrück nicht mögen, aber im Gegnsatz zu Merkel hat er wenigstens mal Ecken und Kanten. Dieses ewige Versteckspiel von Merkel ist auch keine Art Politik zu machen.
Es ist ein Unterschied ob man ne echte Meinung hat, die vielleicht aneckt, oder ob man einfach nur ein alter geldgieriger Sack wie der Steinbrück ist. Zu inhaltlichen Themen hat er sich bisher noch gar nicht geäußert. Bei ihm ging es nur ums Geld kassieren. Da hat sich die SPD aber einen ausgesucht.

Wer nur Bundeskanzler werden will, um Millionär zu werden wie der Steinbrück, der ich wirklich der Falsche. Dann soll er lieber irgendwelche Vorträge halten und sich dafür fürstlich bezahlen lassen. Auch wenn ich eher der SPD zugetan bin, der ist einfach, so, der Mehrheit der Bevölkerung unvermittelbar.
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von Kunstbanause
#1189870
Sorry, ich sage es gerne noch mal, aber zu Merkel ist er nicht wirklich eine Alternative. Das wird das typische Pest-oder-Cholera-Spiel. Merkel geht nicht, Steinbrück ebenso nicht, denn er ist nichts weiter als jemand, der sich sehr schnell in vagen Floskeln verliert, bloß keine klaren Worte, alles schön in Politikersprech, verklausuliert, so nach dem Motto "jaja, aber soooo einfach ist das nicht blablabla fachchinesisch red, damit das Fußvolk mich für einen ganz Schlauen hält, der weiß, was er tut!"...
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von vicaddict
#1189890
fernsehfreak36 hat geschrieben:Wer nur Bundeskanzler werden will, um Millionär zu werden wie der Steinbrück, der ich wirklich der Falsche. Dann soll er lieber irgendwelche Vorträge halten und sich dafür fürstlich bezahlen lassen. Auch wenn ich eher der SPD zugetan bin, der ist einfach, so, der Mehrheit der Bevölkerung unvermittelbar.
Klar, er verdient mit seinen Vorträgen Millionen und wird Kanzler um Millionär zu werden :roll: Natürlich ist er der Mehrheit nicht vermittelbar. Das ist Merkel auch nicht, nur hat sie momentan noch eine Mehrheit und wenn Steinbrück so weiter macht, wird sie die auch behalten. Es fragt sich nur, wer dann den Steigbügelhalter spielen wird.

Steinbrücks Vorteil dürfte sein, dass er jetzt schon unangenehm auffällt und bis zum Herbst vieles vergessen sein dürfte.

Im Übrigen finde ich schon, dass es zwischen Merkel und Steinbrück einen Unterschied gibt. Ich habe nicht den Eindruck, dass er sich so verbiegt wie sie, weil das in der SPD gar nicht geht. Er hat seine Genossen, die SPD Ansichten vertreten. Bei Merkel weißt du doch gar nicht woran du bist. Sie selbst hat gar keine Meinung, richtet sich immer nach dem, was gerade günstig erscheint und ihrer Partei ordnet sie das dann so auf und wenn man nur das widerruft, was man gerade erst beschlossen hatte. Das Betreeungsgeld ist doch ohnehin das erste, was man den Grünen oder der SPD anbieten wird, um ne Koalition zu ermöglichen.
von fernsehfreak36
#1189899
vicaddict hat geschrieben:
fernsehfreak36 hat geschrieben:Wer nur Bundeskanzler werden will, um Millionär zu werden wie der Steinbrück, der ich wirklich der Falsche. Dann soll er lieber irgendwelche Vorträge halten und sich dafür fürstlich bezahlen lassen. Auch wenn ich eher der SPD zugetan bin, der ist einfach, so, der Mehrheit der Bevölkerung unvermittelbar.
Klar, er verdient mit seinen Vorträgen Millionen und wird Kanzler um Millionär zu werden :roll: Natürlich ist er der Mehrheit nicht vermittelbar. Das ist Merkel auch nicht, nur hat sie momentan noch eine Mehrheit und wenn Steinbrück so weiter macht, wird sie die auch behalten. Es fragt sich nur, wer dann den Steigbügelhalter spielen wird.

Steinbrücks Vorteil dürfte sein, dass er jetzt schon unangenehm auffällt und bis zum Herbst vieles vergessen sein dürfte.

