- Do 28. Apr 2011, 02:20
#977549
Es ist ja mittlerweile Gang und Gebe, dass ein Fußballspiel aus einer Fuelle von Unsportlichkeiten und den Versuchen, den Schiedsrichter stets zu beeinflussen, besteht. Bei keiner anderen Begegnung gibts das aber in solch einer widerlichen Art und Weise, wie beim Clasico. Das was da heute abging, hatte mit Fußball nicht im Entferntesten etwas zu tun und damit meine ich definitiv nicht die destruktive Spielweise Reals, die ich in einer Partie gegen Barca fuer durchaus angemessen halte. Bei jeder Kleinigkeit gehen die Spieler gegenseitig auf sich los (die fast alle zusammen in der spanischen Nationalmannschaft spielen) und jede kleine Beruehrung wird mit unglaublicher Theatralik versehen. Die Kollegen di Maria, Busquets und Pedro haben sich heute auf jeden Fall eine Nominierung fuer den Oscar verdient, das war einfach nur abartig. So wie das Spiel lief, ist das fuer einen Schiedsrichter eigentlich nicht zu leiten. Es ist mir ein Raetsel und eine Frechheit, wie man dafuer sorgen kann, dass ein (sowieso schon) schwer zu leitendes Spiel durch solche Aktionen immer mehr aufgeheizt wird (mit voller Absicht). Und hinterher sucht man dann die Gruende beim Schiedsrichter, der angeblich ueberfordert war. Mourinhos Kommentare nach dem Spiel waren ja auch mal wieder glaenzend; vielleicht sollte man den Wiederholungs-Attentaeter Pepe einfach mal einsperren.
Ich finde, dass Stark haeufig ein sehr schwacher Schiedsrichter ist (vor allem bedingt durch seine arrogante Art), allerdings war er mitsamt seines Gespanns, der mit Abstand beste Mann auf dem Platz (in einem nahezu unmoeglich zu leitendem Spiel) und vermutlich auch der einzige, dem (zumindest in den ersten 70-75 Minuten) daran etwas gelegen war, dass bei diesem Spiel auch Fußball fabriziert wird. Fetten Respekt dafuer, bei jeglicher gern gesehener Schiedsrichterschelte, sollte man auch mal loben. Scheinbar sind unsere Schiedsrichter doch nicht so beschissen, wenn ich bedenke, dass der spanische Schiedsrichter, der letzte Woche das Copa-Finale leitete, deutlich groeßere Probleme hatte. Wobei man ihm das nicht verdenken kann.
Immerhin hatte Barca dann in den letzten Minuten doch nochmal Bock Fußball zu spielen und hat dank Afellays starker Aktion beim 0:1 und Messis Weltklasse-Solo beim 0:2 den Finaleinzug wohl bereits klargemacht. Ohne Ramos und Amok-Pepe und im Camp Nou (dann vermutlich wieder mit Iniesta auf Seiten Barcas) sollte man ziemlich chancenlos sein.
„90 Prozent des Lebens eines Fußballfans bestehen aus Demut, Leiden und Verzweiflung. Aber für die anderen zehn Prozent lohnt es sich, immer wieder zu kommen!“ (Nick Hornby)
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