Im Übrigen finde ich schon, dass es zwischen Merkel und Steinbrück einen Unterschied gibt. Ich habe nicht den Eindruck, dass er sich so verbiegt wie sie, weil das in der SPD gar nicht geht. Er hat seine Genossen, die SPD Ansichten vertreten. Bei Merkel weißt du doch gar nicht woran du bist. Sie selbst hat gar keine Meinung, richtet sich immer nach dem, was gerade günstig erscheint und ihrer Partei ordnet sie das dann so auf und wenn man nur das widerruft, was man gerade erst beschlossen hatte. Das Betreeungsgeld ist doch ohnehin das erste, was man den Grünen oder der SPD anbieten wird, um ne Koalition zu ermöglichen.

Ich mag die Merkel nicht, aber den Steinbrück mag ich aber noch weniger. Und laut den Umfragen ist Frau Merkel sehr wohl der Mehrheit vermittelbar. Sie liegt in der Kanzlerfrage weit vor Steinbrück. Auch die CDU liegt bei 40 %. Aber nicht weil die Merkel so toll wäre, sondern weil die SPD keine guten Kandidaten hatte. Hätte man die NRW-Ministerpräsidentin nominiert, wäre die Sache etwas anders. Aber bis Herbst 2013 ist noch lang. Da kann noch sehr viel passieren. Aber im Moment deutet rein gar nix auf einen Regierungswechsel oder Kanzlerwechsel.
von AndiK.
#1189903
Ich denke, wer richtig viel Geld machen will, sollte sowieso nicht in die Politik gehen. Da ist derjenige dann falsch aufgehoben. Derjenige aber, der sich für die Belange der Bürger einsetzen will, der wird akzeptieren, dass in der Politik, 18.000 Euro sehr viel sind. Das finde ich nach wie vor. Also ich müsste ein ganzes Jahr dafür malochen.
Und klar hat die Bundeskanzlerin einen verantwortungsvollen Job, der auch sicher auch sehr arbeitsintensiv ist. Andererseits hat sie auch jede Menge Berater und die Minister machen für ihr Fachgebiet auch ihre Arbeit. Jedenfalls theoretisch, wie die Qualität in der Realität aussieht, ist meist nicht so erfreulich.
Die Ansprache von Merkel war gut gestern.
von Commi
#1189911
Steinbrück zu unterstellen, er sei geldgeil, weil er sagte, dass die Bundeskanzlerin nicht kriegt, was sie verdient, ist schon sehr abenteuerlich. Wäre er geldgeil, müsste er sich nicht als Bundeskanzler zur Wahl stellen.

Und dass die Mutti direkt auf Wahlkampfmodus schaltet nach Steinbrücks Aussage, ist doch völlig klar. Natürlich sagt sie da "Ich kann von meinem Gehalt ganz gut leben". Alles andere wär auch rotzendoof gewesen.

Aber ja - bei der einfachen Landbevölkerung kann Merkel damit nun wieder punkten und Steinbrück ist der böse Geldgeier.
von fernsehfreak36
#1189931
Commi hat geschrieben:Steinbrück zu unterstellen, er sei geldgeil, weil er sagte, dass die Bundeskanzlerin nicht kriegt, was sie verdient, ist schon sehr abenteuerlich. Wäre er geldgeil, müsste er sich nicht als Bundeskanzler zur Wahl stellen.

Und dass die Mutti direkt auf Wahlkampfmodus schaltet nach Steinbrücks Aussage, ist doch völlig klar. Natürlich sagt sie da "Ich kann von meinem Gehalt ganz gut leben". Alles andere wär auch rotzendoof gewesen.

Aber ja - bei der einfachen Landbevölkerung kann Merkel damit nun wieder punkten und Steinbrück ist der böse Geldgeier.
Selbst schuld, wenn er so ein Müll von sich gibt. Mir scheint eh, das der Steinbrück in der falschen Partei ist. Vom ganzen Auftreten her, müsste er eigentlich in der FDP sein. Die SPD hat ein Personalproblem. Keiner der Kandidaten, der in Frage gekommen wäre, wäre eine wirkliche Alternative zu der Merkel gewesen. Steinbrück nimmt doch keiner ab, das ihm wirklich die soziale Frage interessiert. Schließlich war er ein großer Unterstützer der Agenda-Politik von Schröder. Er hat doch den Mist miterfunden und damit die Fehlentwicklungen die wir heute beklagen, mit zu verantworten.
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von vicaddict
#1189940
Dass es keine Alternative zu Merkel gibt, liegt aber an Dingen für die die SPD nicht einmal was kann. Sie ist ne Frau, also kann man nur verlieren, wenn man sie angreift. Da sie keinerlei Profil hat, gibt es keine Themen die man anschneiden kann. Sie selbst agiert nicht, sondern reagiert nur. So wartet sie auf Fehler der anderen und schlägt dann selbst zu. Nicht ohne Grund hatte man doch Kraft als Alternative gefordert, die stand aber selbst im Wort. Wenn man der SPD etwas vorwerfen kann, dann dass man den Kurs von Merkel selbst mitträgt und so auch schwer argumentieren kann.
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von Fernsehfohlen
#1189953
Nochmal kurz zum Kanzlergehalt: Also wenn ein monatliches Gehalt von 18.000 Euro schon als "der Verantwortung nicht angemessen" gilt, ist die Entartung des Kapitalismus aus meiner Sicht echt weit vorangeschritten. Klar trägt unser Bundeskanzler mehr Verantwortung als irgendein Profifußballer oder Vorstandsmitglieder eines globalen Unternehmens, aber ich sehe es dann doch eher so, dass die Gehälter letztgenannter Gruppen schlicht viel, viel, viel zu hoch sind und eigentlich kaum noch greifbar für den normalen Menschen sind. Dagegen sind die 18.000 für Frau Merkel noch angemessen - schlecht geht es ihr und ihrer Familie materiell mit Sicherheit nicht. Vielleicht ist mein Gedankengang, dass auch normale Arbeitnehmer in ihren Berufen viel malochen müssen und eine hohe Verantwortung tragen, auch etwas zu platt. Aber genau deshalb weiß ich nicht, warum wir wirklich über Kanzlergehälter diskutieren, wenn es viele Menschen gibt, denen es trotz Arbeit wirklich dreckig geht.

Was Steinbrück mit seiner Äußerung bezwecken will, ist mir ehrlich gesagt nicht wirklich evident. Er hat es doch schon durch den medial aufgebauschten (und gerade von Seiten der Opposition überaus heuchlerischen) Skandal um seine Vortragshonorare nicht leicht bei der Basis der Sozen, insbesondere der eher links orientierten Lager. Das jetzt kommt doch auch wieder so rüber, als seien die größten Probleme dieses Mannes die Probleme der Elite. Und es wäre ein knappes Jahr vor der Bundestagswahl nun nicht so schlecht, wenn er allmählich mal versuchen würde, die ehemaligen Stammwähler zur SPD zurück zu holen, die ihr enttäuscht den Rücken gekehrt haben. So, befürchte ich, verschreckt man eher noch die Mitte - und so wirklich Aussicht auf eine Rekrutierung der CDU-Wählerschaft sehe ich zumindest auch nicht. Also ich wüsste echt gerne, welche Strategie er da aktuell fährt.
vicaddict hat geschrieben:Sie ist ne Frau, also kann man nur verlieren, wenn man sie angreift.
Also das Argument halte ich doch für ziemlichen Käse. Merkel ist ja nun nicht die einzige Spitzenpolitikerin, die wir zur Zeit haben. Da sehe ich wirklich auch eher das Problem der Profillosigkeit in ihr, das sie kurioserweise stärkt und ihre Gegner schwächt. Merkel ist kaum angreifbar, in der Bevölkerung sehr beliebt und macht kaum Fehler. Irgendwie hat sie es bislang immer geschafft, ihre Feinde zu entsorgen oder sonst irgendwie unschädlich zu machen. Seltsamerweise wird sie aber kaum als skrupellose Machtpolitikerin wahrgenommen, sondern vornehmlich als nette Mutti, die Probleme rational angeht. Wie auch immer sie das geschafft hat, sie macht es sehr klug. Und so negativ das von mir auch klingt: Auch ich habe einige Politiker, die ich deutlich schlimmer finde als Merkel.

Und ja, Kraft ist auch für mich die einzige echte Alternative bei den Sozen, die Merken vielleicht gefährlich werden kann. Unter Steinbrück, Steinmeier und Gabriel war Steinbrück auch für mich noch die am wenigsten beschissene Alternative und mit Gestalten wie Nahles will ich gar nicht erst anfangen. ;)


Fohlen
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von vicaddict
#1189965
Merkel ist auch nicht die erste auf meiner Liste, der unangenehmsten Abgeordneten. Da gibt es aktuell noch 93 vor ihr, die weg müssen :D

Davon abgesehen glaube ich schon, dass es negativ auffällt, wenn man als Mann Merkel scharf attackiert. Nun ja.

Mit Kraft dürfte man in 4 Jahren vielleicht bessere Karten haben, aber es ist auch fraglich, ob Merkel dann überhaupt noch einmal antritt.
von fernsehfreak36
#1190069
Fernsehfohlen hat geschrieben:Nochmal kurz zum Kanzlergehalt: Also wenn ein monatliches Gehalt von 18.000 Euro schon als "der Verantwortung nicht angemessen" gilt, ist die Entartung des Kapitalismus aus meiner Sicht echt weit vorangeschritten. Klar trägt unser Bundeskanzler mehr Verantwortung als irgendein Profifußballer oder Vorstandsmitglieder eines globalen Unternehmens, aber ich sehe es dann doch eher so, dass die Gehälter letztgenannter Gruppen schlicht viel, viel, viel zu hoch sind und eigentlich kaum noch greifbar für den normalen Menschen sind. Dagegen sind die 18.000 für Frau Merkel noch angemessen - schlecht geht es ihr und ihrer Familie materiell mit Sicherheit nicht. Vielleicht ist mein Gedankengang, dass auch normale Arbeitnehmer in ihren Berufen viel malochen müssen und eine hohe Verantwortung tragen, auch etwas zu platt. Aber genau deshalb weiß ich nicht, warum wir wirklich über Kanzlergehälter diskutieren, wenn es viele Menschen gibt, denen es trotz Arbeit wirklich dreckig geht.

Was Steinbrück mit seiner Äußerung bezwecken will, ist mir ehrlich gesagt nicht wirklich evident. Er hat es doch schon durch den medial aufgebauschten (und gerade von Seiten der Opposition überaus heuchlerischen) Skandal um seine Vortragshonorare nicht leicht bei der Basis der Sozen, insbesondere der eher links orientierten Lager. Das jetzt kommt doch auch wieder so rüber, als seien die größten Probleme dieses Mannes die Probleme der Elite. Und es wäre ein knappes Jahr vor der Bundestagswahl nun nicht so schlecht, wenn er allmählich mal versuchen würde, die ehemaligen Stammwähler zur SPD zurück zu holen, die ihr enttäuscht den Rücken gekehrt haben. So, befürchte ich, verschreckt man eher noch die Mitte - und so wirklich Aussicht auf eine Rekrutierung der CDU-Wählerschaft sehe ich zumindest auch nicht. Also ich wüsste echt gerne, welche Strategie er da aktuell fährt.
vicaddict hat geschrieben:Sie ist ne Frau, also kann man nur verlieren, wenn man sie angreift.
Also das Argument halte ich doch für ziemlichen Käse. Merkel ist ja nun nicht die einzige Spitzenpolitikerin, die wir zur Zeit haben. Da sehe ich wirklich auch eher das Problem der Profillosigkeit in ihr, das sie kurioserweise stärkt und ihre Gegner schwächt. Merkel ist kaum angreifbar, in der Bevölkerung sehr beliebt und macht kaum Fehler. Irgendwie hat sie es bislang immer geschafft, ihre Feinde zu entsorgen oder sonst irgendwie unschädlich zu machen. Seltsamerweise wird sie aber kaum als skrupellose Machtpolitikerin wahrgenommen, sondern vornehmlich als nette Mutti, die Probleme rational angeht. Wie auch immer sie das geschafft hat, sie macht es sehr klug. Und so negativ das von mir auch klingt: Auch ich habe einige Politiker, die ich deutlich schlimmer finde als Merkel.

Und ja, Kraft ist auch für mich die einzige echte Alternative bei den Sozen, die Merken vielleicht gefährlich werden kann. Unter Steinbrück, Steinmeier und Gabriel war Steinbrück auch für mich noch die am wenigsten beschissene Alternative und mit Gestalten wie Nahles will ich gar nicht erst anfangen. ;)


Fohlen

Glaub mir die Frau ist alles andere als ne nette Mutti. Das mussten sogar einiger ihrer sogenannten Parteifreunde schmerzlich erfahren. Die Frau ist genauso skrupellos wie die männlichen Politiker, wenn nicht sogar skrupelloser. Ich denke man kann sie sehr wohl auch als Mann angreifen, wenn man sachlich argumentiert und glaubwürdig ist, in das was man sagt. Nur Steinbrück ist in keinem Fall glaubwürdig. Warum sich Steinbrück jetzt auf das Kanzlergehalt versteift ist mir wirklich ein Rätsel. Als hätte man keine wichtigeren Probleme zu lösen.
von Commi
#1190088
fernsehfreak36 hat geschrieben: Warum sich Steinbrück jetzt auf das Kanzlergehalt versteift ist mir wirklich ein Rätsel. Als hätte man keine wichtigeren Probleme zu lösen.
Das tut er ja auch nicht.
fernsehfreak36 hat geschrieben:wenn man sachlich argumentiert und glaubwürdig ist, in das was man sagt
Aua!
von fernsehfreak36
#1190132
Commi hat geschrieben:
fernsehfreak36 hat geschrieben: Warum sich Steinbrück jetzt auf das Kanzlergehalt versteift ist mir wirklich ein Rätsel. Als hätte man keine wichtigeren Probleme zu lösen.
Das tut er ja auch nicht.
fernsehfreak36 hat geschrieben:wenn man sachlich argumentiert und glaubwürdig ist, in das was man sagt
Aua!
Wieso hat er die Diskussion über das Kanzlergehalt überhaupt angestoßen? Unnötig wie ein Kropf. So ein erfahrener Politiker wie er, muss doch wissen wie sowas aufgenommen wird.

P.S.: Wieso "Aua"?
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von Kunstbanause
#1190137
Ich schätze, er meint "Aua" aus zweierlei Gründen. Einmal, weil der Satz jedem Deutschlehrer ein Graus sein wird, und einmal, weil die Denkweise ganz schön naiv ist.
von fernsehfreak36
#1190139
Kunstbanause hat geschrieben:Ich schätze, er meint "Aua" aus zweierlei Gründen. Einmal, weil der Satz jedem Deutschlehrer ein Graus sein wird, und einmal, weil die Denkweise ganz schön naiv ist.
1. Sind wir hier nicht im Deutschunterricht und zweitens, was war daran naiv? Politiker müssen nun mal um von der Mehrheit gewählt zu werden, glaubwürdig sein. Wenn man denen das nicht abkauft, was sie in ihren Wahlkampfreden so von sich geben, dann werden sie halt nicht gewählt. So einfach ist das.


Für mich ist derzeit weder die CDU noch die SPD wirklich wählbar. Die anderen Parteien sind auch nicht besser.
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von Kunstbanause
#1190145
Jawohl und prost!

Nun ja, die einen sind eben von vornherein unglaubwürdig, bei manchem wird es einem erst hinterher klar... Und sowieso ist Glaubwürdigkeit hinsichtlich des Wähler<->Politiker-Verhältnisses doch eher Ermessenssache, oder?
von fernsehfreak36
#1190160
Kunstbanause hat geschrieben:Jawohl und prost!

Nun ja, die einen sind eben von vornherein unglaubwürdig, bei manchem wird es einem erst hinterher klar... Und sowieso ist Glaubwürdigkeit hinsichtlich des Wähler<->Politiker-Verhältnisses doch eher Ermessenssache, oder?
Klar, jeder muss selber wissen, welchen Politiker man für Glaubwürdig hält und welche nicht. Für mich persönlich hat Steinbrück an Glaubwürdigkeit verloren. Wer weiß, wie lange der Steinbrück noch Kanzlerkandidat ist, wenn er weiterhin solche Klopper losläst. Am Ende wird vielleicht doch noch der Gabriel Kanzlerkandidat. :mrgreen:
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von Kunstbanause
#1190185
Ich fand Steinbrück schon zu Zeiten der GK, als er bspw. bei diesem "Duell" mit Merkel auf.. RTL?.. lauter inhaltsarmes Gequassel von sich gegeben hat.
von AndiK.
#1190749
Klar sind für einen Herr Steinbrück 18.000 € zu wenig - die hatte er ja sonst mit einem Vortrag auf dem Konto und meist noch mehr. Doch für die meisten Bürger in unserem Lande ist das sehr viel Geld. Und die Kanzlerin wird aus der Staatskasse (Steuergelder) finanziert - da sollte man schon die Angemessenheit wahren, und die ist mit 18000 schon gewahrt. Man könnte die Diskussion um das Kanzler-Gehalt aber auch mal von einer anderen Seite betrachten: Wer gut mit Geld umgehen kann, wird mit solch einer Summe ausgezeichnet leben können, selbst Champagner oder ein guter Rotwein dürfte noch drin sein.
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von vicaddict
#1190770
AndiK. hat geschrieben:Klar sind für einen Herr Steinbrück 18.000 € zu wenig - die hatte er ja sonst mit einem Vortrag auf dem Konto und meist noch mehr.
Nein. Diese 25.000 waren die absolute Spitze, meist war es weniger, oft sogar gar nichts. Bedenkst du das bei deinen Tiraden auch?
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